"Bittersweet Symphony"
Kapitel 15 – ‘you make me come(plete)’ Ok es war schon offentsichtlich worauf es hinausläuft oder? Aber wer weiß, vielleicht überraschen euch Miss und Mieze ja doch mit dem Kapitel :zwinker:
Für alle Ü18 gibt es noch eine etwas ausführlerische Version im entsprechenden Thread. *g*
Nochmal DANKE an alle Leser und Feedbackschreiber, irh seid einfach FANTASTISCH!
Alex saß schweigend auf dem neuen komfortablen Doppelbett, welches seit einigen Stunden in seiner Wohnung stand. Er hatte den Kopf in die Hände gestützt und starrte eine Wollmaus auf dem Boden an, als könne sie ihm erklären warum so eine wundervolle Gestalt wie Beth in sein Leben getreten war. Alex fühlte sich erschöpft von dem erlebnisreichen Tag aber es war keine unangenehme Erschöpfung. Im Gegenteil. Er war aufgewärmt, träge und unheimlich zufrieden. Als sich die Tür zu seinem Badezimmer öffnete, trat als erstes eine dicke Wolke aus Wasserdampf und dem Duft seines Duschgels heraus. Als zweites erschien Beth, nur mit einem Handtuch bekleidet. Sie hatte ihre nassen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst. Ihre Haut glänzte feucht und ihre Lippen waren wieder rosig. Mit strahlenden Augen verkündete sie: „Ich bin wieder aufgetaut.“
Während sie auf nassen Zehenspitzen zu ihm tapste und breit grinsend neben ihm Platz nahm verfolgte Alex aufmerksam jede ihrer Bewegungen. Niemals, wirklich niemals hätte er auch nur im Traum daran gedacht, was für ein Glück er einmal haben würde. Eine wunderschöne, blonde Versuchung. Nackt und nass in seiner Wohnung. Er dankte stumm dem Himmel und versuchte die wirklich unheiligen Gelüste, die bei dem Anblick des hübschen Engels in ihm aufwachten, zu verdrängen. Gerade hatte er sich dabei erwischt, wie er jeden verdammten Wassertropfen, der an ihrer sanften Haut herab gleiten durfte beneidete. Und nicht nur seine Gedanken, nein, auch seine Augen gehorchten ihm plötzlich nicht mehr. Ganz von allein wanderten sie über jeden Zentimeter ihres Körpers. Von ihren feuchten Ohrläppchen bis zu den süßen, rosa lackierten Zehnägeln. Von ihrer liebeswerten Nasenspitze bis zu dem Schlitz des Handtuchs, welcher viel zu viel ihres atemberaubenden Oberschenkels preisgab. Alex nahm einen überflüssig tiefen Atemzug. Nachdem er sich halbwegs gefangen hatte bemerkte er, dass Beth etwas bedrückte. Sie blickte auf genau die gleiche Wollmaus wie er ein paar Minuten zuvor und kaute auf der Innenseite ihrer Wange. Einen Moment saßen die beiden stumm nebeneinander, dann drehte sich Beth plötzlich zu ihm.
Es schien als hätte sie die Grübelei beendet und wolle ihm jetzt mitteilen zu welchem Ergebnis sie gekommen war, aber die Wörter verließen alle viel zu schnell ihren Mund und Alex hatte Mühe ihr zu folgen: „Ich habe nachgedacht….und dieses Gefühl…..also, von dem du erzählt hast……ist es?......ich würde…..also, ich….kannst du es mir erklären…ich meine, ich versteh’ das nicht so recht…es ist schöner als Schlittschuh fahren?“
Erleichtert verstand Alex, dass nicht nur er seit dem Gespräch über Blümchen und Bienchen, dauernd an Sex denken musste. Dieses Thema schien Beth genau so brennend zu interessieren.
„Besser als Schlittschuhlaufen!“ bestätigte er.
„Schöner als Weihnachtsbaum schmücken?“
„Schöner!“
„Aufregender als Geschenke auspacken?“
Er nickte mit dem Kopf und seine Augen weiteten sich voller Überzeugung. „Viel aufregender!“
„Besser als eine Rodelpartie auf frischem Schnee?“
„Jup.“
„Angenehmer als ein Abend am Kamin, wenn draußen ein Sturm tobt?“
„Oh ja, es heizt besser auf als jedes Kaminfeuer…..“, schwärmte Alex weiter. Nicht, dass er ihr das ‚Gefühl’ irgendwie schmackhaft machen wollte….
„Mir ist immer noch ein bisschen kalt“, gestand Beth flüsternd und biss sich auf die Lippe.
Inzwischen konnte Alex die Spannung in der Luft kaum noch ertragen. Vorsichtig rückte er ein Stück näher an den unschuldigen Engel heran. Mit einem Räuspern verscheute er die Schuldgefühle, die sich plötzlich meldeten. Reiß dich zusammen, Alex. Sie ist ein Engel. Sie ist so was wie die Jungfrau Maria. Niemand macht sich ungestraft an einer Heiligen zu schaffen. Er dachte an den ganzen Mist, den er bis jetzt in seinem Leben verzapft hatte. Sicherlich war für ihn schon längst ein Platz in der Hölle reserviert, also zum Teufel mit dem Gewissen.
Beth sah ihn mit einem hoffnungsvollen, leicht ängstlichem Blick an. Sie spürte, dass sie sich auf gefährliches Terrain vorwagte, aber die Neugier siegte einfach. Schon vor ihrer Zeit bei Alex hatte sie davon gehört, dass es zwischen Menschen nicht nur Liebe sondern auch Lust gab. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte diese Tatsache schon immer einen Reiz auf sie ausgeübt. Sie wollte mehr darüber erfahren, mehr Informationen und wer wäre eine bessere Quelle als Alex? Er war nämlich nicht nur ein Mensch, sondern ganz offensichtlich auch ein Mann und wenn es eines gab, das Beth trotz ihrer weltfremden Erfahrung wusste, dann war es die Tatsache, dass Männer quasi Experten in dem Thema waren. Beth legte die Hände in den Schoß und wartete. Für einen atemlosen Moment sahen sich die beiden in die Augen und es war, als hätten sie ein stilles Abkommen geschlossen.
Alex’ Finger zitterten verräterisch, als er das Handtuch berührte. Seine Berührung war so sanft wie das Streicheln einer Feder. Trotz der Stoffbarriere zwischen ihnen spürte Beth sofort das intensive Prickeln, welches seine Fingerkuppen wie kleine Stromstöße in ihren Körper aussandten. Sie hörte wie Alex’ Atmung stoppte als er an der Stelle des Handtuchs angelangte unter der sich die Rundung ihrer Brust abzeichnete. Sein Blick war jetzt so durchdringend geworden, dass Beth ihm nicht mehr standhalten konnte. Sie sah wieder auf den Boden, wo die Wollmaus von einem nicht wahrnehmbaren Luftzug aufgewirbelt wurde und auf einmal musste sie die Augen schließen, weil sich eine Spannung in ihr ausbreitete die keine Ablenkung mehr zu ließ.
Alex kam sich wie der größte Tollpatsch der Welt vor, als er langsam mit dem Daumen über den Stoff glitt. Er war angespannt bis unter die Kopfhaut, schließlich hatte er weder Ahnung von der Anatomie eines weiblichen Engels noch von den Auswirkungen, die dieses erotische Experiment haben könnte. Wörter wie ‚unbefleckte Empfängnis’, ‚verbotene Frucht’ oder ‚Todsünde’ kreuzten seine Gedanken und er sah den Papst mit erhobenem Zeigefinger vor seine inneren Auge, doch dann fegte ein wohliger Seufzer von Beth alle Verwirrung aus seinem Kopf und ließ nur noch Platz für eine Empfindung: Begehren. Fast hektisch begann Alex ihren Körper auf dem Handtuch zu pellen. Er musste ihre Haut spüren.
Beth bewegte sich nicht. Sie traute sich nicht ihn anzusehen, sie traute sich nicht zu atmen, nur hin und wieder entwich ihr ein leiser Seufzer mit dem sie ihrer Anspannung Luft machte. Aus einem unerklärlichen Grund wirkten sich die Berührungen von Alex direkt auf ihren Unterleib aus. Mit einem langweiligen Kaminfeuer war dieses Brennen wirklich nicht zu vergleichen, eher mit einem lodernden Inferno. Seine Haut war etwas kälter als ihre und seine Handinnenfläche hatte ein paar raue Stellen, aber sein Griff war so sanft und behutsam, dass Beth beinahe glaubte er würde Angst haben sie zu berühren. Beth presste sie Lippen aufeinander. Es fühlte sich unglaublich an, von ihm berührt zu werden. Eine merkwürdige Unruhe breitete sich in ihrem Körper aus und plötzlich hörte sie seine Stimme ganz nah an ihrem Ohr. „Heute hatte ich einen wirklich großartigen Tag und dass hab ich dir zu verdanken. Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mich revanchiere.“ Der Bass in seiner Stimme übertrug eine erregende Schwingung auf ihren Körper.
Beth schluckte, Sie war schrecklich aufgeregt, aber sie war bereit für das, was er ihr zeigen wollte.
Alex Mundwinkel hob sich zu einem schüchternen Lächeln.
„Meinst du wir bekommen Ärger?“ fragte er leise und deutete einen Blick zur Zimmerdecke an. „Von oben….?“
Beth lachte und zog die Nase kraus. „Ich weiß nicht“, kicherte sie verschmitzt.
Alex war hingerissen. Dieser Engel, der bei ihm gelandet war hatte es faustdick hinter den Ohren. Diese Mischung aus Unschuld und Abenteuerlust, machte ihn ganz schwindelig. Ohne darüber nachzudenken beugte er sich zu ihr und küsste ihre süße Nasenspitze. Plötzlich verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht und machte wieder Platz für die lustvolle Anspannung. Auch Alex wurde ernst. Er legte seinen Kopf neben ihr ab, das Gesicht immer noch zu ihr gewandt, ganz nah an der Stelle, an der ihr Kiefer in den zarten Hals überging. Ihre Locken kitzelten seine Haut und er atmete ganz tief ihren betörenden Geruch ein. Sie roch im wahrsten Sinne des Wortes himmlisch. Nach Vanille und Puderzucker. Ein Geruch, der ihn beruhigte.
Dieses Mal war seine Hand mutiger. „Schließ die Augen“, bat er Beth während seine Fingerspitzen von ihrem Hals aus langsam abwärts glitten. Beth hatte die Lippen aufeinander gepresst und schien sich zu konzentrieren, als Alex sich langsam vorwagte und sie ohne Umwege in eine Dimension beförderte, die mehr Freuden versprach als der Himmel selbst.
Als Beth wieder landete fand sie sich mit dem Kopf an seiner Brust wieder. Seine Arme waren fest um sie geschlungen und drückten sie so kräftig, dass sie glaubte Alex wollte noch den letzten Tropfen Lebensenergie aus ihr heraus pressen. Beth kicherte bei dem Gedanken. Und überhaupt schien plötzlich alles so großartig, glücklich und himmlisch. Sie bemerkte, dass auch sie die Arme um seinen Körper gelegt hatte und auf einmal fiel ihr auf, dass sie diejenige war, die so fest zudrückte. „Wow, Beth hör auf…du zerdrückst mich“, lachte Alex und blickte zu der zierlichen und anscheinend, wer hätte es gedacht, auch superheldenhaft-starken Frau in seinen Armen. Wie eine Katze die gerade eine Maus verspeist hatte tauchte Beth aus seiner Umarmung auf. Begeistert rollte sie mit den Augen. „Das war….das war….definitiv besser als Schlittschuhlaufen.“
„Sag ich doch“, grinste Alex. Seine Wangen waren gerötet und seine Augen glänzten vor Emotionen. „Besser als alles auf der Welt“, schwärmte er und strich verträumt eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Küss sie, Mann und zeig ihr was es noch alles gibt, meldete sich die noch nicht ganz verweichlichte Stimme in ihm. Oder halt sie einfach für immer fest, antwortete seine romantische Seite. Er entschied sich für den letzten Vorschlag und fischte mit einer Hand nach der Bettdecke hinter ihrem Rücken.