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 4. Advent 2014 - Scuba Santa

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Siv
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4. Advent 2014 - Scuba Santa Empty
BeitragThema: 4. Advent 2014 - Scuba Santa   4. Advent 2014 - Scuba Santa Icon_minitimeSo Dez 21, 2014 1:30 pm

4. und letzter Advent in diesem Jahr

Ich hab mich mal daran versucht:

Betty schrieb:
Mein Wunsch:
Als Mitwirkende Steve, Danny, Lou, Chin (als Stimme der Vernunft) und irgendwo taucht nach Max als kleiner Klugscheißer auf.
Hintergrund ist das Steve an dem Weihnachtsgeschenk für Grace "rumbastelt" und schraubt, während Danny "kluge" Ratschläge gibt. Wie halt die Carguments halt so sind. Lou gibt auch noch seinen Senf dazu und erteilt Danny "kluge" Ratschläge, da ja Gracie langsam älter wird und er als Vater einer älteren Tochter genug Erfahrung für alle hat. Und Chin muss alle wieder runterholen von den jeweiligen Palmen.


Bestimmt ist auf Hawaii nicht alles so, wie ihr es gewohnt seid und bestimmt wundert ihr euch ein bisschen, warum das so ist.
Ehrlich gesagt, hab ich keine Ahnung.
Was ich aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass sich manche Dinge einfach nicht ändern lassen... Zwinker
Viel Spaß beim Lesen!



4. Advent 2014 - Scuba Santa Scuba_11

Scuba Santa


„Verdammt, tut das weh!“

Mit schmerzverzerrtem Gesicht rammte Steve die Spitze seines Surfboards in den noch warmen Sand und versuchte, sich einen Krampf aus der linken Wade zu massieren. Ein vergebliches Unterfangen, wie er schnell feststellen musste. Der Muskel war hart wie ein Stein.

„Warte Boss, ich helf dir, Bein hoch!“ kommandierte Kono und konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen.
Steve ließ sich auf den Rücken fallen und streckte Kono sein zitterndes Bein entgegen. Ein leises Wimmern entfuhr ihm, als Kono mit ordentlich Druck seine Zehen Richtung Boden bog, um den krampfenden Muskel wieder zu dehnen.
„Du solltest in Zukunft wohl weniger Tauchkurse geben und wieder öfter mit mir auf dem Brett stehen. Du hast ganz schön an Kondition verloren, Sportsfreund!“
Sie erhöhte noch einmal grinsend den Druck auf Steves Fuß, so dass dieser laut aufschrie.

„Aaargh! Nein, dieser Tag hat mir wohl gezeigt, worin meine Stärken liegen. Nämlich ganz bestimmt nicht darin, Bewegungslegastheniker alle 2 Minuten unter ihrem Board hervorzuziehen und sie vor dem Ertrinken zu retten. Und dabei hätte ich hinter diesem wirklich sportlich aussehenden Luke wirklich anderes vermutet“ schüttelte Steve leicht resigniert den Kopf.
„Ich hätte ihm wirklich gerne wenigstens eine klitzekleine Welle auf Knien gewünscht.“
„Und dabei behauptest du doch immer - `Jeder kann surfen!`“ meinte Kono lachend.
„Im Falle von Luke Callaghan ist mein Leitspruch wohl absoluter Bullshit! Der Kerl wird sich vermutlich sogar beim Schachspielen einen Finger brechen. Komm, lass uns duschen, aufräumen und Feierabend machen. Ich brauch dringend einen von Dannos berühmt berüchtigten Burgern und ein Longboard. Das habe ich mir heute wirklich verdient!“

Schwerfällig stemmte er sich auf, belastete vorsichtig das lädierte Bein, klopfte sich den Sand von den Boardshorts und humpelte über den Strand hinauf zu MAMO`s.

Knapp 6 Jahre war es nun her, dass Steve bei einem Navy- Einsatz, einer Rettungsoperation in Afghanistan, schwer verwundet und nur knapp mit dem Leben davongekommen war. Die Zeit der Rekonvaleszenz verbrachte er zu Hause auf Hawaii. Diese langen und harten Monate hatten etwas in ihm verändert und plötzlich sah er sich am Scheideweg seines beruflichen und privaten Lebens. Vielleicht war es ein Wink des Schicksals, dass sein väterlicher Freund Mamo eines Tages in seiner Surfschule mit einem Schwächeanfall zusammenbrach und Steve bat, ihm im Laden ein wenig zur Hand zu gehen und ein paar Surfkurse zu geben.  
Mamos Plan, sich heimlich, still und sehr leise aus dem Geschäft zurückzuziehen, ging auf und nur ein Jahr später hatte sich Steve für unbestimmte Zeit von der Navy beurlauben lassen und war der neue Eigentümer von MAMO`s, einer Surf- und Tauchschule in Waikiki.


„Hey Toast, wir machen Schluss für heute. Lass den Papierkram liegen und komm mit uns auf ein Bier rüber zu Big Kahuna.“
Vorsichtig lugte Steve um den Türrahmen und versuchte, seinen Buchhalter Toast hinter den Papierstapeln und Ordnern auszumachen, die sich mannshoch auf dem großen Schreibtisch türmten.
„Sehr witzig, McGarrett! Du magst vielleicht ein ausgezeichneter Surfer und ein noch besserer Tauchlehrer sein, aber im Bereich Buchhaltung bist du eine absolute Null!“ kam es ärgerlich und dumpf aus dem hinteren Teil des Büros.
„Deine Jahresabrechnung treibt mich in den Wahnsinn! Geh du nur ruhig dein Bier trinken, dann kannst du mir hier wenigstens nicht noch mehr Chaos anrichten!“

Mit hochgezogenen Schultern verließ Steve wie ein geprügelter Hund seinen Laden.
„Möglicherweise habe ich die Buchhaltung in den letzten Wochen oder Monaten ein klitzekleines bisschen schleifen lassen“ gab Steve kleinlaut zu. „Zahlen und Papier sind einfach nicht mein Ding! Ich werde wohl ein paar zusätzliche Scheine in Toasts Weihnachtsgeld- Umschlag stecken müssen, um meiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen“ meinte Steve zerknirscht
„Das ist wohl mehr als angebracht. Und wenn du schon einmal dabei bist, Weihnachtsgeschenke zu verteilen, dann darfst du deine liebste und beste Mitarbeiterin natürlich nicht vergessen!“ versuchte Kono die Situation auszunutzen.
Sie hakte sich bei grinsend bei Steve unter, um ich nach nebenan zu Kamekonas `Da Big Kahuna- Burger `n More´ zu ziehen.

Der Burgerladen des geschäftstüchtigen Hawaiianers war eine Goldgrube, was zum großen Teil an seinem Küchenchef Danny Williams lag, der hinter dem Herd wahre Burger- Wunder vollbrachte. Vor einigen Jahren, als der ehemalige Chefkoch eines renommierten New Yorker Restaurants ziemlich abgebrannt, verzweifelt und sternhagelvoll an seinem Tresen saß, hatte Kamekona ihm eine Stelle als Spülhilfe angeboten. Doch schnell hatte sich gezeigt, dass Danny mit dem Pfannenwender weitaus besser umgehen konnte, als mit der Spülbürste. Und so wurde der Mann aus New Jersey schnell vom Tellerwäscher zum Küchenchef befördert. Bald war `Da Big Kahuna` kein Geheimtipp mehr und fast jeden Abend bis auf den letzten Platz besetzt.

So auch heute.
Steve zog genervt die Stirn in Falten.
„Manchmal sind Dannys Kochkünste echt mehr Fluch als Segen. Wenn ich nicht bald was zwischen die Zähne kriege, werde ich ungemütlich!“ ranzte er und rieb sich den knurrenden Magen.
„Hör auf zu heulen Boss, da drüben sind Chin und Lou!“
Zielstrebig steuerte Kono auf ihren Cousin und seinen Geschäftspartner zu und ließ sich auf den freien Platz neben Chin fallen. Steve nahm ihr gegenüber Platz und schlug Lou freundschaftlich auf die Schulter. „Aloha Jungs, alles klar bei euch?“
„Wir hatten eine paar gute Touren und wirklich nette Leute an Bord. Du aber scheinst heute nicht deinen besten Tag erwischt zu haben. Ich hab dich am Mittag bei einer Probefahrt mit dem neuen Boot auf dem Wasser gesehen. Der 2- Meter- Schrank hätte dich in seiner Panik fast ertränkt.“ Breit grinsend nahm Lou einen Schluck von seinem Bier.

Bevor Steve zu einem sarkastischen Gegenschlag ausholen konnte, hatte der Chef des Hauses die Neuankömmlinge entdeckt und schob seinen massigen Körper mit entschuldigendem Lächeln  durch die engen Tischreihen.
„Aloha!“ grüßte er freundlich, als er, ohne größeren Schaden anzurichten, ihren Tisch erreicht hatte. „Das Übliche, zweimal Big Kahuna Spezial und zwei Longboards?“  

„Jepp!“ kam es unisono von Kono und Steve. „Für mich bitte mit extra Pommes, ich muss meinen Kohlehydratspeicher wieder ins Gleichgewicht bringen. Und richte dem Meister in der Küche bitte aus, er möge sich beeilen. Ich komme um vor Hunger!“ fügte Steve noch hinzu.
„Ich bin mir zwar nicht sicher, dass der Maitre de Cuisine, bei dir eine Ausnahme macht, aber ich kann ihm deine lieben Grüße ja mal ausrichten“, hob der Hawaiianer eine Augenbraue und verschwand in Richtung Küche.

Gute zwanzig Minuten später kam er mit den dampfenden Köstlichkeiten zurück an ihren Tisch.
„Einmal Big Kahuna Spezial für die Dame, den Jersey BBQ für Chin und den Red Hot Chili für Lou!“
„Hey, und was ist mit mir? Hast du nicht etwas vergessen?“ rief Steve empört und starrte auf Kamekonas leere Hände.
Dieser wackelte nur grinsend mit den Augenbrauen und trat einen Schritt zur Seite. Da stand eine strahlende Grace, die hochkonzentriert einen übervollen Teller an ihren Tisch balancierte: „Aloha! Einmal den Big Kahuna Spezial mit extra Pommes! Ich hab auf dem Weg hierher auch nur ganz wenige verloren. Guten Appetit, Onkel Steve!“

„Heeey Kleines, das ist ja mal eine Überraschung, wir haben uns ja schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. So kommt es mir seit gestern jedenfalls vor. Musst du zurück zu Danno in die Küchenhölle oder kannst du eine Weile hier bei uns bleiben? Ich gebe dir auch ein paar von meinen Pommes ab!“ freute sich Steve über das unerwartete Wiedersehen mit Dannys Tochter.  
„Ich glaube, Danno kommt in der Küche auch ohne mich zurecht“ meinte sie grinsend und schob sich neben Steve auf die Bank, um ihn kurz zur Begrüßung zu drücken und sich ein paar Pommes von seinem Teller zu klauen.
„Möchtest du auch etwas von meinem Burger abhaben, Krümel?“ fragte Steve und hielt ihr seine Gabel hin. „Ich hab zwar einen Bärenhunger, aber mit dir würde ich ihn gerne teilen!“
„Nein danke“ lehnte Grace ab. „Ich hab schon in der Küche gegessen. Dannos neueste Kreation, alles noch top secret!“ fügte sie mit verschwörerischer Miene hinzu.

Während des Essens wurde viel geredet und noch mehr gelacht.
Chin und Lou erzählten von über Bord gegangenen Gästen, ertrunkenen Kameras und weitere amüsante Anekdoten, die auf ihren verschiedenen Bootstouren mit japanischen Touristen an der Tagesordnung standen. Steve musste natürlich noch einmal seine Geschichte des Tages zum Besten geben und Grace berichtete, wie ihr Vater ihre gesamte Schulklasse zum Plätzchenbacken ins Restaurant eingeladen hatte.

„Der dicke Kevin hat eigentlich gar nicht mitgemacht, sondern die ganze Zeit nur den Teig gefuttert. Irgendwann hat Danno ihm dann einen Teigklumpen vor die Nase gesetzt, in den er ein klitzekleines bisschen Salz geknetet hatte. Zuerst hat Kevin das gar nicht gemerkt und immer weitergenascht“ erzählte sie kichernd. „Aber dann ist er ein bisschen grün im Gesicht geworden und hat Danno direkt vor die Füße gekotzt!“
Lachend schob Steve seinen leeren Teller von sich. „Wenn es um`s Essen geht, dann versteht Danno wirklich keinen Spaß. Aber Kevin hat wohl seine Lektion gelernt. Wenn auch auf die harte Tour.“
„Von den fertigen Plätzchen wollte Kevin dann jedenfalls keines mehr probieren. Aber zu den anderen Kindern war Danno wirklich nett. Er hat nicht so viel gemeckert und auch nicht so wild mit den Armen herumgefuchtelt, wie er es sonst immer tut“ gab sie eine gekonnte Danno- Parodie zum Besten. Ihre Hände verschwanden jedoch schnell unter dem Tisch, als der Küchenchef persönlich mit ein paar neuen Longboards auf ihren Tisch zusteuerte.

„Die gehen aufs Haus!“ meinte er großzügig und ließ sich auf den freien Stuhl am Kopfende des Tisches fallen. „Hab ich da eben meinen Namen gehört?“ blickte er fragend in die Runde und zog seine Tochter gespielt streng an einem ihrer Zöpfe.  

„Wir haben eben nur festgestellt, dass es gut ist, wenn man seine Grenzen kennt. Deine Küche, deine Regeln, auch wenn deren Vermittlung ab und an etwas fragwürdig zu sein scheint!" antwortete Steve wahrheitsgemäß.
„Ach, du spielst wohl auf diesen verfressenen Mops Kevin an. Der kleine Kerl war einfach nur unverschämt und hatte den kleinen Denkzettel wahrlich verdient.“

Danny lehnte sich zurück und verschränkte selbstzufrieden die Arme vor der Brust. Die anderen am Tisch warfen sich teils belustigte, teils befremdliche Blicke zu.

„Was?“ hob Danny fragend die Schultern.
„Vielleicht solltest du dir zu Weihnachten ein bisschen mehr Gelassenheit wünschen“ sah Chin seinen Freund lächelnd an.
„Pffft! Gelassenheit!“ blies Danny verärgert die Backen auf. „Ich bin gelassen. Ich ruhe in mir, meistens jedenfalls. Ich wünschte mir nur, dass alle Kinder so gut erzogen wären, wie mein kleines Äffchen hier“ antwortete Danny und warf einen liebevollen Blick auf seine Tochter.
„Apropos wünschen, was wünschst DU dir denn nun von mir zu Weihnachten, Krümel? Darüber haben wir bisher noch gar nicht gesprochen“ sah Steve das kleine Mädchen fragend an.

„Eine Schildkröte, Onkel Steve!“ kam es wie aus der Pistole geschossen.
„Eine Schildkröte?“ fragte Steve erstaunt. „Das ist aber…“
„Ich dachte, wir wären uns einig gewesen, dass wir keine Haustiere haben wollen, Äffchen! Keine Hunde, keine Leguane und auch keine Goldfische. Du hast doch schon Mr. Hoppy!“ fiel Danny Steve sogleich ins Wort.

„Nicht so eine Schildkröte, Danno!“ rief Grace empört aus, als hätte ihr Vater eben laut über ein neues Suppenrezept gesprochen, mit gepanzerter Einlage. „Ich möchte eine Honu, eine grüne Meeresschildkröte. Und ich möchte sie nicht haben, ich möchte sie sehen. Ich möchte mit Onkel Steve tauchen und echte Schildkröten beim Schwimmen beobachten.“
„Wow, die Idee ist toll Krümel!" war Steve sogleich begeistert.

„Das kann ich nicht erlauben, Äffchen!“ rief Danny aufgeregt aus, bevor Steve auch nur Luft holen konnte, um weiterzusprechen. Die Gäste am Nebentisch warfen ihm neugierige Blicke zu, doch Danny scherte sich nicht um sie. „Außerdem befindet sich in Steves Übungspool nur gechlortes Salzwasser, das würde keine Meeresschildkröte lange überleben.“

„Ich glaube, Grace meinte auch nicht den Übungspool, sondern den Ozean, Danny!“ ergriff Kono für das kleine Mädchen Partei.

„Genau!“ mit Konos Rückendeckung fühlte sich Grace gleich ein kleines bisschen sicherer. „Onkel Steve kennt alle geheimen Plätze hier auf der Insel, an denen man Schildkröten beobachten kann. Das hat er mir gesagt. Chin kann uns mit seinem Boot rausfahren und auf uns aufpassen, während wir im Wasser sind. Was soll denn da schon groß passieren?“ setzte sie erneut an.

„Genau, was soll da schon groß passieren, Danno?“ mischte sich nun Steve wieder ins Gespräch ein. „Ich würde mich sehr freuen, ein paar meiner Geheimnisse mit Grace zu teilen und mit ihr tauchen zu gehen. Das ist ein Weihnachtsgeschenk ganz nach meinem Geschmack.“

Lächelnd nahm er das kleine Mädchen in den Arm und drückte sie sanft an sich. „Und Chin wird uns bestimmt gerne nach Laniakea rausschippern“ fügte er noch hinzu.  
„Aye, natürlich stellt Kapitän Kelly seinen Kahn zur Verfügung!“ augenzwinkernd hob Chin zwei Finger zum Gruß an seine rechte Schläfe.  

„Das habt ihr euch ja fein ausgedacht!“ grantelte Danny weiter. „So einfach ist das aber nicht, Kapitän Chin und Mr. SuperSeAL Steve, Bezwinger aller 39 Weltmeere!“

Lou, der dieser hitzigen Diskussion bisher nur still gefolgt war, hatte Mitleid mit dem kleinen Mädchen, das mit vorgeschobener und bebender Unterlippe zusammengesunken auf der Bank saß, nur mit Mühe die Tränen zurückhalten konnte und verstohlen an einem Ketchupfleck auf ihrem T- Shirt herumrubbelte. Sie sollte nicht weiterhin Zeuge bleiben, wie Danny sich weigerte, ihr diesen Herzenswunsch zu erfüllen. Zudem war es nicht fair, das Streitgespräch über ihren Kopf hinweg zu führen. Deshalb gab er Kamekona hinter Dannys Rücken ein Zeichen, das Mädchen zu sich zu rufen und es aus dieser Situation zu nehmen. Der Hawaiianer hatte die Lage schnell erfasst, da Dannys lautes Gezeter nicht zu überhören war.
„Ich bräuchte mal schnell deine Hilfe, Gracie. Hast du kurz ne Minute für mich?“ rief er ihr vom Restaurant aus zu und winkte sie zu sich.
„Geh nur Kleines!“ nickte Steve ihr aufmunternd zu und strich ihr einmal liebevoll über den Kopf. „Wir regeln das hier schon!“
Widerwillig schob sich das Mädchen von der Bank und ging zögernd zu Kamekona an die Bar.
 
„Habt ihr jetzt eigentlich alle den Verstand verloren? Was da passieren soll?“ wedelte Danny wild mit den Armen in der Luft herum, als das Mädchen mit hängenden Schultern im Restaurant verschwunden war. Wütend blickte er in die Runde. „Ihr tut alle so, als wäre die Tauchtour beschlossene Sache. Aber einen ganz wichtigen Punkt habt ihr bei euren Planungen vergessen- nämlich mich! Und ich, ihr Vater, kann und will das einfach nicht erlauben. Grace ist einfach noch zu jung, um im offenen Gewässer zu tauchen. Sie ist noch ein Kind, ein 9-jähriges Kind, um genau zu sein!“

„Jetzt halt aber mal die Luft an und hör mir zu Danny! Die Diskussion haben wir nun schon oft genug geführt“ wurde nun auch Steve allmählich sauer. „Du kennst mich nun schon lange genug, um zu wissen, dass ich Grace niemals unberechenbaren Gefahren aussetzen würde. Du hast im letzten Jahr der Tauchtauglichkeitsuntersuchung bei Max im Queens zugestimmt. Alles war in Ordnung und du hast jeden einzelnen unserer vielen Tauchgänge im Übungspool überwacht. Sie macht ihre Sache wirklich großartig und ich habe weiß Gott genug Erfahrung, sie mit ins offene Wasser zu nehmen. Zudem schwimmen die Schildkröten nahe genug an der Wasseroberfläche, so dass gar keine Notwendigkeit besteht, tiefer als mit Kindern erlaubt, zu gehen. Gracie vertraut mir und du solltest das auch tun.“

„Pah, Vertrauen. Mit Vertrauen hat das nicht viel zu tun!“ kam Danny nun richtig in Fahrt. „Es gibt nun einmal auch Situationen, in denen ein ehemaliger Navy SuperSeAL die Kontrolle verlieren kann. Wir sollten das Risiko deshalb so gering wie möglich halten. Geh mit ihr ins Waikiki Aquarium, meinetwegen auch zum Delphinschwimmen in den Sea Life Park, aber rede meiner Tochter diese fixe Tauchidee verdammt nochmal wieder aus!“

Dannys Gesichtsfarbe hatte mittlerweile von Mittelrot zu einem sehr dunklen Karminrot gewechselt. Ein Indiz dafür, dass er kurz vor einem gewaltigen Wutausbruch stand. Er sprang blitzschnell auf, so dass sein Stuhl mit lautem Krachen nach hinten kippte.

„Ich muss zurück in die Küche!“

Entgeistert blickten 4 Augenpaare dem davonstürmenden Danny nach. Ein filmreifer Abgang, darin waren sich alle ebenso einig wie in der Tatsache, dass ihr Freund völlig überreagiert hatte. Grace sollte ihre Honu zu Weihnachten bekommen. Deshalb steckten sie die Köpfe zusammen und entwarfen einen Schlachtplan, wie sie Danny in den verbleibenden 8 Tagen bis Heiligabend davon überzeugen könnten, seine Meinung zu ändern.

In den kommenden Tagen ging man sich, so gut es eben ging, aus dem Weg. Man wollte Danny Zeit geben, sein Wutbarometer wieder Richtung Null zu fahren und seine Entscheidung noch einmal zu überdenken.
Auch mit Grace hatte Steve seit Freitagabend nicht mehr gesprochen und das bedrückte ihn zunehmend. Immer wieder musste er an den enttäuschten und traurigen Blick denken, den sie ihm zugeworfen hatte, bevor sie den Tisch verlassen hatte. Es gab kein alternatives Geschenk, welches Grace auch nur annähernd so glücklich machen würde, wie eine grüne Meeresschildkröte, zumindest nicht für ihn.
Und auch er konnte verdammt stur sein, das würde er Danny schon klarmachen.

Es war bereits Mittwoch, als Steve den gelben Camaro seines Freundes Dr. Max Bergman auf den Parkplatz von Da Big Kahuna fahren sah. Der Mediziner, der während seiner damaligen Behandlung auch zu einem guten Freund geworden war, formte mit Daumen und kleinem Finger seiner linken Hand ein Shaka, bevor er im Inneren des Restaurants verschwand.

Operation Honu war soeben angelaufen…

Das Surfboard unter dem Arm kam Kono wenig später aus dem Laden gelaufen.
„Max ist gerade wieder gefahren. Ich geb Danny ein paar Wellen Zeit, dann bin ich dran!“ meinte sie grinsend und verschwand in Richtung Wasser.
„Lass ihn um Himmels Willen am Leben!“ rief er ihr noch nach, bevor sie außer Hörweite war. „Kamekona wieder hinter dem Grill, das wäre fatal!“ fügte er in Gedanken noch hinzu, bevor er nach Hause fuhr.

Den nächsten Tag verbrachte Steve mit allerlei sinnlosem Zeug und einem Haufen dummer Gedanken. Er hatte weder Tauch- noch Surfkurse zu geben und machte Inventur. Zum einen, weil er Toast demonstrieren wollte, dass er sehr wohl in der Lage war, auch die unliebsamen Aufgaben eines Geschäftsführers bewältigen zu können, zum anderen, weil er sich ablenken musste.
Nachdem Lou und Chin am Abend Danny einen weiteren Besuch abgestattet hatten, war es nun an ihm, seinem Freund den `Todesstoß` zu versetzen und Operation Honu  mit einem gekonnten Wortmanöver  zu einem siegreichen Ende zu führen. Einerseits freute er sich darauf, schließlich war der Nahkampf immer eine seiner besten Disziplinen gewesen. Aber Danny war einfach ein unbequemer Gegner und das verursachte ihm ein wenig Magenschmerzen.
Irgendwann waren alle T- Shirts, Schlüsselanhänger, Schnorchel, Flossen und sonstiger Ramsch gezählt und der Papierkram erledigt. Er würde sich wohl nicht länger im Lager verstecken können. Seufzend strich er sich durchs Haar und machte sich auf den Weg zu Danny.
 
Er nahm den direkten Weg über den Lieferanteneingang. Gerade als er den Knauf drehte und den Kopf durch die Tür schob, stieg eine meterhohe Stichflamme über dem Grill auf, der ein lauter Knall folgte. Dannys ersticktes Fluchen komplettierte diese unwirkliche Szenerie.  
´Kein guter Zeitpunkt McGarrett, gar kein guter Zeitpunkt!`, dachte er noch, bevor er vorsichtig den Rückzug antrat.
„Steve!“
Na gut, da musste er nun wohl durch.

„Ich hatte mich schon gefragt, wann du endlich bei mir aufschlagen würdest. Eigentlich hatte ich schon gestern mit dir gerechnet!“ kam ihm Danny unsicher grinsend entgegen.
Steve zuckte nur mit den Schultern.
„Ein wenig hatte ich mich schon gewundert, als Max plötzlich bei mir reinschneite und sich nach Graces Fortschritten beim Tauchen erkundigte. Zudem fragte er mich, ob er sie in seine medizinische Forschungsreihe aufnehmen dürfe“ fuhr Danny fort. „Zuerst hab ich mir nichts dabei gedacht, mich einfach nur gewundert. Aber dann kam Kono und wollte Grace für morgen zum Surfen einladen. Sie fragte mich, ob das nun auch zu gefährlich sei und ob ich meiner Tochter wenigstens diese Freude noch gönnen würde. Naja, du kennst Kono, sie kann ziemlich direkt sein.“

Steve lehnte sich an einen der Küchenschränke, verschränkte die Arme vor der Brust und hatte Mühe, das Zucken seiner Mundwinkel unter Kontrolle zu halten. Nur ungern wollte er Dannys Redefluss in diesem Moment unterbrechen. Es gefiel ihm, den sonst so herrischen und aufbrausenden Mann so kleinlaut zu sehen. Er merkte zudem, dass Kono einen empfindlichen Nerv bei seinem Freund getroffen hatte, sein Gewissen. Genau das war der Plan gewesen. Manchmal lernte eben auch ein Daniel Williams seine Lektion. Auf die harte Tour!

„Richtig stutzig wurde ich aber dann, als Lou und Chin am Abend vorbeikamen, wie immer natürlich im Doppelpack. Als ob der Hüne aus Chicago nicht schon allein furchteinflößend genug wäre. Chins stoische Ruhe ist die Höchststrafe!“ fuhr sich Danny verlegen durch sein blondes Haar. „Die Geschichte, die er mir dann noch aufs Auge drückte, kennst du ja bestimmt und ich kann mir das Erzählen sparen. Fakt ist, dass die 4 mir schon ordentlich den Kopf gewaschen und mir klar gemacht haben, dass ich mich wie ein Idiot benommen habe. Nicht nur Grace gegenüber- auch euch.“

Obwohl Steve diese Situation zugegebenermaßen genoss, fand er dennoch, dass sein Freund genug zu Kreuze gekrochen war. Er hatte Größe bewiesen, sein Fehlverhalten vom letzten Freitag zuzugeben und sich zu entschuldigen. Allerdings war noch nicht ganz klar, ob ihre Operation Honu zu einem erfolgreichen Abschluss gelangt war.

„Schwamm drüber, Danno!“ feixte Steve und klopfte dem Koch freundschaftlich auf die Schulter.
„Es scheint, als hätten nicht nur Eltern manchmal schwer erziehbare Kinder. Und du bist echt ein harter Brocken, was Erziehung anbelangt!“
„Wie hast du dich nun entschieden? Darf Gracie mit mir tauchen gehen?" fragte Steve vorsichtig.

„Ich hab lange darüber nachgedacht und versucht, jede mögliche Gefahrensituation mit einem Glücksmoment für mein Äffchen aufzuwiegen. Schlussendlich hatte ich dann wesentlich mehr Punkte auf der Haben- Seite, was mir dann wohl zeigen soll, dass ich euch beiden einfach vertrauen und meine eigene Angst hinten anstellen muss!“
Lächelnd streckte Danny die Arme aus und zog seinen Kumpel in eine freundschaftliche Umarmung. „Pass gut auf mein kleines Äffchen auf, Steve!“ murmelte er.
„Das werde ich Danno, versprochen! Danke!“


An Heiligabend bog Steve pünktlich um 11Uhr in Dannys Auffahrt ein. Sie hatten beschlossen, das kleine Mädchen zu überraschen und ihr im Vorfeld nichts von ihrer Übereinkunft zu verraten.
„Onkel Steeeve!" quiekte Grace verblüfft, als sie ihm auf sein Klingeln die Tür öffnete.  
„Mele Kalikimaka, Krümel!“ rief Steve und ging in die Knie, um das kleine Mädchen fest an sich zu drücken.
„Was machst du hier? Du wolltest doch erst heute Abend kommen?“ sah sie ihn fragend an.
„Es gibt eine winzige Planänderung für den heutigen Tag. Bist du bereit für ein Abenteuer, Kleines?“ Er nahm ihre Hand und zog sie zu seinem Auto. Als er ihr Zögern bemerkte hielt er kurz inne.
„Was ist?“ fragte er etwas unsicher.
„Danno! Wir können ihn doch nicht alleine lassen. Hier. An Heiligabend.“
„Ups, den hatte ich in der Aufregung ja völlig vergessen!“ antwortete Steve und sprang die Stufen zu Dannys Haustür hinauf.
„Danno, hast du etwas dagegen, wenn ich mir deine Tochter für ein paar Stunden ausleihe?“
„Wofür hältst du mich? Für einen herzlosen Vater, der seinem kleinen Äffchen eine Weihnachtsüberraschung nicht gönnt?“ kam Danny augenzwinkernd den Flur entlang. „Hier ist ihre Tasche, ich hoffe, ich habe nichts vergessen!“

Etwas verwirrt blickte Grace zuerst ihren Vater und dann ihren Onkel Steve an.
„Mach nicht so ein Gesicht Äffchen!“ sagte Danny belustigt und drückte seiner Tochter einen Kuss auf den Scheitel.
„Wir sehen uns dann heute Abend. Viel Spaß!“

Wenig später saß Grace auf der Rückbank von Steves Silverado und versuchte das Grummeln ihres Magens zu ignorieren. Sie war schrecklich aufgeregt, wusste aber nicht so recht, was sie von diesem Abenteuer halten sollte, denn Steve hatte jede ihrer zahlreichen Fragen, mit dem sie ihn in der letzten Viertelstunde bombardiert hatte, nur ausweichend beantwortet. Das war Folter! Gemeine, unverschämte Folter.      
Steve schaute immer wieder in den Rückspiegel, um einen belustigten Blick auf den kleinen Krümel zu werfen, den es vor Aufregung beinahe zerriss. Auch er war schrecklich aufgeregt.
Als er das Auto auf einem Parkplatz in der Nähe des Hafens zum Stehen brachte und Grace beim Aussteigen half, hatte sie zwar eine leise Ahnung, wagte aber nicht, diese laut auszusprechen.
„Na komm Krümel, wir werden erwartet“ sagte Steve leise, nahm ihre Tasche in die eine Hand, ihre Linke in seine Rechte und zog sie mit sich zu Chins Boot.

„Mele Kalikimaka!“ rief Chin ihnen winkend zu, als die beiden Hand in Hand auf ihn zusteuerten.

Und plötzlich begriff Grace, was dies alles zu bedeuten hatte.

SIE WÜRDE TAUCHEN!
SIE WÜRDE DAS SCHÖNSTE WEIHNACHTSGESCHENK DES GESAMTEN UNIVERSUMS BEKOMMEN!
EINE ECHTE HONU!


Mit lautem Freudengeheul fiel sie dem lachenden Steve um den Hals.
„Danke! Danke, danke, danke!“ nuschelte sie in seine Halsbeuge.
„Gr… ace! Du schnürst mir die Luft ab!“ japste Steve theatralisch und setzte das kleine Mädchen wieder auf den Boden.
Sofort hopste sie mit fliegenden Zöpfen in Richtung des Bootes davon.
„Kommt ihr?“

Die Fahrt nach Laniakea an der North Shore dauerte nicht allzu lange. Das Meer war an diesem Tag ruhig, die Sonne schien und somit waren beste Voraussetzungen für 1-2 Tauchgänge gegeben.
Chin stoppte den Motor einige hundert Meter vom Strand entfernt an einer kleinen, vorgeschobenen Insel und ließ die Ankerkette ins Wasser hinabfallen.

Am frühen Morgen hatte Steve schon alles vorbereitet- die Sauerstoffflaschen mehrfach überprüft, die Atemregler und Tarierwesten kontrolliert, Masken, Schnorchel und Flossen, sowie die Bleigewichte zurechtgelegt. Seinen eigenen Tauchcomputer hatte er mehrfach gecheckt- er wollte einfach nichts dem Zufall überlassen.

Nun saß er zusammen mit Grace an dem kleinen Tisch in der Kajüte und ging mit ihr noch einmal alle wichtigen Punkte durch, die es zu beachten galt:

„Egal was passiert…“
„… ich bleibe an deiner Seite!“

„Wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist…“
„… gebe ich dir sofort ein Zeichen!“

„Wenn du zu viel Druck auf den Ohren hast…“
„… mache ich mehrmals einen Druckausgleich und wenn das nichts hilft, gehen wir wieder höher!“

„Wenn du frierst…“
„… brechen wir den Tauchgang ab!“

„Wenn ein großer Hai auf dich zuschwimmt…“
„“… verstecke ich mich hinter dir!“ vollendete Grace zufrieden grinsend Steves Sätze.

„Das ist mein Mädchen! Jetzt schon ein kleiner Profi!“ lehnte sich Steve stolz zurück.
„Da ist allerdings eine Sache, über die wir bisher noch nicht gesprochen haben.“ Vorsichtig nahm er ihre kleinen Hände in seine und sah sie ernst an.
„Krümel, ich weiß, wie sehr du dir eine Honu wünschst und es gibt wirklich nichts auf der Welt, was ich dir lieber ermöglichen würde. Das hier ist mein absoluter Geheimplatz. Hier habe ich bisher immer Schildkröten gesehen. Dennoch kann es sein, dass sich ausgerechnet heute keine Honu blicken lässt. Versprich mir, dass du nicht allzu sehr enttäuscht sein wirst, wenn uns heute keine Honu vor die Maske schwimmt!“

„Ich weiß, dass du mir keine Schildkröte herbeizaubern kannst, Onkel Steve. Aber ich weiß, dass wir heute Glück haben werden! Ich weiß es einfach!“ Unruhig zappelte sie auf der Sitzbank hin und her. „Können wir jetzt endlich?“

„Na los Krümel, geh dich umziehen!“

Grace hatte sich unten in der Kabine mühevoll in den engen Anzug gezwängt und stieg nun die Stufen wieder hinauf an Deck. Steve erwartete sie bereits, reichte ihr Flossen, Schnorchel und Maske und bat sie, sich auf die kleine Plattform am hinteren Teil des Bootes zu setzen und diese anzuziehen. Zum Schluss half er ihr, die Weste mit der schweren Sauerstoffflasche umzulegen und steckte ihr noch die Bleigewichte in die Taschen. Sie war bereit.
Auch er hatte mit routinierten Handgriffen seine Ausrüstung angelegt und gab ihr nun das Zeichen, sich ins Wasser gleiten zu lassen.

Gemeinsam ließen sie die Luft aus ihren Westen und sanken nach unten.
Grace war aufgeregt und hatte zunächst Mühe, einen ruhigen Atemrhythmus und eine ausgeglichene Wasserlage zu finden. Doch Steve nahm sie an der Hand und zog sie mit ein paar langsamen Flossenschlägen vorwärts. Nach wenigen Minuten hatte sie sich akklimatisiert und formte mit Daumen und Zeigefinger ihrer rechten Hand das OK- Zeichen.

Gemächlich glitten sie durch das glasklare Wasser auf den felsigen Rand der kleinen Insel zu. Grace genoss das Gefühl der Schwerelosigkeit und hatte nun endlich Zeit, sich in aller Ruhe umzuschauen. Ein großer Drückerfisch knabberte an einer Koralle. Die Knackgeräusche, die er dabei machte, waren unter Wasser gut zu hören. Ein paar kleine bunte Fische stritten sich um die herabfallenden Teile. Eine Muräne steckte neugierig ihren Kopf aus einem Felsloch. Es gab so viel zu sehen und zu entdecken. Langsam umrundeten sie den bevölkerten Fels. Und plötzlich fasste Steve sie am Arm und zeigte nach rechts.

Da war sie! Eine riesengroße grüne Meeresschildkröte, die mit trägen Flossenschlägen auf sie zu schwamm. Graces Herz schlug ihr bis zum Hals. Überwältigt stieß einen kleinen Freudenschrei aus. Nur wenige Zentimeter entfernt glitt das Tier majestätisch an ihr vorbei, umrundete sie einmal ganz, ganz langsam und verschwand schließlich hinter einem großen Stein.  
Mit großen Augen starrte sie Steve an, der hinter seiner Maske zufrieden lächelte. Er checkte ihren Tauchcomputer, zeigte ihr an, dass die Luft langsam knapp wurde und gab ihr das Zeichen zum Aufstieg.
Wie in Trance schwamm sie an Steves Seite zurück zum Boot.

Chin hatte die aufsteigenden Blasen der beiden an der Wasseroberfläche entdeckt und half ihnen aufs Boot.

„Chin! Eine Honu! Ich habe eine Honu gesehen! Eine richtige, echte Honu! Eine riesengroße, grüne Honu! Sie war sooo wunderschön!“ atemlos fiel das aufgeregte Mädchen dem lachenden Mann um den Hals.

„Ich habe wirklich schon viele Schildkröten gesehen, aber diese war ein besonders hübsches und imposantes Exemplar!“ schwärmte Steve und zog sich die Flossen von den Füßen.

Immer noch völlig außer Atem ließ sich Grace auf seinen Schoß fallen, legte ihre Arme um seinen Hals und gab ihm einen dicken, salzigen Kuss auf die Wange.
„Danke Onkel Steve!“ flüsterte sie überglücklich. „Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk meines Lebens! Danke!“
„Sehr, sehr gerne, mein Krümelchen!“ hauchte Steve bewegt und drückte das zitternde Mädchen fest an sich. „Du frierst, ab mit dir unter die warme Dusche!“

Zufrieden sahen die beiden Männer dem kleinen Mädchen nach, das ausgelassen kichernd die Stufen in den unteren Bereich des Bootes hinunterhüpfte.
Zwanzig Minuten später kam Grace wieder nach oben. Chin und Steve hatten in der Zwischenzeit die Ausrüstung aufgeräumt und sich selbst umgezogen. Die untergehende Sonne tauchte die Umgebung bereits in goldenes Licht.

„Fertig, Krümel?“ fragte Steve und strich dem Mädchen über die feuchten Haare.
„Jepp!“ murmelte sie beseelt. „Ich kann es kaum erwarten, Danno davon zu erzählen! Fahren wir jetzt los?“    
„Ja, aber wir fahren nicht nach Hause, noch nicht!“ antwortete Chin und ließ den Motor des Schiffes aufheulen.
„Wo fahren wir denn hin?“ wollte Grace neugierig wissen.
„Dahin“ antwortete Steve und deutete mit dem Finger in Richtung Strand. An einer menschenleeren Stelle brannte ein riesengroßes Lagerfeuer.
„Danno wartet bestimmt schon auf dich!“ fügte er lächelnd hinzu.

Chin fuhr so nahe es ging an den Strand und ankerte erneut. Grace hatte ihren Vater schon von weitem erblickt, wie er mit beiden Armen winkend vor dem Feuer stand. Steve sprang ins seichte Wasser und trug den Krümel auf seinen Schultern an Land.

„Dannnoooo!“ schrie Grace überglücklich und warf sich ihrem Vater in die Arme.
Danny formte ein lautloses ´Danke` in Steves Richtung, welches dieser mit einem lächelnden Kopfnicken quittierte.

Kurze Zeit später saß die gesamte Ohana um das prasselnde Lagerfeuer. Kono und Chin, Lou und seine Familie, Max, Toast und sogar Kamekona, der sein Restaurant an diesem Tag schweren Herzens geschlossen hatte. Sie hatten Würstchen und Marshmallows gegrillt und sich gemeinsam mit Grace über ihre erste lebende, echte Honu gefreut.
Das kleine Mädchen konnte nicht aufhören zu plappern und aufgekratzt wie Rumpelstilzchen um das Lagerfeuer herumzuhüpfen. Doch irgendwann forderten die Aufregungen des vergangenen Tages ihren Tribut. Vorsichtig war sie auf Steves Schoß geklettert, hatte sich an seine Brust gekuschelt und war nach wenigen Augenblicken eingeschlafen.

Steve lauschte eine Weile ihren tiefen, gleichmäßigen Atemzügen und strich ihr vorsichtig über den Kopf. Dann hob er seine Flasche zum Toast in die Luft:
„Auf einen Mann, der gemerkt hat, dass seine Freunde zu dem stehen, was sie sagen! Auf einen glücklichen Abschluss der Operation Honu und auf eines der schönsten Weihnachtsfeste überhaupt! Ihr seid die beste Ohana, die man sich wünschen kann! Mele Kalikimaka!
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4. Advent 2014 - Scuba Santa

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