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 MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte

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leiCa
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BeitragThema: MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte   MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte Icon_minitimeSa Dez 01, 2012 11:16 am

Die Adventszeit ist da und alex-o-loughlin.net möchte euch diese Zeit mit einer kleinen Weihnachstgeschichte versüßen. Wir posten die Kapitel immer an jedem Adventssonntag und hoffen sehr, euch damit eine kleine fluffige Freude zu machen. Und wenn ihr ganz brav seid und Weihnachten nicht über die Stränge schlagt, gibt es vielleicht am 26.12. noch einen kleinen Nachschlag. Zwinker

Damit ihr nun wisst, auf was ihr euch einlasst, hier schon mal ein kleines Appetithäppchen.
Kerzchen an, Spekulatius bereitlegen, klingelingeling:



MUDDY CHRISTMAS



PROLOG

„FERIEN DANNOOOOOO!!!!!“

Mit einem lauten Knall schlug die Tür zu Detective Danny Williams‘ lausigem Appartement auf und seine Tochter stürmte mit wippenden Zöpfen auf ihn zu.

„Dass ich dir den Schlüssel zu meiner Wohnung gegeben habe, heißt nicht, dass du einfach so, ohne anzuklopfen, reinkommen darfst“, versuchte Danny seine neunjährige Tochter zur Raison zu bringen. „Anklopfen – hineingebeten werden – die Wohnung betreten, so läuft das unter zivilisierten Menschen ab, Äffchen.“

„SuperSeal hat mir aber mal gesagt, wenn man Menschen besonders gern hat, dann akzeptiert man sowas. Er hat gesagt, das wäre eine Mato… Mora…“

„Marotte?“

„Jepp“, sagte Grace und legte behutsam ihren nagelneuen orangefarbenen Rucksack auf Dannys kleinen wackeligen Tisch. Ihr Vater riss überrascht die Augen auf.

„Hey ist der neu? Und warum ist er orange, jedes einzelne verdammte Geschenk von mir an dich musste doch immer immer rosa oder pink sein! Wer hat sich denn da nicht genau informiert, bevor er dir den geschenkt hat?“

Grace verdrehte die Augen. „Der ist von Grandma und sie hat mich vorher gefragt. Ich wollte genau diesen Rucksack als Weihnachtsgeschenk. Orange ist doch das neue Pink, Danno!!!“
Das war natürlich schlichtweg gelogen. Jeder der sich nur ein bisschen mit Mode auskannte – also jeder außer ihrem Vater – wusste natürlich, dass das gelogen war. Pink war immer noch DAS Pink. Und es war dumm, dass die Farbe dieses neuen Rucksackes überhaupt nicht zu ihren anderen Sachen passte. Aber das war ihr egal, denn dieser Rucksack hatte ein Geheimnis, ein Geheimnis das nur sie alleine kannte und das sie mit niemandem teilen wollte. Auch nicht mit ihrem Vater.
Im Inneren des Rucksackes war nämlich eine Tasche, die mit einem Reißverschluss geschlossen wurde. Aber das war natürlich noch nichts Besonderes. Das Besondere sah man erst, wenn man diese Tasche öffnete und richtig weit aufklappte. An der Innenseite dieser Tasche prangte nämlich ein wunderschöner, silbrig glitzernder Seehund mit einem großen dunklen Auge. Dieses Auge war ein Druckknopf mit dem man den Seehund ein kleines bisschen öffnen konnte. Und so entstand hinter dem glitzernden Tier ein Geheimfach. Ein Geheimfach, das jetzt einen wunderbaren Schatz verbarg, einen Schatz, den Grace Williams‘ niemandem zeigen wollte. Denn er war für sie ganz allein.

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BeitragThema: Re: MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte   MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte Icon_minitimeSo Dez 02, 2012 12:41 pm

Weiter geht's. Ein Geheimnis wird gelüftet und das Abenteuer beginnt. Viel Spaß!


1.Kapitel

„Wie wäre es, wenn ich uns Pfannkuchen mache und du setzt dich schon mal an den Tisch und überlegst dir endlich, was du dir von mir zu Weihnachten wünschst?“

Grace setzte sich vorsichtig – sie hatte schmerzhaft erfahren wie klapprig Dannos Möbel waren – auf den Stuhl, Rucksack auf dem Schoß. Sie hatte keine Idee, was sie sich von ihrem Vater wünschen sollte, hatte sie doch schon das kostbarste und schönste Geschenk bekommen, was sie sich nur vorstellen konnte. Aber das durfte sie ihm natürlich nicht sagen.
Nicht weil es ein Geheimnis war – nein, es war…, wie sagte Danno immer, wenn sie etwas nicht wissen sollte? Privat. Es war privat!
Langsam öffnete sie ihren neuen Rucksack und fühlte heimlich nach dem Seehund mit dem im wahrste Sinne des Wortes Knopfauge. Immer wenn sie an ihren Schatz dachte, fühlte sie sich ganz wunderbar. Und wenn sie allein war und den Seehund öffnete, ihren Schatz hervorholte und in ihren Händen hielt, fühlte sie sich nicht nur wunderbar, sondern auch ganz seltsam. Seltsam und komisch. Glücklich komisch, schön komisch. Aber eben komisch. Sie wusste nicht, was für ein Gefühl das war, aber immer wenn sie traurig oder wütend war - der blöde Tommy in der Schule sie an den Zöpfen gezogen hatte oder ihre Mom wieder mal über ihren Danno geschimpft hatte - immer dann zog sie sich in ihr Zimmer zurück und holte ihren Schatz hervor. Auch wenn sich dabei dieses seltsame und eben komische Gefühl in ihrem Magen verbreitete, es tat ihr gut und sie war - - - - froh!

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

„Oh Commander McGarrett, sind sie allein? Ist etwas mit Daniel?“ Rachel sah tatsächlich etwas besorgt aus. Etwas, was er Danny garantiert nicht sagen würde. Der sollte sich auf Gabby konzentrieren und seine Ex endlich vergessen.

„Nein, Danny geht’s gut, alles in bester Ordnung. Laut und nervend wie eh und jeh. Nein, ich wollte eigentlich zu Grace.“

Fragend schaute Rachel ihn an: „Hat Danny sie geschickt? Ich habe ihm deutlich gesagt, Weihnachten feiert Grace mit mir, Stan und ihrem Bruder! Am zweiten Weihnachtstag kann sie ihn besuchen und in seinem schäbigen Appartement Tiefkühlpizza essen, oder was auch immer…“

Steve seufzte. Die Nerven dieser Frau… Gut, dass er als SEAL gelernt hatte, Gefühle zu unterdrücken und sich auf das Ziel zu konzentrieren. „Ich wollte Grace mein Weihnachtsgeschenk schon jetzt geben, zwischen dem ganzen Hin und Her werde ich sie über die Feiertage sicher nicht sehen.“
-----
Grace lag auf dem Bauch in ihrem Zimmer, Nase an Nase mit Mr Hoppy und sprach eindringlich auf ihn ein. Sie versuchte das Kaninchen davon zu überzeugen, nicht noch einmal die Kabel von Stans Computer anzunagen, wenn sie ihn frei laufen ließ. Stan war ziemlich sauer gewesen und Worte wie ‚braten‘ und ‚aussetzen‘ waren gefallen. Sie wusste, er meinte es nicht so, aber gut war das trotzdem nicht.
Es klopfte. „Grace ich bin’s, Steve! Darf ich reinkommen?“

„Onkel Steve!!!!“ Das war gut, wenn einer Mr Hoppy überzeugen konnte, dann ihr SuperSeal-Onkel.

„Hi Grace, Hi Mr. Hoppy!“

Wie ein Wasserfall berichtet Grace dem Commander von ihren Erziehungsproblemen mit dem weißen Kaninchen. Was Steve dazu veranlasste, Herrn Hoppy am Kragen zu fassen und vorsichtig auf den Rücken zu legen. Kaninchen erstarren dann nämlich und bewegen sich nicht mehr. Wozu Discovery Channel doch alles gut war…

„Mr Hoppy sie sind müde, sehr sehr müde, ihre Augen werden schwer, Arme und Beine werden schwer, sie können sich nicht mehr bewegen. Sie schlafen, aber sie hören mir zu und werden gehorchen. Nie wieder werden sie irgendwelche Kabel annagen. Nie wieder!!!“

Ein leichter Stups entließ das Fellbündel aus seiner Starre. Und Steve machte eine Notiz an sich selbst, Rachel aufzufordern alle zugänglichen Kabel im Haus mit Minzöl einzusprühen und dem Kaninchen alternative Möglichkeiten wie Äste und Zweige zu bieten.

„Ich glaube, Mr Hoppy hat es verstanden, Onkel Steve.“

Steve grinste „Oder wir versuchen es mit einer Mrs Hoppy, dann hat er keine Zeit mehr zu nagen. Stan wird sicher begeistert sein.“ Steve grinste noch mehr.

„So, und nun der Grund warum ich dich besuchen komme,“ Steve setzt sich im Schneidersitz auf den Boden und sah zu, wie Grace Mr Hoppy zurück in seinen Käfig setzte und sich dann neugierig umdrehte.

„Hier, das ist mein Weihnachtsgeschenk für dich. Ein Vorweihnachtsgeschenk sozusagen, da wir uns ja sicher nicht sehen werden.“

Unsicher hielt Grace das rosa verpackte Geschenk in ihren Händen. (Steve hatte schon beim Betreten des Zimmers seinem Bauchgefühl ein innerliches High Five gegeben, nachdem er sich umgesehen hatte. Bettwäsche in Pink, rosa Streifentapete, pinkfarbener Kleiderschrank…)
„Du kannst es jetzt auspacken, wenn du willst.“

Und ob sie wollte. Aufgeregt kniete sie sich neben Steve und knibbelte und pfriemelte ungeduldig am Geschenkpapier. Zum Vorschein kam eine längliche, samtene Box.

„Mach sie ruhig auf!“ Wenn er ehrlich zu sich selbst war, musste er eingestehen, dass er schon lange nicht mehr so nervös gewesen war. Hoffentlich war es das richtige, hoffentlich freute sie sich… hoffentlich!

Sie tat es.

„Das sind jetzt meine eigenen, oder? Du hast auch so was nicht wahr?“

„Ja das sind deine eigenen DogTags, mit deiner eigenen Beschriftung. Nur für dich!“

Vorsichtig nahm Grace die silberne Kette genauer in Augenschein. Zwei Tags hingen an der Kette, eine metallic-blaue und eine metallic-pinkfarbene Marke.

„Lies‘ die Inschrift!“

Auf der einen Seite der blauen Marke stand ‚Steve McGarrett‘ und auf seiner Rückseite ‚The Only Easy Day Was Yesterday‘/‚Der Einzig Einfache Tag War Gestern‘.
„Das ist das inoffizielle Motto von uns SEALs“, erklärte Steve ihr.
Aufgeregte fummelte Grace nach dem zweiten, pinkfarbenen Tag. Da stand natürlich ‚Grace Williams‘.
Und auf seiner Rückseite stand: ‚Wenn dein Tag nicht einfach war – ich bin immer für dich da‘.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Langsam stellte Grace den Rucksack auf den Boden, denn aus der Küche roch es schon verführerisch gut nach Pfannkuchen. Mit einem riesen Stapel Pfannkuchen auf einem Teller kam Danny aus der Küche und stellte ihn auf den Tisch. Essenszeit!
Fünf Pfannkuchen mit Ahornsirup später musste Grace aufgeben. Sie war pappsatt.

„Also Gracie, was hast du denn in den nächsten Tagen bis zum Weihnachtsfest geplant?“

„Wir müssen einen Aufsatz schreiben: Ein besonderer Tag mit unserem liebsten Verwandten…“

„Ach Äffchen, das tut mir leid, aber Onkel Matt ist…“

„Nicht Onkel Matt, ich habe Onkel Steve gefragt.“

Onkel Steve?“

„Ich wollte mit ihm zu den Petroglyphen, ich würde so gern diese Petroglyphen sehen und Onkel Steve ist lustig…“

„Lustig???“

„… und er kennt sich damit so gut aus. Aber er hat gesagt, du würdest es nicht erlauben.
Er hat gesagt, du hättest ihm verboten etwas mit mir zu unternehmen. Warum Daddy?“

„Ich hätte – was? Ich habe nie – oh verdammt…“

>>Look at it like this: You’re going to have a great story to tell Grace one day.<<
>>And the moral of that story is this: Never go deep-sea fishing with a Navy SEAL. No, no, scratch that. Never go fishing with you.<<


Danny dämmerte wie sich das in Steves Ohren angehört haben musste. Vielleicht musste er sich eingestehen, dass er ein klitzekleines bisschen überreagiert hatte an dem Tag als er beinahe von einem Yachtkidnapper erschossen wurde. Noch bevor er beinahe von einem Tigerhai gefressen wurde. Noch bevor er beinahe Ertrunken wäre. Noch bevor er als Mordverdächtiger festgenommen und alles in allem einfach vor Angst beinahe gestorben wäre. Tja, ja, vielleicht hatte er überreagiert. Auch wenn das üblicherweise sonst so gar nicht seine Art war. Aber letztendlich hatte Steve Wort gehalten. Sie waren irgendwie lebendig wieder aus der Nummer - oder sollte man sagen: aus deN NummerN? - rausgekommen und nun saß er hier und konnte seiner Tochter hoffentlich noch viele weitere Weihnachten lang Wünsche erfüllen. Auch wenn dieser spezielle Wunsch, mit Steve auf Abenteuerwanderung zu gehen, für ihn doch sehr nach Todeswunsch klang. Aber vielleicht reagierte er auch schon wieder über, auch wenn das sonst so gar nicht seine Art war. Vielleicht musste er dringend jemanden anrufen und etwas richtigstellen. Er griff zum Hörer und wählte Steves Nummer.
________________________________

Klopf, klopf. Zwei dumpf klingende Schläge schallten in McGarretts Haus hinein bis durch die geöffnete Tür, die zur Garage führte. Steve schlug sich beinahe den Hinterkopf an der offenstehenden Motorhaube des Mercury an als das Geräusch ihn aufschreckte. Hatte es eben geklopft? Seine Augenbrauen kräuselten sich angestrengt als er in die Stille hineinhorchte. Klopf, klopf, klopf, klopf, klopf, klopf, klopf. Diesmal etwas weniger kraftvoll, ein bisschen leiser, dafür sehr viel vehementer und unaufhörlich. Steve ging dem Ursprung des Geräuschs nach, welches ihn letztlich zur Haustür führte. Als er öffnete standen zwei kleine Menschen vor ihm. Der Fingerknöchel der kleineren Person führte noch immer Klopfbewegungen aus, die ins Leere führten nachdem die Tür aufgeschwungen war, und die Arme des etwas größeren Kleinen waren wartend vor der Brust verschränkt.

„Heyyyy, Grace!“ Steve ging in die Knie um seine Weihnachtswanderausflugpartnerin zu drücken. „Ihr seid früh dran…“

Grace nickte entschlossen, trat wie selbstverständlich über die Türschwelle und stapfte in Richtung Küche. Steve warf Danny einen überraschten Blick zu, ahmte still Gracies wohlerzogenes Klopfen nach und nickte anerkennend ihrer Spur nach. Danny kniff die Augen zusammen.

„Nur für’s Protokoll: Ja, wir klopfen – JA, ich hab ihr das beigebracht, und – nein, kein Grund uns mit Mimik zu wow’en.“

„WIR klopfen? Komisch, ich hab nur Gracies Klopfen gehört… “ Steve bewegte sich zur Küche und Danny folgte ihm, die Hände inmitten der Luft, bereit um gestikulierend noch etwas hinterher zu schieben was die Worte „zuerst… geklopft… ich… sogar ZWEI Mal….“ beinhaltete, doch er wurde jäh von seiner eigenen Tochter unterbrochen, die emsig dabei war, ihren Rucksack-Inhalt auf dem Tisch aufzureihen als sie in der Küche ankamen.

„Wir sind schon früher da, weil Danno gesagt hat wir müssen 5 Minuten eher los, damit er dir noch was erklären kann, Onkel Steve.“

Steve stemmte die Hände in die Seiten und drehte sich zu Danny um. „So so, hat er das?“

Danny verschränkte die Arme. „Ja ja, das hat er, allerdings dachte er tatsächlich nur an 5 Minuten und nicht an ZWEI STUNDEN und fünf Minuten, aber weil seine süße Tochter scheinbar etwas verwirrt ist und es kaum erwarten konnte mit ihrem ‚lustigen‘ Onkel Steve bis ans Ende von Nilikelewolo zu wandern, sind wir jetzt schon da.“

„Nilikelewolo?“ Steve hatte ein Fragezeichen im Gesicht. „Wo soll das sein, ich dachte du wolltest zu den Petroglyphen, Grace?“ Doch Grace war zu beschäftigt damit, ihre Rucksackträger nochmal auf eine wandertaugliche Länge nachzustraffen.

„Das Ende von Nili-kele-wolo ist Haole-Hawaiianisch und steht für ‚das Ende von Nir-gend-wo‘, Steve, oder auch: dort wo Leute sich verlaufen, sich dabei die Beine brechen und ohne Hilfe nicht mehr zurück kommen“ schob Danny ein „womit wir genau bei dem Grund dafür wären wieso ich fünf Minuten früher da sein wollte.“

„Verstehe, schieß los, ich bin ganz Ohr…“ Steve hob die Augenbrauen und tat so als wüsste er nicht längst, was sein Partner (zum wiederholten Male…) zu verkünden hatte.

Danny streckte seine Finger aus um die williams’schen Regeln daran abzuzählen. „Erstens: keine ‚völlig harmlosen Abkürzungen‘ durch malariaverseuchte Sumpfgebiete. Zweitens: kein ‚leichtfüßiges Springen‘ über marianengrabentiefe Schluchten. Drittens: kein Klettern über ‚total solide Felsvorsprünge‘ die bereits am Bröckeln sind, und viertens…“

„Ja ja ja ja, Daddy, das hast du Onkel Steve doch alles schon letztens am Telefon gesagt“ unterbrach ihn seine eigene Tochter und zog Steve an dessen Shirtzipfel zum Küchentisch hin.

„Also“, fuhr sie fest entschlossen fort, „ich hab alles eingepackt was du gesagt hast“ und deutete stolz auf die Utensilien, die in Reih und Glied auf dem Tisch standen. Steve grinste. Dort lagen in Butterbrotpapier gewickelte Sandwiches, ein rosa geringeltes Paar Wechselsocken, eine Mütze, vier Sunkist Tetrapaks mit angeklebten Strohhalmen, eine kaninchenbedruckte Decke und Sonnencreme. Steve nickte anerkennend.

„Damit sind wir für absolut alles gewappnet, schätze ich“, sagte er, wobei ihm Dannys zweifelnder – um nicht zu sagen: beinahe panikerfüllter – Blick aus dem Augenwinkel nicht entging. „Alles was wir sonst noch brauchen ist dann in meinem Rucksack.“ Ein leises Ausatmen aus der Richtung der Küchentür war zu vernehmen. „Und wo sind deine Wanderschuhe?“ Steve zeigte auf Gracies Zehen, die in Blümchensandalen steckten.

„Hab ich schon auf die Ladefläche von deinem Auto geworfen!“ strahlte sie zurück.

„DAS ist mein Mädchen“, zwinkerte Steve ihr zu. „Dann können wir ja los?!“

„Äh, nur nochmal der Form halber“, meldete Danny sich zu Wort. „ … – DAS ist meinetwegen für die nächsten Stunden dein Mädchen, wir wollen uns aber nochmal ganz kurz darauf besinnen – und mit ‚uns‘ meine ich: du, Steven, – dass DAS vorrangig erst mal meine kleine Tochter ist und du sie genau so wieder zu mir zurück bringen wirst wie sie jetzt hier steht: untraumatisiert und vor allem lebend.“

Steve sah Danny einen Moment lang stillschweigend mit einem milden Lächeln an.

„Ich wüsste zu gern was daran amüsant ist.“

„Gar nichts.“ Steve klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter während Grace mit in Windeseile wieder zusammengepacktem Rucksack hinaus zu seinem Pick-Up rannte. „Entspann dich, Danno. Ich bring sie dir heil wieder, vertrau mir.“

Nur wenige Minuten später waren sie bereits mit dem Auto auf dem Weg und ließen einen winkenden Danno hinter sich. Steve sah in den Rückspiegel und meinte noch immer kritisch gekräuselte Augenbrauen in Dannys kleiner werdendem Gesicht zu sehen.

„Bist du angeschnallt?“ fragte er Grace, die rückwärts gedreht auf dem Beifahrersitz saß und ihrem Dad zuwinkte.

„Ups…“ Sie setzte sich und ließ den Gurt klicken. „Gut, dass Mom das nicht gesehen hat.“

„Gut, dass dein Dad das nicht gesehen hat!“ korrigierte Steve.

„Wieso? Danno sagt, wenn du fährst wird mir ganz bestimmt nix passieren.“

„Bitte was??“ Steve war sich sicher, dass die Kleine da was falsch verstanden haben musste. Oder sie hatte den letzten Teil von Dannys Aussage nicht gehört, sowas wie „…weil er weiß, dass ich ihn sonst mit meinen eigenen Händen umbringen werde.“

„Ja, Mom wollte mich zuerst eigentlich nicht gehen lassen, aber Danno hat ihr dann nochmal erklärt wie sehr ich mir das zu Weihnachten wünsche. Und er hat gesagt sie muss sich schon keine Sorgen machen weil wenn es einen gibt bei dem mir nix passieren wird, dann bist du das.“

Steve starrte auf die Straße vor sich als hätte er gerade in den Radionachrichten gehört, dass die Kirche den Papst abgeschafft hat. Grace wippte vergnügt mit den Beinen, an deren Ende bereits die klobigen Wanderstiefel hingen.

„Weißt du, Dad flippt manchmal ein bisschen aus, aber ich glaub das ist weil er mich lieb hat.“

Es war super, mit ihrem Onkel Steve Auto zu fahren. Endlich konnte man sich mal unterhalten wie Erwachsene das tun und außerdem wechselte Steve im Gegensatz zu ihrem Dad nie den Sender wenn im Radio Musik lief zu der es sich prima mitsingen ließ.

My heeeaaart is beating like a juuuungle druuuuum...“ trällerte Grace und Steve vervollständigte mit einem brummigen rakatukatungtung-rakatuka-tung-tung als sie auf einen ziemlich holprigen Weg abbogen. Grace hielt den orangenen Rucksack fest umschlungen auf ihren Knien. Ein paar Meilen weiter, zwei Abbiegungen rechts, eine links, zwischendrin lange geradeaus und sie waren da. Steve stellte den Wagen auf einem kleinen Parkplatz ab und schnallte sich sein eigenes Gepäck auf den Rücken.

„Wandern wir jetzt los?“ fragte Gracie mit strahlenden Augen. Steve setzte ihr eine Sonnenmütze auf den Kopf und nickte. „Jepp!“ Er drückte ein zweites Mal auf den LOCK Knopf an seinem Autoschlüssel woraufhin der Silverado ein kurzes Hupen zum Abschied von sich gab. „Los geht's!“

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BeitragThema: Re: MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte   MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte Icon_minitimeSo Dez 09, 2012 1:20 pm

Wir schreiben den zweiten Advent und das bedeutet selbstverständlich, dass es heute das zweite Kapitel unserer kleinen Weihnachtsgeschichte für euch gibt! Vielen lieben Dank an Siv, aus deren Feder der ganze heutige Part stammt, und natürlich mindestens genau so vielen Dank an alle die Mandarinen-essend und Tee-trinkend mitlesen und uns mit Feedback segnen. Viel Spaß und einen fröhlichen zweiten Advent! bye

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Kapitel 2



Glücklich sprang Grace neben ihrem Onkel Steve den Trampelpfad entlang und ihre Zöpfe hüpften mit dem orangefarbenen Rucksack um die Wette. Sie hatte ein wenig Mühe, mit dem großen Mann Schritt zu halten, denn ein SEAL Schritt bedeutete immerhin fast drei Kinderschritte. Doch Grace wollte sich keine Blöße geben- auch dann nicht, als ihre Beine in den klobigen Wanderstiefeln immer schwerer und die Hopser stetig kleiner wurden.
Steve hatte bemerkt, dass sein Tempo etwas zu schnell für die kurzen Kinderbeine war und ging etwas langsamer.

„Alles gut bei dir, Krümel? Bin ich dir zu schnell?“, fragte er besorgt.
„Nope! Alles bestens, Onkel Steve!“, strahlte ihn ein glückliches Augenpaar an.

Steve hob prüfend eine Augenbraue und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als er ihre roten Apfelbäckchen betrachtete, die vor Anstrengung und Aufregung glühten. Er musste sich eingestehen, dass ihm Gracie mit ihrem Wunsch, einen Ausflug zu den Petroglyphen zu machen, eine riesengroße Freude gemacht hatte.
Dieser Tag war weitaus schöner und angenehmer als mit Danny im letzten Jahr, der den gesamten Aufstieg nur grantelnd und jammernd hinter sich gebracht hatte. Es erfüllte ihn mit Stolz, dass dieses kleine Mädchen langsam aber sicher zu einer kama`aina wurde und die Gerüche, Geräusche und Farben der Insel in sich aufsog, wie ein Schwamm. Sie schien sich hier wohlzufühlen und die Insel als ihr Zuhause anzusehen. Sein Grinsen wurde breiter, als er stehenblieb und in die Hocke ging, um dem kleinen Mädchen direkt in die Augen zu sehen.

„Pass auf Krümel“, flüsterte er geheimnisvoll. „Hinter der nächsten Kuppe wird dich eine Überraschung erwarten und ich bin gespannt, ob du genauso erstaunt sein wirst wie ich, als ich in deinem Alter war!“
Graces Augen wurden groß und ihrem weitaufgerissenen Mund entschlüpfte ein lautes „Ooooohhh!“, ehe sie Steve stürmisch um den Hals fiel und ihn fest an sich drückte.

„Ich liiieeebe Überraschungen!“, fiepte sie ihm leise und aufgeregt ins Ohr.
Schnell erwiderte er die herzliche Umarmung des kleinen Mädchens und nahm sie lächelnd an der Hand.
„Dann nichts wie los!“

Schnell hatten sie die kleine Anhöhe hinter sich gebracht und da standen sie nun- am Rande des Ka’a'awa Valleys. Steve ließ seinen Blick über das satte Grün der Ebene wandern, über die Berge, die das Tal umrahmten. Er war wieder der kleine Junge, der die Zeit mit seinem Vater und diesen ganz besonderen Ausblick genoss.
Eine kleine Kinderhand schob sich in seine große Männerhand, drückte sie fest und holte ihn zurück ins Hier und Jetzt.

„Das ist… das ist…das ist wunderschön!“, japste Grace atemlos, ihre Augen vor Staunen weit aufgerissen.
„Ich wusste, dass es dir gefallen würde, Gracie“, antwortete Steve lächelnd und genoss das warme Gefühl, das seinen gesamten Körper durchflutete. Bis jetzt hatte er also alles richtig gemacht!
„Das hier ist ein ganz besonderer Ort, ein ganz besonderer Augenblick und den teile ich nur, mit ganz besonderen Menschen! Mit dir zum Beispiel…“
„… und mit Danno!“, fiel ihm die Kleine mit einem Grinsen ins Wort. Ihre Wangen hatten vor Freude über sein Kompliment eine noch dunklere Farbe angenommen.
„Und mit Danno, da hast du Recht!“, antwortete Steve lachend. „Dies ist ein ganz magischer Ort. Wenn du einmal ganz still bist, was deinem Dad hier sehr schwergefallen ist, dann wirst du auch hören, warum.“

Tatsächlich war es damals unmöglich gewesen Danny die Besonderheit dieses Ortes nahezubringen, da er einfach nicht in der Lage war, sein unaufhörliches Geplapper auch nur für einen kurzen Moment einzustellen.
„Schließ die Augen und öffne deine Ohren! Kannst du es hören?“

Grace warf einen neugierigen Blick nach oben und betrachtete aufmerksam ihren „Onkel“, wie er mit geschlossenen Augen dastand. Schnell überprüfte sie die eigene Körperhaltung, vergewisserte sich, dass sie genauso dastand wie Steve und schloss die Augen. Ganz entfernt konnte man die Wellen an die felsige Küste donnern hören. `Meinte Steve dieses Geräusch`?
„Hörst du ihn? Hörst du den Herzschlag der Insel?“, flüsterte Steve leise.

Grace horchte angestrengt. Jahaaa, sie konnte ihn hören…

„Mmh“, konnte Grace nur atemlos nicken.
„Spürst du ihn auch?“, fragte er leise, als er ihre kleine Hand in seine nahm und sie vorsichtig auf seine Brust legte. Und tatsächlich spürte Grace den Einklang von Steves Herzschlag mit dem Rauschen des Meeres. Sie öffnete ihre Augen und ihre Blicke trafen sich. Worte waren in diesem Moment nicht nötig…

Glücklich und zufrieden legten die beiden Hand in Hand die letzte Etappe ihrer Wanderung fort. Nach kurzer Zeit hatten sie ihr Ziel erreicht- die Petroglyphen. Die rotbraunen Felswände, die über und über mit Zeichnungen verziert waren.
„Uff, ich sterbe vor Hunger und Durst!“, rief Steve. „Was ist mit dir, Gracie? Wollen wir hier unser Petroglyphen- Picknick auspacken?“
„Jepp!“, antwortete Grace, schob sich geschäftig die Träger ihres Rucksacks von den Schultern und öffnete den Reißverschluss. Die kaninchenbedruckte Decke wurde ausgebreitet, die Sunkist Tetrapacks wurden ausgepackt und die Sandwiches wurden aus dem Butterbrotpapier befreit! Den Nachtisch zauberte Steve aus seinem Rucksack- Ananas! Graces Augen begannen zu leuchten, denn sie liebte Ananas. Sehr zum Leidwesen ihres Vaters, der dieser Frucht so gar nichts abgewinnen konnte.

Die Köpfe auf den Rucksäcken lagen Steve und Grace nach ihrem Imbiss nebeneinander auf der Decke und besahen sich einträchtig die verschiedenen Wesen, Tiere und Gegenstände, die vor vielen Jahren in die Felswände geritzt worden waren.

„Was bedeuten diese Zeichen, Onkel Steve?“, fragte Grace neugierig.
„Ich weiß es nicht genau, aber mein Vater hat mir früher einmal erklärt, dass die Schnitzereien als Aufzeichnung von Geburtstagen und anderen wichtigen Ereignissen im Leben der Menschen gedient haben, die vor langer Zeit auf der Insel Hawaii lebten. Wir lagen immer hier- genau an dieser Stelle- und haben uns Geschichten erzählt, die wir uns dazu ausgedacht haben.“
„Erzählst du mir auch eine Geschichte? Von der Schildkröte hier und dem Jäger da“, bettelte sie, während ihr Zeigefinger durch die Luft wirbelte und auf die einzelnen Formen zeigte. „Was haben die beiden zusammen erlebt?“
Sie rutschte ein Stückchen näher an Steve heran, legte ihren Kopf auf seine breite Brust und lauschte der spannenden Geschichte, die der Seal ihr mit ruhiger Stimme erzählte.

„Schööön“, schnurrte Grace, als Steve geendet hatte. „Das ist wirklich aufregend. Diese Bilder erzählen viel über die Menschen, die hier gelebt haben. Und die Petroglyphen sind nicht einfach nur Graffitti auf Steinen“, kicherten die beiden unsisono, als sie Dannos Worte gebrauchten, wie er die Petroglyphen immer spöttisch betitelte. `Er hatte ja wirklich gar keine Ahnung!`

„Wir sollten langsam zurück, sonst gibt dein Vater noch eine Vermisstenanzeige auf“, meinte Steve nach einem kurzen Blick auf die Uhr.
„Ooochh nööö, schoooon?“, maulte Grace. „Ich will noch nicht nach Hause!“
„Du weißt, zu was dein Dad fähig ist, wenn er sich Sorgen macht“, grinste Steve. Und Grace nickte zustimmend und wissend.
„Aber bevor wir wieder absteigen, möchte ich dir noch etwas zeigen.“

Er ging langsam auf den Baum zu, unter dessen Ästen die beiden im Schatten gesessen hatten und Grace folgte ihm interessiert. Suchend fuhren seine Hände über die Rinde des Stammes. Mit einem Lächeln zog er Grace zu sich heran, als er gefunden hatte, wonach er gesucht hatte. Zwei Buchstaben waren in die Rinde geritzt und fast nicht mehr zu erkennen.
„Oh, schau mal- hier hat jemand etwas in den Baumstamm gekratzt!“, rief Grace erstaunt aus. „Ein S und ein J! S- steht das für Steve, für dich? Wofür steht das J?“, fragte sie neugierig.
„Das J steht für John, für meinen Vater“, antwortete Steve. „Wir haben es jedes Mal, wenn wir hier waren, erneuert.“
„Und jetzt ist es kaum noch zu sehen. Du warst schon lange nicht mehr hier, oder? Bist du traurig, dass du nicht mehr mit deinem Dad hier sein kannst?“, wollte Grace vorsichtig wissen.
„Nein, ich habe schöne Erinnerungen an diesen Ort- und an meinen Dad. Und nun bin ich mit dir hier- und das ist auf alle Fälle genauso schön!“, antwortete Steve wahrheitsgemäß. „Wollen wir unsere Anfangsbuchstaben auch in den Stamm ritzen?“, zwinkerte er ihr zu.
„Oh ja!“, strahlte sie zurück.
Steve zauberte aus der Seitentasche seiner Cargohose ein Taschenmesser und ließ die Klinge herausschnappen. „Dann mal los!“

Zufrieden betrachteten die beiden ihr fertiges Werk. Ein S und ein G prangten nun auf dem Stamm, direkt unter den beiden anderen Initialen. Grace hob, ganz in Steve Manier, prüfend eine Augenbraue.
„Da fehlt etwas“, murmelte sie kritisch, „kann ich noch einmal dein Messer haben? Nicht gucken!“
Steve hob nun ebenfalls fragend eine Augenbraue und drehte sich um. Er lauschte eine Weile ihrem angestrengten Arbeiten, ehe ihr zufriedenes „FERTIG! Du kannst jetzt gucken!“, ertönte. Die beiden Buchstaben wurden nun von einem dicken Herz umrahmt und Steve musste grinsen.
„Du hast Recht, Krümel! Jetzt ist es perfekt! Und so finden wir es beim nächsten Mal auch ganz bestimmt wieder!“

Die Rucksäcke wurden geschultert und singend und lachend machten sie sich auf den Rückweg. Steve merkte, dass Grace langsam müde wurde, denn ihre Schritte wurden langsamer und auch ihr aufgeregtes Geplapper wurde weniger. Sorgenvoll nahm Steve den auffrischenden Wind wahr und betrachtete die dunkle Wolkenwand, die sich ihnen unaufhaltsam und schnell näherte. Er wollte das kleine Mädchen nicht beunruhigen, aber Unwetter in den Bergen kamen oft rasant und waren meist nicht ungefährlich. Und schon fielen auch die ersten dicken Tropfen.
„Uh, es regnet, Onkel Steve!“, rief Grace erstaunt aus.

Steve nahm seinen Rucksack von den Schultern und förderte einen olivgrünen Regenponcho zutage, den er Grace überzog. „Ha, nun du siehst aus wie ein richtiger kleiner NavySEAL!“, rief er zufrieden aus. Grace linste zufrieden unter der Kapuze hervor. „Jepp!“
Er selbst zog sich seine Jacke über und so setzten sie ihren Weg durch den nun mittlerweile strömenden Regen fort. Ihre Wanderschuhe machten auf dem matschigen Boden schmatzende Geräusche und Gracie giggelte bei jedem Schritt leise vor sich hin. „Schau mal Steve, ich habe Absätze- riiiiesige Matschabsätze! Bald bin ich so groß wie du!“
Die Kleine schien nichts von ihrer guten Laune eingebüßt zu haben und das war gut so. Ein Regenguss sollte ihr diesen schönen Tag auch nicht verderben. Sie hatten es nun nicht mehr weit bis zum Parkplatz und würden bald zuhause sein- so dachte Steve…

Ein unheilverkündendes, langgezogenes Grollen ließ Steve innehalten. Grace, die unter ihrem „Regenzelt“ nicht viel zu hören schien, hob die riesige Kapuze, und blickte ihn fragend an. „Was ist?“
„Nichts Krümel, ich dachte nur, ich hätte etwas gehört! Aber das war wohl nur der Donner.“
So schnell es eben ging rutschten die beiden den abschüssigen Weg hinunter, bis sie nach zehn weiteren Minuten am Parkplatz ankamen.
„Steeeeve, schau nur- die Straße ist weg!“, rief Grace erschrocken aus.
Und tatsächlich, eine riesige Schlammlawine hatte sich über den gesamten Parkplatz gewälzt und Äste, Steine und Geröll auf ihm hinterlassen. Steves Pick Up war zwar über und über mit Schlammspritzern bedeckt, hatte aber offensichtlich keinen Schaden genommen.

„Tja Krümel, die gute Nachricht ist- das Auto ist heil geblieben! Die schlechte Nachricht ist aber, wir haben hier keine Straße mehr, auf der wir nach Hause fahren können!“, meinte Steve seufzend.
`Danny wird mich umbringen! Er wird mich teeren, federn, vierteilen und meine Körperteile anschließend in alle vier Himmelsrichtungen verschicken!`, fügte er in Gedanken hinzu.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Grace schniefend. Steve blickte auf das kleine Mädchen hinunter, dessen Unterlippe verdächtig bebte, während sich die schreckgeweiteten Augen langsam mit Tränen füllten.
Schnell nahm er sie auf den Arm, streifte die Kapuze zurück, strich ihr über die nassen Haare und drückte sie fest an sich! „Keine Angst Kleines!“, flüsterte er ihr sanft ins Haar und versuchte sie damit zu beruhigen. Er überlegte, wie die beiden wohl am schnellsten von hier wegkämen. Sollte er einen Hubschrauber anfordern? Bei dem Wetter würde der hier oben nicht landen können. Die Nacht im Auto verbringen? Das wäre möglich, aber nicht wirklich eine optimale Lösung. Und plötzlich hatte er eine Idee- DIE HÜTTE!

„Gracie, wir müssen noch einmal ein Stück den Berg hinauf! Hier können wir unmöglich bleiben. Dort oben gibt es eine alte Hütte, die meiner Familie gehört und in der wir oft übernachtet haben. Ich bin sicher, es wird dir dort gefallen!“, versuchte Steve das kleine Mädchen zu überzeugen.
„Eine Übernachtung? In einer Hütte? Cooool!“, rief Grace aus und strahlte über das ganze schlammbespritzte Gesicht.
„Aber ich habe gar keine Zahnbürste dabei und auch gar keinen Schlafanzug! Und Danno weiß gar nicht, wo wir sind- er, er wird sich bestimmt Sorgen machen!“, fügte sie nachdenklich hinzu.
„Pass auf, wir machen uns jetzt gleich auf den Weg- es wird nämlich langsam dunkel. Wenn wir dort sind, rufen wir deinen Dad an und machen es uns richtig gemütlich. Wollen wir?“
Grace nickte zustimmend, zog ihre Kapuze wieder über den Kopf und machte sich mit Steve auf den Weg. Zwanzig Minuten später hatten sie die alte Hütte erreicht. Steve kramte in seinem Rucksack nach seinem Schlüsselbund. Mit einem triumphierenden Grinsen hielt er ihn in die Luft.
„Möchtest du aufschließen?“
Grace steckte den Schlüssel in das alte, rostige Schloss und drehte ihn langsam um. Die Tür sprang mit einem Knarren auf. Ein etwas muffiger Geruch wehte ihnen entgegen und Grace rümpfte leicht die Nase.
„Uh, hier sollte wohl mal wieder ordentlich gelüftet werden“, meinte sie grinsend, wedelte mit der Hand vor ihrer Nase herum und trat, sich neugierig umblickend, über die Schwelle.
Strom gab es keinen und im schummrigen Licht, das durch die Tür ins Innere der Hütte fiel, kramte Steve in einem Küchenschrank nach Streichhölzern, um die Öllampe anzuzünden, die auf dem Tisch stand. Grace hatte inzwischen den Regenponcho abgestreift und ihre schlammverkrusteten Stiefel ausgezogen.
„Hier ist es toll, toll, toll! Das wird ein Abenteuer!“, freute sie sich und warf sich auf das Sofa, dass der Staub durch den gesamten Wohnraum flog.
„So, jetzt müssen wir aber erst einmal raus aus den nassen Klamotten! Mal sehen, ob wir hier etwas Trockenes für dich finden!“ Er ging in den angrenzenden Raum und Grace hüpfte hinter ihm her. Mit großen Augen bestaunte sie die beiden Betten und die gerade so Platz in dem kleinen Raum fanden.
Aus dem Schrank kramte Steve ein paar Handtücher, sowie ein paar alte Kleider von Mary und seinem Vater. Nachdem sie sich umgezogen hatten, suchte Steve hinter dem Haus ein paar trockene Holzscheite zusammen und machte ein Feuer im Kamin.
Nun saßen sie zusammen auf dem Sofa, eingekuschelt in eine Decke, lauschten dem Knistern des Feuers und starrten auf Steves Telefon.
9 Anrufe in Abwesenheit und 7 Kurznachrichten blinkten ihnen von dem hell erleuchteten Display vorwurfsvoll entgegen!

„Ups, wir sollten wohl deinen Dad anrufen, Krümel!“, murmelte Steve schuldbewusst.
„Ich glaube, er wird ein bisschen ausflippen…“, nuschelte Grace.
„Ich glaube, er wird mich hassen!“, fügte Steve im Stillen hinzu, während er die Kurzwahltaste für Danny drückte und auf Lautsprecher schaltete.
Es tutete genau einmal, bis Dannys panische und laute Stimme den kleinen Raum der Hütte erfüllte.
„Grace, Gracie? Äffchen? Geht es dir gut? Wo bist du? WO SEID IHR???...“
„Danno?“
„Äffchen! Bin ich froh, deine Stimme zu hören! Wo bist du? Wo ist Steve? Warum…“
„STOPP DANNO!“, unterbrach Steve die Aneinanderreihung von Fragen seines Partners und rollte theatralisch mit den Augen, was Grace ein leises Glucksen entlockte.
„Lässt du uns bitte auch einmal zu Wort kommen? Grace geht es gut. Wir wurden auf dem Rückweg zum Auto von einem Unwetter überrascht. Eine Schlammlawine hat die Straße unpassierbar gemacht und wir kommen heute nicht mehr von hier weg. Wir sind hier in einer Hütte, die meiner Familie gehört, und werden über Nacht hierbleiben. Wir sind in Sicherheit.“
„Es ist toll hier Danno! Und mach dir keine Sorgen, Onkel Steve passt auf mich auf!“, rief Grace fröhlich, bevor Danny zu einem seiner berühmten Tobsuchtsanfälle ansetzen konnte.
Am anderen Ende der Leitung war es still. Verdächtig still. Totenstill. Grace und Steve sahen sich an und zuckten gleichzeitig mit den Schultern.
„Danno?“, fragte Grace vorsichtig.
Die beiden konnten hören, wie Danny einmal tief Luft holte: „Da lass ich meine Tochter einmal allein mit dir auf einen Ausflug- und was ist? Der Chaosmagnet gerät mit ihr in Schwierigkeiten. Kannst du denn nicht ein einziges Mal…“
„DANNOOOOOO! Onkel Steve kann wirklich nichts für das Wetter und alles was danach passiert ist! Morgen früh kommen wir doch wieder nach Hause!“, versuchte Grace ihren Dad zu besänftigen.
„Steve, wir beide haben morgen etwas zu besprechen. Ich sag nur- heil wiederbringen, untraumatisiert und vertrau` mir…!" Das Seufzen am anderen Ende der Leitung war abgrundtief. "Grace? Äffchen? Ich wünsche dir eine gute Nacht und- Danno liebt dich!“
„Ich dich auch Danno!“, rief Grace, bevor sie schnell den roten Knopf drückte.

„Puh!“, wischte sich Grace den imaginären Schweiß von der Stirn. „Und was machen wir jetzt?“
„Jetzt suchen wir erst einmal etwas zu essen, ich habe nämlich schon wieder einen Bärenhunger!“, grinste Steve und wühlte in einem der Küchenschränke nach etwas Essbarem. Neben ein paar Konservendosen förderte er eine Holzkiste zutage, die er grinsend vor Grace hinstellte.
„Was ist da drin?“, fragte Grace neugierig.
„Sieh nach!“, forderte er das Mädchen auf.
Das ließ sich Grace natürlich nicht zweimal sagen und hob den Deckel. Mit leuchtenden Augen sah Grace auf den Inhalt hinunter. Weihnachtsschmuck. Bunte Christbaumkugeln, Sterne und Engel lagen fein säuberlich verpackt darin. Ehrfürchtig nahm Grace eine Glaskugel aus ihrer Schachtel und drehte den Aufhänger zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her. Im Schein des Kaminfeuers funkelte sie wie ein Diamant.

„Oh, ist das schön“, flüsterte sie. „Warum gibt es hier Weihnachtsschmuck?“
„Als ich so alt war wie du, haben wir hier oben immer unser Familienweihnachtsfest gefeiert. Nur mein Dad, meine Mom, Mary und ich. Am ersten Weihnachtstag sind wir dann wieder zurück nach Hause gefahren und haben mit dem Rest der Familie und Freunden weitergefeiert. Doch Heiligabend gehörte nur uns vieren. Hier oben! Es waren immer ganz besondere Tage, wenn wir alle zusammen waren“, erzählte Steve lächelnd.
„Wir hatten immer einen kleinen Weihnachtsbaum, den wir zusammen geschmückt haben, dann haben wir ein Feuer im Kamin gemacht, obwohl es draußen nicht kalt war, aber es gehörte einfach dazu. Meine Mum hat nach dem Abendessen die Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Ich mochte das sehr gerne.“
„Darf ich die Hütte ein bisschen damit schmücken?“, fragte Grace vorsichtig.
„Natürlich darfst du. Ich werde inzwischen versuchen, den Gaskocher anzuwerfen und uns etwas Leckeres zu essen zu zaubern. Und dann machen wir es uns richtig gemütlich.“

Aufgeregt sprang Grace durch die alte Hütte um für jedes einzelne Teil des Weihnachtsschmuckes die richtige Stelle zu finden. Eine dicke goldfarbene Glitzerkugel kam an den Fenstergriff, an die Türklinke kam der dicke rote Engel, kleine Schlitten und Weihnachtsmänner stellte sie auf den Kaminsims und einen großen silberglitzernden Stern hängte sie an die Gaslampe unter der Decke. Und die knisternden Flammen des Kamins und das flackernde Licht der Gaslaterne spiegelten sich im glänzenden Weihnachtsschmuck und warfen tausende kleine Lichter an die Holzwände der Hütte. Begeistert blickte Steve sich um, während die Ravioli auf dem Gaskocher vor sich hin brutzelten. Es war schon lange her, dass er ein so schönes, wunderbares Weihnachtsfest gefeiert hatte. Sehr sehr lange...
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BeitragThema: Re: MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte   MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte Icon_minitimeSa Dez 15, 2012 11:44 pm

Liebe LeserInnen, liebe Adventsfreunde, liebe Feedbackschreiber und "Schwarzleser" Zwinker DANKE für eure bisherige Resonanz auf unsere Geschichte! Wir zünden heute noch nachmitternächtlich das dritte Kerzlein an und ich darf schon jetzt darauf hinweisen, dass ihr euch persönlich bei leiCa beschweren dürft, wenn ihr während des Lesens im Fluff ersauft, denn dafür ist dann wohl ganz alleine sie verantwortlich. Aber gebt's ruhig zu: ihr wollt es doch nicht anders... Zwinker

Erinnert ihr euch an die letzten Zeilen vom letzten Sonntag? "Es war schon lange her, dass er ein so schönes, wunderbares Weihnachtsfest gefeiert hatte. Sehr sehr lange..." Wie lange genau das her war, und warum es so schön war, das erzählt euch unser Bester jetzt selbst...  *sigh*

Viel Spaß beim Lesen, Seufzen und Kichern!


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Kapitel 3

Die Wolken vom Morgen hatten sich verzogen,  einen klaren, strahlend blauen Himmel zurück gelassen  und es war nicht mehr so schwül. Allerdings war es immer noch sehr heiß, selbst für hawaiianische Verhältnisse. Weit über 40 Grad Hitze.

Doch Steve bemerkte davon überhaupt nichts. Denn Steve war zu aufgeregt. Steve war aufgeregt, Steve war neugierig, Steve war schrecklich nervös. Und darum war er gerade grauenhaft ungeduldig und alles dauerte einfach viel viel zu lang.
Dabei hatte ihm sein Vater ganz genau erklärt, dass sie in diesem Jahr etwas langsamer gehen mussten auf dem Weg zu ihrer Weihnachtshütte, weil seine Mom Steves kleine Schwester in ihrem Bauch trug und darum nicht so schnell laufen konnte wie sonst. Aber Steve war das egal, er wusste sowieso nicht so ganz genau, ob er diese Schwester überhaupt haben wollte. Seine Eltern hatten ihm erklärt, wie winzig sie sein würde, wenn sie erst mal auf der Welt war. Und wie hilflos. Steve hatte ja nun schon andere Babys gesehen und erkannt, dass man mit denen einfach überhaupt nichts anfangen konnte. Die konnten nicht reden, nicht laufen, nicht schwimmen. Nichts. Nur schreien und schlafen.

Und außerdem – wenn er ganz ehrlich zu sich war – hatte er auch ein bisschen Angst davor, nicht mehr so viel Zeit mit seinem Dad verbringen zu können, weil der dann ständig dieses Baby durch die Gegend tragen musste, bis sie dann endlich mal allein laufen konnte.

Sein Dad war sein Held. So wie sein Opa sein Held war, obwohl er den nie gesehen hatte. Nur auf einem Bild im Büro seines Vaters. Auf dem standen die beiden Seite an Seite und trugen so ganz spezielle Kleidung. Das würde man fatigues oder Camouflage nennen, hatte ihm sein Vater vor ein paar Wochen erzählt, nachdem Steve neugierig nach diesem Bild gefragt hatte. Jetzt wusste er, dass sein Großvater ganz vielen Menschen das Leben gerettet hatte, die mit ihm auf einem Schiff waren als es unterging. Dadurch war er selbst mit diesem Schiff auf den Grund des Pazifiks gesunken. Steve hatte für sich entschieden, dass, wenn man schon mit einem Schiff versinken musste, es doch toll war andere Menschen dabei zu retten, damit die dann zu ihren Kindern nach Hause gehen konnten. Sein Großvater war darum für ihn ein Held und sein Vater hatte die gleiche Kleidung an, er musste also einfach auch ein Held sein. Auch wenn er darüber nichts erzählte, aber Steve wusste das einfach.

Und Steve wusste auch, dass er ganz genau so werden wollte, wie sein Vater und sein Großvater. Außerdem hatten seine Eltern ihm den Namen seines Großvaters gegeben. Sie mussten das also auch wollen. Er, Steve Jr., war eben auch ein McGarrett-Mann. Immerhin war er in diesem Jahr ja schon fünf Jahre alt geworden, höchste Zeit also damit anzufangen. Und darum brauchte er auch ganz dringend solche Kleidung.
Leider wusste Steve eines genau. Solche Hosen und Hemden in diesem Kamu-irgendwas würde er nie bekommen. Sein Vater hatte gesagt, das wäre nun wirklich nichts für Kinder. Hatte er nicht sogar gesagt, das wäre geschmacklos?

Doch Steve wusste auch, dass Eltern immer furchtbar gern nützliche Sachen verschenken. Darum bekam er ja auch ständig von seiner Mutter irgendwelche Schuhe geschenkt. Schuhe! Was brauchte man auf Hawaii Schuhe? Hier  war es warm! Das Gleiche galt für diese blöden Hemden, die er immer anziehen musste. Steve lief viel lieber ohne Hemd und nur in Shorts herum. Irgendwann mal, so hatte er sich fest vorgenommen, würde er etwas machen, damit es nur so aussah als hätte er ein Shirt an – ohne dass er wirklich etwas angezogen hatte. Wie, wusste er noch nicht, aber es würde ihm schon etwas einfallen. Eben genau so, wie ihm eingefallen war, was er sich in diesem Jahr vom Weihnachtsmann wünschen könnte. Etwas Nützliches. UND etwas Camouflageiges!
Und dann hatte er gehört, wie seine Mutter zu seinem Dad gesagt hatte: „Der Junge braucht unbedingt einen Schlafanzug.“ Und wenn er sich sonst vor diesem Gedanken in einem Schlafanzug schlafen zu müssen gegruselt hätte, brachte es ihn in diesem Fall auf eine fantastische Idee.
Er würde den Weihnachtsmann um einen Camouflage-Footsie-Pyjama bitten.
Er wusste nicht, ob es so etwas gab, aber der Weihnachtsmann würde das schon möglich machen.
Und so ging er hin und malte dem Weihnachtsmann ein Bild, denn schreiben konnte er ja noch nicht.

Darum also war Steve so schrecklich nervös auf dem Weg zur Hütte. Er hoffte inständig, dass der Weihnachtsmann wieder einmal den Weg dorthin finden würde und dass er vor allen Dingen Steves Brief bekommen hatte und seinen Wunsch erfüllen würde. Denn mit so einem Footsie-Schlafanzug könnte er dann genau so ein Held werden, wie sein Vater und Großvater.
______

Wie jedes Jahr gab es in der Hütte vor dem Zubettgehen am Heiligabend für Steve heißen Kakao und jede Menge Kekse. Danach konnte er immer besonders gut einschlafen. Aber in diesem Jahr hatte er das ganz bestimmt nicht vor. Es ging einfach nicht. Viel zu aufgeregt war er und hatte entschieden, dass er unmöglich bis zum nächsten Morgen warten konnte. Er würde nur so tun, als würde er schlafen, wach bleiben und auf den Weihnachtsmann warten. Er sah noch, wie seine Eltern das Feuer im Kamin löschten, damit der arme Weihnachtsmann sich nicht sein Hinterteil verbrannte, wenn er durch den Schornstein rutschte. Danach kuschelte Steve sich aber ganz tief in seine Bettdecke und kniff die Augen zu.

Lange lange musste er danach seine Augen zukneifen, während sein Herz vor Aufregung schrecklich klopfte. Er hatte eine Mission, dafür musste er abwarten, sich schlafend stellen und ruhig sein. Steve würde diese Mission erfüllen. Er war ein McGarrett, er konnte das schaffen, verdammt!

Doch er hätte nie gedacht wie schwierig es werden würde, nicht einzuschlafen. Der ganze Tag war schon so aufregend gewesen und dann dieser anstrengende Marsch zu Hütte und der warme Kakao… Er war doch ganz schön müde…

Da plötzlich hörte er leise Geräusche. Ein Scharren, ein Schlurfen, ein Rascheln und ein ganz leises Knistern. Wenn er jetzt nur ein ganz kleines Bisschen seine Augen öffnen würde, dann – ja dann würde er den Weihnachtsmann sehen. Den Weihnachtsmann! Niemand seiner Freunde hatte ihn jemals gesehen. Er wäre dann der Erste!
Aber nein. Er durfte das nicht tun. Bestimmt wäre der Mann mit dem weißen Bart dann… - hatte er überhaupt einen Bart – er könnte es jetzt herausfinden – aber nein – er durfte nicht – vielleicht wenn er ganz vorsichtig war? – nein nein – kein Risiko! Denn was, wenn der Weihnachtsmann mitbekommen würde, dass er, Steven John McGarrett, ihm nachspionierte? Dann würde er vielleicht furchtbar wütend werden, weil Steve so geschickt und so listig war und ihn ausgetrickst hatte und alle Geschenke wieder mitnehmen. Alle Geschenke…. Und den Schlafanzug! Das war nicht verhandelbar, da war er sicher!

Nach einiger Zeit kehrte wieder Stille in der Hütte ein. Aber Steve wartete noch ein Weilchen. Zur Sicherheit. Dann öffnete er seine Augen ganz langsam, erst das linke, dann das rechte Auge. Der Mond schien durch das Fenster ins Innere der Hütte und tauchte sie in ein leicht bläuliches Licht. Niemand war zu sehen.
Seine Eltern schliefen anscheinend tief und fest nebenan im Zimmer und hatten die Ankunft des Weihnachtsmannes wohl komplett verschlafen.
Erwachsene! Steve verdrehte die Augen. Nächstes Jahr würde er diesen Trick mal mit dem blöden Osterhasen versuchen, seine Eltern waren ja für solche Spionagetätigkeiten nicht zu gebrauchen.

Denn dass der Weihnachtsmann dagewesen war, den Beweis hatte Steve direkt vor Augen. Vor dem Kamin lagen in knallbuntes Weihnachtspapier eingepackte Päckchen, verschlossen von großen roten Schleifen. Und als Steve näher heranging, sah er, dass auf einem flachen Päckchen in großen Buchstaben das Wort STEVE geschrieben stand. Er konnte zwar noch nicht schreiben, aber seinen Namen lesen, das konnte er. Mit hochroten Wangen nahm Steve das Geschenk in die Hand und zog an den Enden der Schleife.
__________________

Als ihn seine Eltern am nächsten Morgen wecken wollten, um Geschenke mit ihm auszupacken, schlief Steve noch tief und fest. Tief und fest  mit einem seligen Lächeln im Gesicht und gekleidet in einen kuscheligen warmen Schlafanzug. Einen Schlafanzug mit Camouflage-Muster und Füßchen.

___________________________________

Während Gracie die letzten Reste der Ravioli verdrückte konnte sie nicht aufhören zu kichern.
„Füße? Füße, Onkel Steve?“
„Hey, ich war fünf!“ Entschuldigend hob Steve seine Hände in die Höhe. „Aber darum war der Schlafanzug ganz schön praktisch. Auf unserer Wanderung nach unten am Weihnachtsnachmittag konnte ich nämlich meine Wanderschuhe einfach über die Füße ziehen ohne Socken tragen zu müssen!“
„Du bist im Schlafanzug nach unten gewandert? Das ist doch peinliiiiiiich!!!!!“
„G.I. Joe ist nichts peinlich! Außerdem fanden mich alle Verwandten, die zu Besuch kamen niedlich! So!“
Grace konnte nicht aufhören zu lachen: „Besuch hat dich so gesehen? Du hast ihn nicht ausgezogen?“
Steve lachte auch. „Drei Tage lang nicht.“

-----

Später, als Grace bedeckt von einem Schlafsack und angekuschelt an ihren Onkel Steve eingeschlafen war, träumte sie von einem kleinen dunkelhaarigen Jungen, der in einem besonderen Schlafanzug vor ihr steht und ihr die rote Schleife ins Haar bindet, mit der sein Geschenk verziert war.

Später, als Steve bedeckt von einem Schlafsack  und angekuschelt an die kleine Grace eingeschlafen war, träumte er von einem kleinen dunkelhaarigen Jungen, der in einem besonderen Schlafanzug vor seiner Mom steht, die sich die rote Schleife ins Haar bindet, mit der sein Geschenk verziert war.

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BeitragThema: Re: MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte   MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte Icon_minitimeSo Dez 23, 2012 12:08 pm

Wir machen es jetzt mal alle gleich:

wir zücken ein Streichholz, grrrrratschen es lichterloh an, entzünden das vierte Kerzchen am Adventskranz und wünschen euch mit dem beinahe letzten Kapitel von Muddy Christmas einen wunderschönen Vorweihnachtssonntag *sigh* Auf die Plätzchen, fertig, los:


___________________________________

Kapitel 4

Die Stille am Morgen war herrlich und wurde nur durch das vereinzelte Zwitschern einiger Vögel durchbrochen, die in den Zweigen vor dem Fenster saßen. Steve schlug die Augen auf und streckte sich wohlig. Er hatte großartig geschlafen! Tief und fest und traumlos – obwohl, Moment – wenn er tief in sich ging, dann hatte er doch von irgendwas geträumt, aber er konnte sich nicht mehr wirklich daran erinnern. Sicher war jedenfalls, dass es keiner dieser unguten Träume war, die ihm sonst manchmal noch in den Gliedern steckten, wenn er morgens aufwachte. Er blinzelte in einen Sonnenstrahl, der durch das Fenster einfiel. Es musste noch früh sein. Die Wolken von gestern hatten sich vollständig verzogen.

Gracie lag an ihn gekuschelt neben ihm und atmete gegen seine Brust. Ihr Gesicht war zu kleinen Hamsterbäckchen zerdrückt, die aus dem Schlafsack lugten, und ihr Arm lag quer über ihm. Die zierlichen Finger hielten ein Stück seines T-Shirts fest und wollten es partout nicht los lassen. Steve ging das Herz über.

„Gracie“, flüsterte er leise an ihren Kopf.

Doch Gracie gab keine Antwort und schnoberte lediglich mit der Nase gegen ihn. Ihre Augen bewegten sich unter den geschlossenen Lidern, öffneten sich jedoch nicht. Sie war noch irgendwo ganz tief im Traumland und Steve brachte es nicht über das Herz, sie von dort weg zu holen. Also beschloss er, dass er ebenso gut noch liegen bleiben konnte. Er konnte sich ohnehin nicht von diesem kleinen Menschen befreien, der wie ein Seestern an ihm klebte. Jedenfalls nicht, ohne sie zu wecken – und das, so hatte er ja eben festgestellt – schaffte er einfach nicht. Er betrachtete ihre langen Kinderwimpern, legte beschützend einen Arm um sie und strich ihr mit seiner Riesenpranke über den Kopf. Etwas melancholisch Warmes machte sich in ihm breit ohne dass er sich dagegen hätte wehren können. Nicht mal wenn er gewollt hätte! Er wollte aber auch gar nicht. Er konnte plötzlich besser denn je verstehen, warum dieses kleine Mädchen Dannys ganze Welt war. Es war sowas von entspannend, gemütlich und einfach schön, sie bei sich zu haben, für sie da zu sein und die Welt vor dem Fenster Welt sein zu lassen, egal wie viel Schlimmes irgendwo da draußen passieren mochte. Steve hatte in seiner bisherigen Laufbahn mehr als ein Mal jemandem das Leben gerettet, Leute aus Kriegszonen rausgeholt und selbstverständlich auch Dankbarkeit dafür geerntet. Aber nichts fühlte sich mehr wie eine Belohnung an als das grenzenlose Vertrauen, das Gracie scheinbar ganz selbstverständlich in ihn legte. Ganz ohne dass er jedes Mal aufs Neue kraftzehrende Strapazen auf sich nehmen und darum kämpfen musste.

Er erinnerte sich daran was er als Kind für einen unerschütterlichen Glauben an seinen Dad gehabt hatte. Natürlich, Quatsch, nein, diesen Vergleich anzustellen war selbstverständlich irgendwie nicht richtig, weil er nicht Gracies Dad war – diesen Job erfüllte Danny voll und ganz, und er gönnte ihm nichts mehr als dieses Glück – aber… Er fühlte ein Ziehen in der Brust. Sofern er auch nur halb so hoch in Gracies Ansehen stand wie Danny, und wie sein Dad damals für ihn – es war Grund genug, dieses Geschenk als etwas Heiliges anzusehen. Mehr brauchte er zu Weihnachten nicht. Und da war schon wieder dieses Ziehen an seiner Brust…

„Guten Morgen, Onkel Steve!“ lächelte Grace ihn plötzlich von unten herauf an und zog ein bisschen an seinem Shirt um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.

„Heyyy…“, antwortete Steve freudig überrascht und schluckte schnell den gefühlsduseligen Kloß beiseite, der seine Stimme belegt klingen ließ. „Das Äffchen ist aus seinem Prinzessinenschlaf aufgewacht!“

„Hast du so gut geschlafen wie ich?“ Grace sah ihn an als wäre eine Unterhaltung über die Schlafqualität in entlegenen Hütten wirklich ein vertiefungswürdiges Thema, das es zu besprechen galt.

„Mhm“, brummte Steve und lächelte sie an.

„Ich hab SO was Tolles geträumt, das glaubst du nicht! Die Schildkröte und der Krieger auf dem Stein, die sind da gar nicht nur einfach hingemalt!!“

„Mhmmm?“

„Mhm! Die sind echt! Und der Mann hat sie mit dem Speer auch gar nicht gejagt, sondern Fische gefangen, für sie beide, damit sie was zu essen hatten, sie sind nämlich dicke Freunde!“

„Achsooo…! Ja, das macht auf jeden Fall Sinn!“

„Ja, eben! Und die Schildkröte kann nicht so schnell rennen wie der Krieger, weil sie kürzere Beine hat und der Krieger viel größere Schritte machen kann, so wie du, Onkel Steve! Aber wenn’s drauf ankommt kann die Schildkröte schneller schwimmen als der Krieger. Deshalb helfen sie sich.“

„Das ist ein schöner Traum.“ Und Steve meinte es. Wenn Grace aus diesen uralten Steinhieroglyphen gestern irgendwas mitgenommen hatte, dann dass man auf Hawaii in Freundschaft miteinander lebte. Damit die Inseln auch in tausend Jahren noch eine friedvolle Heimat für kleine Mädchen und ihre Ohanas sein würden.

Grace nestelte sich im Schlafsack auf alle Viere, machte unter der Decke einen Buckel wie einen Panzer und reckte den Kopf mit langem Hals aus ihrem Guckloch. Steve schaute ihr amüsiert dabei zu.

„Bist du jetzt die Schildkröte?“

„Ja! Aber die Schildkröte in meinem Traum, die war eigentlich ein bisschen wie Danno… nur halt ohne Haare.“

Steve konnte nicht anders als zu giggeln. Gracie fuhr erklärend fort:

„Du warst der mit den großen Schritten und Dad war der, der schnell schwimmen kann. Und dann ist mir eingefallen, dass Danno eigentlich gar nicht schneller schwimmen kann als du, aber DANN ist mir eingefallen, dass das vielleicht nur so ist, weil Danno so eine tolle Frisur hat und die Schildkröte nicht! Volles Haar ist halt nicht so erao-… dings… ähro- “

„Aerodynamisch?“

„Ja, genau!“

Steves Giggeln verwandelte sich in ein Glucksen verwandelte sich in schallendes Lachen. Er sah eine Schildkröte mit Dannys Haupthaar vor seinem inneren Auge und hatte seine liebe Mühe, sich von diesem gedanklichen Anblick zu lösen und sich wieder einzukriegen. Grace zog unterdessen ihren Schildkrötenhals zurück in den Schlafsackpanzer und kicherte ihn aus dem Guckloch hervor an.

„Und du? Hast du auch schön geträumt, Onkel Steve?“

Steves Lachen verebbte langsam unter einem tiefen, glücklichen Atemzug und er nickte.

„Ja. Ganz wunderschön sogar!“ und irgendwie hörte es sich kein bisschen so kitschig an wie es aus dem Mund eines erwachsenen Mannes hätte klingen müssen.

Gracies Kopf schnellte aus dem Schlafsackpanzer hervor und küsste Steve auf die Nase.

„Großartig!! Dann können wir ja jetzt frühstücken!“

Frühstücken… Du liebe Güte, Steve wusste er hatte an irgendwas noch nicht gedacht gehabt. Der Weihnachtsengel an der alten Vorhangstange blickte auf ihn hinab und schien ihm zuzurufen „Lass dir was einfallen, Onkel Steve!“

~~~~~~

In der Weihnachtsbäckereiiii… schallte es aus dem klapprigen Funkradio, das auf dem Holztisch der McGarrett’schen Hütte stand. Steve hatte sich nur kurz darüber gewundert, dass die Batterien aus dem vorigen Jahrtausend scheinbar unkaputtbar waren, denn der Gedanke ging nahtlos in die Frage über, ob wohl auch Konserven aus dem vorigen Jahrtausend unkaputtbar waren. Er durchstöberte den Schrank in dem sich am Vorabend bereits die Ravioli finden ließen und förderte eine Packung zutage auf deren ausgebleichtem Etikett „Dosenbrot“ zu lesen war. Wenn er das Bild daneben richtig deutete, musste der Inhalt irgendetwas pumpernickelartiges sein. Er wog das Survival-Brot kurz in der Hand, erspähte das Milchpulver aus dem Jahr neunzehnhundertungerade und stellte beides mit einem Ausdruck der Entschlossenheit auf den Tisch. Die alte Blechkanne hatte er bereits auf die Reste des Feuers im Kamin gestellt um Wasser heiß zu machen.

Gracie war dabei, die alten Schlafklamotten von Mary und Steves Dad wieder fein säuberlich zusammen zu falten und im Wandschrank zu verstauen. Kurz zuvor hatte sie die Schranktür zum Umkleidekabinensichtschutz umfunktioniert um wieder in ihre mittlerweile getrockneten Gracie-Klamotten zu schlüpfen. Als sie das Druckknopfauge ihres Rucksackseehundes wieder schloss, strich sie prüfend mit der Hand über den Stoff ihres Halsausschnittes und fühlte die Umrisse der zwei Dogtags darunter. Sie war sich eigentlich nicht so ganz sicher, ob sie die Kette schon tragen durfte, denn sie war ja ein Weihnachtsgeschenk – und so "richtig" Weihnachten war es eigentlich noch nicht, weil noch niemand die Bescherung eingeläutet hatte, aber… Sie zog die Kette unter ihrem Shirt hervor und sah sich nochmal die Inschriften an. Der einzig einfache Tag war gestern… und sie kam zu dem Schluss, dass es absolut notwendig war, die Dogtags jetzt schon zu tragen und sie nicht länger in ihrem Rucksack mit sich herum zu schleppen. Denn wenn GESTERN der einzig einfache Tag war, mit dem Wanderabenteuer, dem aufziehenden Unwetter und all diesen aufregenden Dingen… Nein, es war völlig klar: ab sofort gehörte die Kette an ihren Hals und sonst nirgends hin! Sie sah verstohlen hinter der Schranktür zu ihrem Onkel Steve hinüber, der ihr den Rücken zustreckte und im Küchenschrank herumhantierte. Mit einem letzten Blick auf die zweite Inschrift steckte sie sich die Dogtags wieder in den Halsausschnitt, wo sie schwer auf ihrem Brustkorb ruhten. Wenn Dein Tag nicht einfach war - ich bin immer für Dich da… Sie war froh. Und hungrig. Ein bisschen mehr froh als hungrig, aber nichtsdestotrotz immer noch… *knurr*… Das Grollen in ihrem Magen ließ beinahe die Dogtags ein bisschen verräterisch klappern.

„Onkel Steve?“ Gracie schloss die Schranktür hinter sich und marschierte zum Frühstückstisch. Wenn man das denn so nennen konnte.

„Hast du was Leckeres gefunden?“ fragte sie und ihre Augen wanderten suchend über den Tisch. Steve breitete präsentierend die Arme in einer Geste aus, die wohl so etwas heißen sollte wie „schau an, was ich gezaubert habe“.

Gracie suchte weiter den Tisch ab. Steve hielt weiter die Arme ausgestreckt und wartete auf ihre Reaktion.

Gracie suchte.

Sie sah Steve an.

Steve sah sie an.

Warum guckte er nur so glücklich und stolz?

Da standen ein paar Blechdosen auf dem Tisch, die so ähnlich aussahen wie die in Steves Werkstatt. Die, in denen er alte Nägel und Schrauben aufbewahrte. Nur nicht ganz so rostig. Aber lecker? Gracie setzte sich vorsichtig auf den Stuhl als hätte sie ein bisschen Angst, dass sie nicht mehr aufstehen konnte bevor sie nicht irgendwas von diesen… diesen eingeblechten Sachen gegessen hatte. Steve goss ihre Tassen mit heißem Wasser auf, woraufhin sich zeigte, dass bei ihm plötzlich irgendwas Schwarzes im Becher dampfte und bei ihr etwas Weißes. Grace hielt mit einem möglichst neutralen Blick ihre Nase über die Tasse und roch daran.

„Echter Krümelkaffee für mich und echte Krümelmilch für den Krümel! Auf Weihnachten!“ Steve hob ihr freudestrahlend seinen Becher entgegen. Gracie schenkte ihm ihr bestmögliches Lächeln und stieß mit ihrer Tasse gegen seine. Sie setzte vorsichtig ihre Lippen an den Tassenrand, nahm ein winziges Schlückchen von der merkwürdigen Flüssigkeit und verzog das Gesicht.

„Puuuuuuh, das ist aber…“ sie pustete und wedelte mit der Hand vor ihren Lippen, „…noch echt ...heiß..., Onkel Steve!...“ Sie schaute sich verstohlen um und erblickte sehnsüchtig das letzte Sunkist-Päckchen, das vom Vortag übrig geblieben war.

Steve versenkte ein Stück Würfelzucker in seinem Becher und nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee. Er verzog keine Miene. Grace spielte mit dem Gedanken, dass es unbedingt notwendig war, dass sie bald alt genug für Frühstückskaffee wurde. Krümelkaffee schien nicht halb so ekelhaft zu schmecken wie Krümelmilch.

„Kann man da auch Zucker rein machen?“ fragte sie und deutete mit dem Zeigefinger in ihre Tasse. Eventuell war die Plörre doch noch irgendwie aufzuwerten.

„Sicher. Aber nur wenn du Brot dazu isst, sonst wird das Frühstück zu zuckrig, das ist nicht gesund für kleine Krümel. Schau mal, wir haben sogar noch Thunfisch aus der Dose dazu.“

Steve sah den Schatten des Grauens, der über Gracies Gesichtsausdruck huschte, nicht. Er war zu beschäftigt damit, mit seinem Taschenmesser die Thunfischdose aufzustemmen und sich im Geiste dafür zu loben, was für ein verantwortungsvoller Onkel er war. Danno wäre stolz auf ihn. Der Fischgestank, der aus der Dose hervorkroch wie wabernde Luftverschmutzung, war bestialisch. Grace sprang auf, zog eine braun gefleckte, halb zerdrückte Banane aus ihrem Rucksack und kam damit zurück an den Tisch.

„Oh, die hat aber auch schon bessere Tage gesehen…“ kommentierte Steve.

„Ach, das macht nix, die ist aber total gesund!“ konterte Gracie hoffnungsvoll und schälte das angedällte Obst. Lieber würde sie zehn braune Bananen essen als einen einzigen Bissen von diesem Thunfischdosenbrot. Sie biss herzhaft zu und rieb sich den Bauch. „Mmmmhhhhh!“ bemühte sie sich mit vollen Backen zu einem gewinnenden Lächeln.

Steve lächelte zurück und nickte überzeugt bevor er sich eine Ladung von dem Fischbrotzeug in den Mund schob.

Er sah zufrieden aus.

Selbst als das Essen in seinem Mund war.

Danno hatte ihr mal erzählt, dass Onkel Steve bei den Navy SEALS dazu ausgebildet worden war, Schmerzen zu ertragen. Gracie hatte jetzt eine gewisse Ahnung davon, was ihr Dad damit gemeint haben musste. Steve war schon ganz schön hart im Nehmen. Ein echter Kerl, der sich vor nichts fürchtete – nicht mal vor den Dingen, die hier als „Essen“ auf dem Tisch standen.

Grace war hin und her gerissen zwischen Ekel und Bewunderung.

Nachdem sie die Reste des… Frühstücks… vertilgt und wieder sauber gemacht hatten, war es an der Zeit, sich auf den Rückweg zu machen.

Grace band sich eine der alten Christbaumkugeln an den Tragegriff ihres Rucksacks und wartete darauf, dass Steve die Tür der Hütte hinter ihnen zu schloss. Sie hatte natürlich erst gefragt ob sie die Kugel als Erinnerung mitnehmen durfte – selbstverständlich durfte sie – was Steve auf den Gedanken brachte, dass sie wohl besser eine alte Christbaumkugel als Erinnerung haben sollte als aufgeschürfte Knie, die sie ja nun Gott sei Dank nicht hatte… und womit er sich gedanklich auch schon bei Danny wiederfand, der ganz sicher schon seit fünf Uhr heute Morgen darüber nachdachte ob er nicht höchstpersönlich in die Berge rausfahren sollte um seine Tochter aus den Fängen der Wildnis und der Obhut ihres ‚lustigen‘ Onkel Steves zu retten…

Steve warf einen letzten Blick auf sein Handy bevor sie los wanderten. Wider Erwarten fand er dort keine siebenundzwanzig entgangenen Anrufe und acht Textmitteilungen. Nur eine. Nicht von fünf Uhr sieben sondern von neun Uhr achtzehn: „Bin mit Abschleppseil unten am Parkplatz, wenn ihr ankommt. Falls du den Karren nicht alleine aus dem Dreck geschoben bekommst. Was natürlich nie der Fall wäre, aber sicher ist sicher.“

Steve grinste.

Vielleicht traute Danny ihm doch mehr zu als er je zugeben würde.

Er setzte sich Grace auf die Schultern, damit sie auf dem immer noch rutschigen Pfad nicht stürzte und stapfte los.

~~~~~~~

Danny Williams musste unten am Parkplatz nicht lange warten, bis seine Tochter wieder bei ihm war. Es wäre auch gar nicht nötig gewesen ungeduldig um seinen Camaro herumzulaufen um die Anspannung loszuwerden. Denn dass Steve und Grace sich dem Parkplatz näherten war unüberhörbar.
Eine kräftige tiefe Männerstimme und eine leisere Mädchenstimme drangen nämlich durch den Wald. Und sie wurden immer lauter, je näher sie kamen.
Die beiden sangen.
Inbrünstig.
Begeistert.

Fast synchron.

Sie sangen: Ihr Kinderlein kommet!
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BeitragThema: Re: MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte   MUDDY CHRISTMAS! Eine kleine Weihnachtsgeschichte Icon_minitimeDi Dez 25, 2012 10:15 am

Meistens wenn man denkt es ist vorbei kommt doch noch was. Seid ihr so welche, die im Kino sofort aufstehen sobald der Abspann beginnt? Dann habt ihr bestimmt schon mal einen lustigen kleinen Filmnachschlag verpasst. Nicht so heute! Diesen kleinen Nachschlag hier soll jeder kriegen, also falls ihr bereits aufgestanden wart: setzt euch wieder hin! Zwinker Wir wünschen euch einen wunderschönen ersten Weihnachtsfeiertag!

_________________________________________________________

Epilog

Detective Daniel Williams sah sich selbst als männlichen Mann. Und männliche Männer wurden nicht ohnmächtig. Männliche Männer hatten keine Schwächeanfälle. Sein Freund und Boss Lt. Commander Steve McGarrett, Navy SEAL und Offizier des Marine-Geheimdienstes hatte ihm mal erklärt: „Ich werde niemals ohnmächtig. Ich werde höchstens bewusstlos. Auf sehr männliche Art und Weise.“
Männer wie sie hatten keine Schwächeanfälle.
Nie.
In keiner Situation.
Punkt.
_____

„Mauve oder Petrol?“
Danny fand eigentlich, dass er sich hier sehr tapfer schlug. Immerhin war das hier ein Terrain, das er niemals betreten wollte. Schon gar nicht für Grace. Seine kleine süße junge unbedarfte unschuldige Tochter. Aber auch nicht für irgendjemand anderen. Jetzt nicht und nicht in 40 Jahren. Sozusagen also NIE!
Doch es war ja klar, dass sein völlig irrer Freund sich hier genauso gut auskannte, wie im tiefsten Hindukusch um Mitternacht. Mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegte der sich nämlich zwischen all diesen – diesen Hauch, Hauchs, Hauchern, Häuchen „Was war der Plural von Hauch?“ von Nichts um ihm dann ständig irgendetwas Unaussprechliches vor die Nase zu halten.
Dabei hatten sie ja ursprünglich die Victoria's Secret Abteilung `Hautnah und Traumschön´ des Waikiki Shopping Centers aufgesucht, um Gracies allerallerliebsten Weihnachtswunsch aller Weihnachtswünsche zu erfüllen.

„Dannooooo, Dannoooooo, ich weiß jetzt, was ich mir von dir zu Weihnachten wünsche!!! Ich will unbedingt unbedingt ganz doll einen Cam- Camou-…“
„Camouflage!“ hatte Steve heute Morgen die Chuzpe gehabt zu grinsen.
„… genau Camouflage Schlafanzug. Aber für Mädchen!“


Nun stand er also hier, er der Detective der Special Task Force des Gouverneurs von Hawaii und extrem taffer Ex-Newark-Cop zusammen mit seinem idiotischen Navy SEAL Partner, der mit Sicherheit die ganze Schuld daran trug, dass sich seine kleine makellose Tochter in ein Abbild ihres ach so lustigen Onkels verwandelte.
Der Navy SEAL Partner, der gerade die Gelegenheit nutzte auch sich selbst ein Geschenk zu machen, in dem er für seine Nicht-Freundin Catherine ein seidiges spitzenbesetztes Etwas aussuchte. Nur damit er es ihr dann am Weihnachtsabend mit irgendeinem mindestens 30 cm langen, zweischneidigen, taktischen EinhandSuperSealButterflySägemesser mit hohl geschliffener Klinge aus rostfreiem Stahl Marke Hunter’s Paradise vom Körper zu schneiden. Da war sich Danny sicher. Garantiert.
Genauso wie er sich sicher war, selten einen unmännlicheren Anblick gesehen zu haben, als Steve, der mit seinen großen Händen kleine durchsichtige Hänger mit ebenso durchsichtigen Spitzen-BHs zur Seite schob oder herausnahm und prüfend vor sich oder - noch schlimmer - vor Danny von links nach rechts schwenkte!

„MAUVE ODER PETROL???“

„Mau- Petr-… Steve zwing mich nicht darüber nachzudenken, ich habe genug damit zu tun klarzukommen, dass du überhaupt solche Worte kennst.“ Unmännliche Worte wohlgemerkt.

Steve grinste. „Komm schon…“ Und wedelte mit den beiden Bügeln vor Dannys Gesicht hin und her.
Unmännlich. Einfach unmännlich. Er musste hier raus.
„Petrol, okay? Petrol Petrol Petrol!!! “

Steve wandte sich an die junge hübsche Verkäuferin, ihr Namensschild wies sie als Linda aus, die die beiden schon seit sie den Laden betreten hatten unaufgefordert, wie Danny genervt bemerkt hatte, begleitete und sich schwer vom Anblick des Spitzendessous aussuchenden SEALs lösen konnte. Dem unmännlichen Anblick des Spitzendessous aussuchenden SEALs.
Unmännlich unmännlich.

Und Danny war jetzt auch überzeugt davon, dass Steve gelogen hatte. Er würde auch in Ohnmacht fallen können. War es bestimmt auch schon mal, dieser Lügner. Bewusstlos auf männliche Art! Pah!

„Ich hätte gerne dieses Ensemble in Mauve, allerdings in Größe 70 A. Könnten Sie mir das an die Kasse legen? Wir müssen nämlich noch einen Abstecher in ihre Kinderabteilung machen.“
So ziemlich jeder Mann der zu `Hautnah und Traumschön´ kam war natürlich mit einer Frau zusammen. Oder er hatte es zumindest vor. Aber dass einer die Körbchengröße angeben konnte, ohne von Tennisbällen, Golfbällen oder gar Fußbällen zu sprechen und dabei gerne auch die Hand zu wölben und zu sagen „Ungefähr so viel“ war noch nicht mal nur selten, es fand einfach nicht statt. Dass also so ein Sahnestück wie dieser SEAL vergeben war, war ja klar wie Kloßbrühe, aber auch noch ein Kind? Linda seufzte innerlich. Sie musste sich dringend einen neuen Job suchen. In einem Angelladen. Oder beim Briefmarkenhändler. So was in der Art.
~~~

Es war es wert gewesen. Dieser Horroreinkauf war es wert gewesen. Sich selbst gegenüber konnte er es ja zugeben. Steve gegenüber… das war schon eine ganz andere Sache.

Aber hier saß sein Äffchen, in Dannys kleinem Apartment unter einem kleinen, nein, einem winzigen, windschiefen spärlich dekorierten Weihnachtsbaum aus Plastik und strahlte ihn an. War glücklich. Total restlos glücklich. Rote Bäckchen- und große Augen-Glücklich. Und das alles wegen einem kuscheligen für Hawaii viel zu warmen Camouflage Schlafanzug in weiß-rosa-pink.
Und großen Glitzersternen auf der Schulter und an den Armen.
Und mit Füßen.
Und während sie sich in diesem Schlafanzug an ihn kuschelte, redete sie wie ein Wasserfall.
Von hypnotisierten weißen Kaninchen.
Vom Herzschlag rakatukatungtung ihres Onkel Steve und vom Herzschlag der Insel, langsamen Schildkröten und schnell schwimmenden SEALs.
Von Baumrinden und wie schwer es ist, dort etwas rein zu ritzen.
Dass auch kleinste Krümel große mächtige Männer glücklich machen können.
Wie lustig es ist mit Matschfüßen zu laufen.
Wie lecker Ravioli aus der Dose sind. Aber nur wenn man sie direkt aus der Dose isst.
Davon dass Frauen einfach besser dekorieren können.
Und dass es Träume gibt, die man nie vergisst.

„Danno?“

„Ja, mein Äffchen?“

„Ich muss dich mal etwas fragen. Das ist schrecklich wichtig. Versprich mir, dass du nicht böse wirst.“

„Du darfst mich alles fragen, Gracie. Das weißt du doch.“ Danny setzte sich ein bisschen aufrechter hin. „Ich antworte nach bestem Wissen und Gewissen. Pfadfinderehrenwort.“

„Daaaad, du warst doch kein Pfadfinder…“ kicherte Grace.

„Gut, dann eben ein Detektivehrenwort. Das ist fast noch mehr wert!“

Grace schwieg eine Weile und spielte gedankenverloren mit dem Reißverschluss ihres orangefarbenen Rucksackes, der neben ihr auf dem Boden lag.

„Wie alt muss man sein, wenn man heiraten will, Danno?“

„Hei- wie- waru-…“ Danny atmete tief durch. Detektivehrenwort, also los. „18 Jahre alt muss man schon sein, Äffchen. Aaaaaaber – und das ist ein riesengroßes Aber – man sollte wirklich viel viel älter sein. Damit man sich sehr sehr sicher ist, dass man das Richtige tut.“

„So wie du und Mom?“

„Das war das Richtige, Grace. Daran darfst du nie zweifeln. Denn sonst gäbe es dich nicht auf dieser Welt. Und nichts wäre schlimmer als das. Wir haben geheiratet und darum haben wir dich bekommen. Das war also das Beste, was ich jemals getan habe! Es war das Richtige, das wusste ich von Anfang an.“

„… noch neun Jahre“, seufzte Grace leise.

„Was?“

„Ich weiß auch, was das Richtige ist. Ganz genau, weiß ich das“, flüsterte sie leise.

Danny starrte seine Tochter an. Ein sehr unerquickliches Gefühl machte sich in ihm breit. Seine Handflächen fingen an zu schwitzen. Ganz unmännlich zu schwitzen.

Einatmen. Ausatmen.

Grace strahlte ihn an, als wäre ihr erst gerade die Erkenntnis gekommen. „Wir sind ja nicht wirklich verwandt. Dann geht es ja. Und er ist so toll. Er hat so schöne Augen und so schöne Löckchen und man kann sich so schön an ihn kuscheln und er erzählt so schöne Geschichten und überhaupt.“
Einatmen. Ausatmen. Er hörte nur schön schön schön.

„Ich glaube, in neun Jahren heirate ich Onkel Steve.“

Detective Daniel Williams hatte sich geirrt.
Er war wohl doch kein männlicher Mann.

ENDE
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