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 Die Weihnachts-Hütte

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kimba
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BeitragThema: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeDi Nov 25, 2008 8:47 pm

Ich dachte, jetzt versuch ichs doch auch mal. Dies ist meine allererste Geschichte, also erwartet nicht zuviel. Sollte es euch gefallen, schreibe ich noch mehr.

Die Weihnachts-Hütte

„Genau das brauche ich jetzt!" dachte Sophia. Sie schaute sich das Bild der romantischen kleinen Hütte in den Bergen nochmals an, welches ihr in der Zeitung ins Auge gesprungen war. So idyllisch sah sie aus, wie sie da an den Hang geschmiegt stand, mitten in einer Blumenwiese. Wegen Krankheitsfall kurzfristig zu vermieten, stand im Inserat unter dem Foto. „Gar nicht mal so teuer", fand Sophia, „wahrscheinlich haben alle Leute ihre Weihnachstsferien schon gebucht und der verhinderte Mieter fand keinen Ersatz."

Sophia seufzte. Ihre Pläne für die Feiertage waren auch ins Wasser gefallen. Ihre Kollegin, mit der sie eigentlich nach Mailand hatte fahren wollen, hatte seit drei Wochen einen neuen Freund. Wieder mal. Vor einer Woche, Sophia las gerade ihre Zeitung, war Babs in ihre Wohnung gestürmt, um die gemeinsame Shopping-Tour abzusagen. „Er ist ja sooo süss, diesmal ist es wirklich der Richtige! Wir wollen über Neujahr zusammen zu seinen Eltern nach Schottland fahren! Er hat mich eingeladen. Du bist mir doch nicht böse, wenn ich dich hängen lasse? Bitte Sophia, wir haben ja noch nichts gebucht und du kannst ja auch allein shoppen gehen. Ehrlich, George ist wirklich mein Traummann, ich glaube, wir werden heiraten!" „Natürlich bin ich dir nicht böse", erwiderte Sophia mit einem traurigen Lächeln. „Geh du nur mit George, ich werd' mich schon beschäftigen." Es hatte keinen Sinn, sich aufzuregen. Sie wusste, wie Babs war, und hatte gelernt, mit ihrer sprunghaften Art umzugehen. Wenn sie jedesmal einen Euro gekriegt hätte, wenn Babs mal wieder dachte, den Richtigen gefunden zu haben, wäre sei jetzt wohl reich. Babs war freudestrahlend zur Tür hinaus gerauscht, den Hochzeitsmarsch auf den Lippen.

Kaum war sie weg, kamen Sophia die Tränen. „Was ist denn jetzt mit mir los? Ich werde doch nicht wegen so einer Kleinigkeit heulen!" Sie versuchte sich zu beruhigen, aber es ging nicht. Sie stützte den Kopf in die Hände und weinte. Als sie sich beruhigt hatte, hob sie die Hand, um sich die Augen zu wischen, und da blieb die Zeitung an ihrem Arm kleben, löste sich dann und fiel zu Boden. Und da war es. Das Foto einer wunderschönen Hütte. Das Bild war zwar im Sommer aufgenommen worden, aber sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie das Häuschen jetzt im Dezember in Schnee gehüllt aussehen würde.

„Ich mach' das jetzt", entschied sie und holte das Telefon. „Hallo? Hier ist Sophia Myles, ich habe Ihr Inserat gesehen. Ist die Hütte noch zu haben? Ja? Wunderbar! Ich könnte morgen dort sein." Sie plauderte noch ein wenig mit dem Mann, der ihr erzählte, er habe sich am ersten Tag der Ferien das Bein gebrochen und nun keine Lust mehr, in der doch etwas abgelegenen Hütte seine restlichen Ferien zu verbringen. Nachdem alle Details besprochen waren, legte Sophia auf. „Ich muss schnell packen und schauen, wie ich dorthin komme", sagte sie zu sich selbst. Voller Tatendrang machte sie sich ans Werk.

Am nächsten Tag stand Sophia am Bahnhof der kleinen Ortschaft, in der sie die nächste Woche verbringen würde. Es schneite. Dichte schwere Flocken fielen vom Himmel, dass man kaum zwei Meter weit sah. Sophia grinste, schloss die Augen und streckte die Zunge raus, um ein paar Schneeflocken aufzufangen. Plötzlich wurde sie angerempelt. „Entschuldigen Sie", sagte sie zu der Frau, die sie geschubst hatte. „Passen Sie doch auf, Sie können doch nicht einfach mitten im Weg stehen bleiben!" zeterte die Frau und eilte schnellen Schrittes und offenbar ziemlich wütend weiter. „Was für eine Laus ist der denn über die Leber gelaufen?" fragte sich Sophia. Sie schmunzelte. Nein, sie würde sich ihre gute Laune nicht verderben lassen. Schwer beladen machte sie sich auf den Weg zum Taxistand. Unterwegs kam sie an einer Kutsche vorbei. „Hach, das wäre schön, aber allein macht es nicht soviel Spass," dachte sie, und bedauernd stieg sie ins Taxi.

„Mein Gott, ist das schön!" rief Sophia aus, als sie vor der Hütte stand. Ihr Vormieter trat mit Krücken aus der Tür, übergab ihr die Schlüssel, wünschte ihr viel Spass, stieg ins noch wartende Taxi und rauschte davon.

Sophia stieg die kurze Treppe hinauf, die zur Hütte führte und bewunderte die Umgebung. Plötzlich hörte sie laute Hackgeräusche. Neugierig sah sie sich um. Dort, weiter hinten und von Bäumen verdeckt, sah sie einen Mann, der verbissen Holz hackte. Gebückt stand er da und drosch aufs Holz ein, als hätte ihm dieses etwas zuleide getan. „Hallo, Nachbar!" rief Sophia und winkte. Der Mann sah nur kurz auf, knurrte etwas und hackte dann weiter. „Ups, ist heute der Tag der schlechten Laune?" wunderte sich Sophia. Ein etwas ungutes Gefühl beschlich sie. Ausser den zwei Hütten war weit und breit kein Haus zu sehen, und wenn dieser Mann nun gefährlich war... „Ach was," schalt sie sich, „du bist ja paranoid."

Sie sah sich in der Hütte um. Alle Wände waren mit Holz getäfelt, ein Kamin in der Ecke des Wohnzimmers verprach herrliche Wärme, obwohl momentan kein Feuer darin brannte. Die Küche war urig, ein alter Herd stand darin, der ebenfalls mit Holz befeuert werden musste. Das Schlafzimmer sah aus wie aus „Schneewittchen". Ein kurzes, schmales Bett stand darin, das Federbett war mit karierten Laken angezogen. „Hier kann ich mich richtig erholen," fand Sophia. Sie hatte bergeweise Bücher mit, die sie lesen wollte und freute sich auf sieben ruhige Tage. Tja, irren ist menschlich...

Als sie sich eingerichtet und ihren Lieblingsplatz, eine breite Fensterbank im Wohnzimmer, mit den Kissen des Sofas gepolstert hatte, setzte sie sich und begann zu lesen. Draussen fiel immer noch der Schnee, und drinnen wurde es langsam kühl. „Gut, dann wollen wir mal den Kamin anheizen," dachte sie, stand auf und ging zum Kamin. Plötzlich ging ihr auf, dass sie keine Ahnung hatte, wie man einen Kamin anheizt. Sie entschied sich, stattdessen im Herd Feuer zu machen, da sie diesen sowieso fürs Abendessen brauchte. Sie öffnete das Ofenloch und sah, dass ihr Vormieter schon Papier und Scheite hineingelegt hatte, die sie nur noch anzünden musste. Bald war der Herd heiss und Sophia wärmte sich eine Dose Ravioli, die sie mitgebracht hatte. Sie beschloss, am nächsten Tag in den Ort zu gehen, um sich mit Lebensmitteln einzudecken.

Sie kuschelte sich wieder auf ihre Fensterbank und schaute zum Fenster hinaus. Mittlerweile hatte es aufgehört zu schneien, der Himmel hatte aufgeklart, die Sterne glitzerten und der Vollmond ergoss sein bläuliches Licht über die weiss verzuckerte Landschaft. Sophia schaute und schaute, sie konnte sich gar nicht sattsehen an diesem wundervollen, märchenhaften Anblick.

Plötzlich huschte draussen ein Schatten vorbei. Sophia erschrak zu Tode und fiel rücklings von der Fensterbank. „Aua!", schrie sie. Sie rappelte sich hoch, rieb sich den Hintern und schlich zur Tür. Dort horchte sie. Draussen hörte sie schabende Geräusche. Was war das nur? Es gab hier doch hoffentlich keine Bären? „Reiss dich zusammen. Du machst jetzt diese Tür auf und schaust nach," machte sich Sophia selber Mut. Dann schnappte sie sich noch schnell ein Holzscheit und schlich zur Tür zurück. „Raaaahhh!" schrie sie, als sie scheitschwingend wie eine Furie aus der Hütte schoss.

Sie prallte gegen ein Hindernis, welches das Gleichgewicht verlor und fiel mit ihm zu Boden. „Herr im Himmel, sind Sie denn völlig verrückt?" schrie das Hindernis, welches sich als ihr Nachbar entpuppte. „Haben Sie nicht mehr alle Tassen im Schrank, mich so zu erschrecken? Und gehen Sie endlich runter von mir!" tobte er weiter. Sophia, die nach dem Sturz völlig starr liegen geblieben war, erhob sich nun. „Ich habe Sie erschreckt? Und was ist mit mir? Ich wäre fast gestorben vor Angst! Was tun Sie um diese Zeit vor meiner Hütte? Sind Sie ein Voyeur oder was?" keifte nun auch Sophia. Sie sah sich den Mann genauer an. Er war gross, sehr gross im Vergleich zu ihr, hatte breite Schultern und schlanke Beine. „Er würde gut aussehen, wenn er nicht so finster wäre," dachte Sophia. Aber im Moment wirkte er eher wie ein Rachegott. Die Augen zusammengekniffen, die Stirn gerunzelt, die Haare wirr um seinen Kopf, so stand er vornübergeneigt vor ihr und funkelte sie böse an.

„Ein Voyeur? Was bilden Sie sich eigentlich ein? So hübsch sind sie nicht, dass sich das lohnen würde!" schnaubte er.
„Und was wollen Sie mit diesem Holzstück, mich erschlagen?" Und er nahm es ihr einfach weg und warf es in den Schnee. „Falls es Sie interessiert, ich wollte nur vor Ihrer Hütte den Schnee wegschaufeln, damit Sie morgen nicht auf die Nase fallen mit Ihren hochhackigen Schühchen, die Sie wohl tragen. Hätte ich es doch gelassen! Was ist nur in mich gefahren? Schippen Sie Ihren Schnee doch allein!". Damit drehte er sich um, hob seine Schaufel auf und stapfte davon.

„Ich trage keine hochhackigen Schuhe!" schrie Sophia ihm nach. Sie ging die Treppe hinauf. „Blöder, arroganter Kerl! Was denkt der sich eigentlich?" schimpfte sie.
„Aber es war doch sehr nett von ihm, den Schnee wegzuschaufeln," sagte ihre innere Stimme zu ihr. „Hab' ich ihn darum gebeten?" fragte Sophia zurück. „Nein, aber hast Du gesehen, wie gut er aussieht? Du hast doch nur ein schlechtes Gewissen, weil Du ihn angefahren hast, statt ihm zu danken." „Stimmt doch gar nicht!" verteidigte sie sich. „Und ausserdem gefällt er dir. Ich kenne deine Gedanken, schon vergessen? Ich hab doch gehört, wie du gedacht hast, er wäre..." „Ach, halt doch die Klappe!"
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeMi Nov 26, 2008 7:15 pm

Danke für euer liebes Feedback! Hat mich total gefreut! Da ich grad in Stimmung war, ist hier nun der 2. Teil:

Kapitel 2

Sophia räkelte sich, gähnte, schlug die Augen auf und kuschelte sich tiefer unter die Bettdecke. Sie hatte wunderbar geschlafen in diesem weichen Bett, in dem man sich fühlte wie in einem Nest. Dann beschloss sie aber doch, aufzustehen. Sie schlug die Decke zurück und stellte ihren rechten Fuss auf den Boden. „Hiii!" rief sie und zog den Fuss schnell wieder zurück. „Kalt, kalt, kalt! Ich hätte wohl Socken anziehen sollen." Dann zählte sie bis drei und hüpfte aus dem Bett. Schnell raffte sie ihre Kleider zusammen und zog sich an. Danach öffnete sie das Fenster und atmete tief die eiskalte, klare Luft ein.

Sie hatte lange geschlafen. Nach dem Zwischenfall mit ihrem Nachbarn am Abend war sie gleich zu Bett gegangen, müde von der Reise und der ungewohnt dünnen Luft. Die Sonne schien bereits und liess den frischen Schnee gleissend hell leuchten. Sophia ging nach unten in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen. „Oha, der Herd ist natürlich wieder ausgegangen," dachte sie. Da musste im Moment halt ein Glas Wasser reichen. Sie stellte das Glas in die Spüle und setzte sich an den Tisch. „Mal sehen, was muss ich alles einkaufen," überlegte sie. Sie machte sich einen Einkaufszettel, holte ihre Daunenjacke, mummelte sich warm ein und trat vor die Hütte. Unauffällig linste sie zur Hütte ihres Nachbarn hinüber, doch von ihm war nichts zu sehen. „Gut, dann muss ich mich auch nicht über ihn ärgern", dachte sie und lief los.

Unten im Städtchen angekommen, flanierte sie durch die Strassen. Der Ort war nicht gross, aber überaus romantisch. Niedrige alte Fachwerk-Häuser säumten die schmalen Gassen, der ganze Ort war weihnachtlich dekoriert und auf dem Hauptplatz stand ein riesiger geschmückter Weihnachtsbaum. Die Schaufenster der Läden waren an den Rändern vereist, Eisblumen blühten auf den Scheiben und aus einem Lautsprecher über dem Schaufenster eines Bücherladens erklang leise Weihnachtsmusik. Sie nahm sich vor, nachher dort hineinzuschauen. Zuerst aber wollte sie ihre dringend benötigten Lebensmittel einkaufen. Nachdem sie das erledigt hatte (was unerwartet lange dauerte, da die Ladenbesitzerin, eine füllige ältere Dame mit hellblauen Haaren, sie in ein längeres Gespräch verwickelte), schlenderte sie zum Buchladen hinüber und trat ein.

Sie war überrascht: Eine riesige Auswahl an Büchern stand in endlos scheinenden Regalen, so dass sie sich an eine alte Bibliothek erinnert fühlte. Der Laden hatte von aussen viel kleiner gewirkt. Sie stöberte die Reihen durch, zog hier und da ein Buch heraus und stellte sie wieder zurück. Ein dicker Schmöker im obersten Regal weckte ihre Aufmerksamkeit. Sie streckte sich, um es herauszuziehen, schob es dabei aber nach hinten, so dass das Buch im Regal dahinter herausrutschte und hinunterfiel.

„Autsch!" schrie jemand hinter dem Regal. Sophia zog ein Buch weiter unten aus dem Gestell und guckte auf die andere Seite. Zwei wohlbekannte funkelnde Augen blitzten zurück. „Sie schon wieder! Ich hätte es mir denken können," grollte ihr Nachbar. „Sie haben es wohl darauf angelegt, mich unter die Erde zu bringen, nicht wahr?" Sophia verzog das Gesicht. „Mein Gott, es tut mir so leid. Habe ich Sie verletzt?"
„Nein, keine Sorge. Mir ist ja nur ein Zwei-Kilo-Buch auf den Schädel gefallen. Natürlich habe ich mich verletzt! Ich blute am Kopf." Sophia rannte um das Regal herum, um sich die Verletzung anzusehen.

„Zeigen Sie her. Wie schlimm ist es?" „Sehr schlimm. Es tut höllisch weh," klagte er. „Ich kann aber gar nichts sehen. Da ist kein Blut, Sie haben ja nicht mal eine Beule."
„Deswegen kann es ja wohl trotzdem wehtun, oder? Was sind Sie doch für ein ungeschickter Mensch!"
„Und Sie sind ein Jammerlappen. Ich habe es schliesslich nicht mit Absicht getan und entschuldigt habe ich mich auch. Was soll ich denn noch tun?"
„Am besten, Sie bleiben einfach weit weg von mir. Sie könnten sich ja ein Glöckchen um den Hals hängen, dann kann ich Sie von weitem hören und die Flucht ergreifen," stichelte er.

„Also das ist ja wohl die Höhe! Sind Sie immer so unglaublich unausstehlich?" empörte sich Sophia.
„Ganz im Gegenteil, man sagt mir nach, ich sei äusserst charmant. Mein Erfolg bei Frauen bestätigt es," erwiderte er.
„Ha! Dann leiden die aber unter Geschmacksverstauchung! Sie hatten ja bisher noch nicht mal die Freundlichkeit, sich vorzustellen. Wie heissen Sie eigentlich?" fragte Sophia.
„Mein Name ist Alex O' Loughlin. Und Ihrer? Gemeingefährliche Irre?"

„Mein Name ist Sophia Myles, wenns recht ist. Und ich gehe jetzt. Ihnen scheint ja nichts zu fehlen ausser einem bisschen Anstand, und das rührt wohl nicht vom Schlag mit dem Buch. Dürfte eher angeboren sein," erwiderte sie.

„Gut zu wissen," meinte Alex, „dann weiss ich ja jetzt, wen ich verklagen soll, wenn ich bleibende Schäden erleide durch Ihre Attacken."
Hoheitsvoll erhob Sophia den Kopf. „Auf Wiedersehen, Mr. O' Loughlin, und ein schönes Leben noch," sagte sie zuckersüss und verliess den Laden.

Der Ladeninhaber, ein altes, dünnes Männchen mit krummem Rücken, der den Lärm gehört hatte, lief herbei. „Was ist geschehen?" fragte er aufgeregt. Seine Stimme hörte sich an wie Papier, das zerknittert wird. „Nichts, nichts," beruhigte ihn Alex. „Mir ist nur ein Buch heruntergefallen. Kein Grund zur Sorge." Er hob das Buch auf und reichte es dem Besitzer. „Ich schaue ein andermal wieder rein. Wenn diese Frau nicht mehr hier ist, die ist ja zum Fürchten. Hat mir das Buch auf den Kopf geschmissen. Wenn ich die nur nie wiedersehen müsste... Denken Sie, das Buch, das ich letzte Woche bestellt habe, wird morgen noch eintreffen? Ich weiss ja, dass Sie dann den Laden für zwei Wochen schliessen."
„Es wird morgen bestimmt hier sein, darauf können Sie sich verlassen," meinte Mr. Kordelan.
„Freut mich. Na dann, auf Wiedersehen."

„Auf Wiedersehen. Mr. O' Loughlin", erwiderte der alte Mann. Alex verliess den Laden. Mr. Kordelan besah sich das Buch, das ihm Alex in die Hand gedrückt hatte, und grinste. „Tja, das mit dem „nicht wiedersehen" können Sie wohl vergessen," dachte er, „Sie werden noch viel miteinander zu tun haben. Dieses Buch hat sich noch nie geirrt, und Sie haben es berührt. Damit ist die Sache klar."
Er sah das Buch liebevoll an, strich mit der Hand darüber und las den Titel: „Das magische Buch der Liebe". Es war seit Jahrhunderten in Familienbesitz und natürlich unverkäuflich. Es hatte die Eigenart, immer wieder irgendwo im Laden aufzutauchen. Und magisch war es, das wusste Mr. Kordelan aus Erfahrung. Er hatte es schon einige Male erlebt. Wer das Buch zum ersten Mal berührte, war für die Person bestimmt, von der er es hatte. Und schliesslich hatte die hübsche Miss es Mr. O' Loughlin auf den Kopf geworfen, also hatte er es sozusagen von ihr bekommen. Mr. Kordelan kicherte vergnügt. Das würde noch interessant werden.
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeMi Nov 26, 2008 9:26 pm

Tja, ich war irgendwie grad im Schreib-Fieber und konnt' nicht mehr aufhören. Daher ist hier nun gleich noch das dritte Kapitel.

Kapitel 3

Alex spazierte über den Platz und dachte über Sophia nach. „Was für eine Wildkatze, nur schade, dass sie so kratzbürstig ist." Er schmunzelte und erinnerte sich daran, wie sich ihre Nase kräuselte, wenn sie wütend wurde. Und wie sie sich aufgerichtet hatte, um grösser zu wirken, und ihm damit gerade mal bis zum Kinn gereicht hatte. Wenn er sie in den Arm nehmen würde, würde ihr Kopf genau in seine Halskuhle passen und... Da stand sie. Auf der anderen Seite des Platzes, vor einem kleinen Stand, der Glühwein verkaufte.

Sie hielt ein Glas in der Hand und sprach mit der Stand-Inhaberin, einer ältlichen Bohnenstange mit dicken Brillengläsern. Als diese ihn erblickte, erschien ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht, wobei sie ihre schiefen Zähne zeigte. Sie winkte. Alex hob die Hand, um zurückzuwinken. In diesem Moment drehte sich Sophia um, um nachzusehen, wer der Grund für diese plötzliche Begeisterung war. Als sie Alex sah, verfinsterte sich ihr Gesicht und sie drehte sich rasch wieder um. „Na dann eben nicht," ärgerte sich Alex und stapfte davon.

Sophia hatte sich, nachdem sie den Bücherladen verlassen hatte, auf dem Platz umgesehen. Plötzlich war ihr der Duft von köstlichem Glühwein in die Nase gestiegen. Sie entschied sich, dass das genau das richtige war, um sich aufzuwärmen. So stand sie nun also hier, schlürfte ihren Wein und hörte der Frau zu, die fröhlich über die Bewohner des Städtchens tratschte.

„Und dieser junge Mann, der seit drei Wochen hier ist, nein, ich sage Ihnen, der ist ja sooo nett. Man sagt, seine Freundin habe ihn sitzen lassen und er sei hier, um seine Wunden zu lecken. Ich habe aber auch gehört, stellen Sie sich vor," und hier neigte sie sich vertraulich nach vorn, „er habe seine Freundin sitzen lassen, als sie schwanger war! Aber das kann ich nicht glauben, denn wie gesagt, er ist ja sooo nett. Aber Sie wissen ja, wie manche Leute sind, denken und reden immer nur Schlechtes über andere, ja, ja."

Plötzlich sah sie auf und strahlte."Da ist er ja! Huhu!" Und sie winkte. Sophia wandte sich um und sah Alex. Wie er da so stand, gross und mit diesem langen schwarzen Mantel bekleidet, den er offen trug, sein halblanges Haar wehte im leichten Wind, verschlug es ihr schier den Atem und rasch drehte sie sich wieder um. Die Frau tratschte weiter, aber Sophia hörte nicht mehr zu. Was war nur los mit ihr, dachte sie. Sie mochte ihn doch gar nicht. Und selbst wenn, er schien sie ja offensichlich zu verabscheuen. Und dennoch schlug ihr das Herz bis zum Hals. Rasch stellte sie ihr Glas ab, verabschiedete sich hastig und eilte nach Hause.

„Vergiss ihn," schalt sie sich, als sie in der Küche ihre Einkäufe auspackte. „Am besten mach ich mir etwas zu essen, das hat noch immer geholfen," fand sie. Noch besser war Backen, das beruhigte sie immer. Schliesslich war bald Weihnachten, da gehörten Plätzchen einfach dazu. Und wozu hatte sie schliesslich Mehl und Butter gekauft? Sie stopfte Papier und Scheite in den Ofen und zündete sie an. Während der Herd sich aufheizte, mischte Sophia die Zutaten zusammen und fing an, Plätzchen auszustechen. Da sie keine Förmchen hatte, behalf sie sich mit einem kleinen Glas, das sie in den Teig drückte. „Sehen doch gar nicht schlecht aus," befand sie, legte sie auf das Backblech und schob das Ganze in den Ofen.

Plötzlich polterte es an der Tür. „He, sind Sie da? Ich kann das Licht sehen, machen Sie auf, es ist ein Notfall!" hörte sie Alex rufen.
„Was ist denn nun wieder," nervte sich Sophia und öffnete die Tür, „hat Sie eine Schneeflocke am Kinn getroffen und Sie brauchen deswegen ein Pflaster?"

„Seien Sie nicht albern. Es geht nicht um mich, es geht um das da," sagte er. Und mit diesen Worten öffnete er seinen Mantel. Sophia wich zurück. Was sollte das denn nun? Verunsichert sah sie ihn an. „Also wirklich, Sie scheinen von mir ja nur das Schlechteste zu denken. Sie sollten mal zum Arzt gehen, damit er sich Ihren Kopf ansieht. Ich wollte Sie nicht anspringen, sondern Ihnen das hier geben."

Und mit diesen Worten zog er vorsichtig ein kleines Kätzchen aus dem Mantel, das er an seiner Brust geborgen hielt. „Oh mein Gott, ist die süss," sagte Sophia und schmolz augenblicklich dahin. „Aber viel zu klein und zu mager. Geben Sie sie mir." Vorsichtig hob Alex das Kätzchen an, welches sich mit den Krallen an seinem Pullover festhielt. „Schon gut, Kleines," sagte er besänftigend, „keine Angst. Sophia wird dir helfen. Nicht wahr, Sophia?"
Und er sah sie flehend an. „Ich fand sie hinter meiner Hütte im Schnee. Sie konnte nicht mehr weiter, der Schnee ist ja tief, und sie war völlig erschöpft. Ich kenne mich mit Katzen nicht so sehr aus, und da dachte ich, Sie könnten vielleicht...?"
Sophia starrte ihn nur an. Das hatte sie nicht erwartet. Der Typ hatte doch tatsächlich ein Herz, und noch dazu ein weiches, wenn er sich so um ein kleines Kätzchen sorgte. „Äh," stammelte sie, „aber natürlich helfe ich." In dem Moment roch sie es. Rauch! „Oh Mann, die Plätzchen! Kommen Sie herein und setzen Sie sich irgendwo hin. Ich bin gleich zurück." Und sie rannte in die Küche.

Alex spazierte ins Wohnzimmer, das Kätzchen immer noch auf dem Arm, und setzte sich aufs Sofa. „Haben Sie Lust auf angebrannte Weihnachtsplätzchen?" fragte Sophia aus der Küche. „Danke, ein andermal vielleicht. Ich hatte heute schon verkohlte Pizza, und den ganzen Tag das gleiche macht keinen Spass," grinste er. Oh Mann, dieses Lächeln! Sophias Herz setzte einen Schlag aus, um dann doppelt so schnell weiterzuschlagen. „Tief Luft holen," ermahnte sie sich und grinste zurück. Sie warf die Plätzchen in den Abfalleimer und kam ins Wohnzimmer.

„Nun geben Sie mal her," sagte sie und setzte sich neben Alex aufs Sofa. Er überreichte ihr zögernd das Kätzchen. „Na, du Schöne, wie gehts dir?" fragte Sophia. „Mi," sagte das Kätzchen. „Oh, daran musst du aber noch üben," lachte Sophia. „Es scheint ihr soweit gut zu gehen, sie ist nur ausgehungert. Ich werde mal sehen, was ich im Kühlschrank für dich habe, wir werden schon was finden", versprach sie. Mit diesen Worten setzte sie die Katze aufs Sofa, sprang auf, rannte in die Küche zurück und steckte den Kopf in den Kühlschrank. Sie fischte sich eine Packung Hühnchen und hielt sie sich an den Kopf. Tat das gut! Sie hatte unbedingt von Alex wegkommen müssen, dieser Mann brachte sie völlig aus dem Konzept.
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeDo Nov 27, 2008 9:04 pm

Da ich nicht weiss, ob ich nächste Woche dazu komme (notfallmässige Wohnungs-Streich-Aktion bei meiner Schwester), dachte ich, ich schreib besser jetzt noch weiter. Also hier nun Kapitel vier.

Kapitel 4

Alex sah ihr erstaunt hinterher. Das Kätzchen schien ihr sehr am Herzen zu liegen, wenn sie sich so beeilte, ihm etwas zu Fressen zu beschaffen. Sie war ja aus der Tür geschossen wie ein geölter Blitz. Er reckte sich, um einen Blick auf sie zu werfen. Die offene Kühlschranktür verdeckte ihm die Sicht, so dass er nur ihr Hinterteil sah, das in engen Jeans steckte. Er liess seinen Blick ihre Beine hinauf und wieder hinunter wandern. „Sehr hübsch, wirklich gar nicht zu verachten," dachte er, „und diese schönen langen Beine..."
„Wie bitte? Sprechen Sie mit mir?" fragte Sophia und zog den Kopf aus dem Kühlschrank.

Oh mein Gott, hatte er das etwa laut gesagt? Wie furchtbar peinlich. Er spürte, wie sein Gesicht langsam rot anlief. „Lass dir was einfallen, Alex, irgendwas," beschwor er sich. Er blickte wild im Zimmer umher auf der Suche nach einer Eingebung. Das Kätzchen war zwischenzeitlich wieder zu ihm gekrabbelt und auf seinen Schoss geklettert, wo es sich schnurrend zusammenrollte. Das wars! Er drehte sich zu Sophia und verkündete erleichtert: „Nein, ich habe nur mit der Katze geredet. Sie ist wirklich hübsch." Strahlend sah er sie an.

Sophia blinzelte überrascht. „Oh! Ja, das ist sie wohl", meinte sie dann leise und wandte sich zum Tisch, um das Hühnchen kleinzuschneiden. Alex atmete auf. „Das war gar nicht schlecht", dachte er, „gerade noch gerettet. Danke, Tiger, ohne dich würde ich ganz schön alt aussehen." Und er beugte sich vor, um die Katze zu streicheln.

Sophia zog die Tisch-Schublade auf und holte ein Messer heraus. Erneut sah sie zu Alex hinüber, der mittlerweile mit dem Kätzchen spielte. Nachdenklich betrachtete sie seine gelockten Haare, die ihm ins Gesicht fielen. Was war denn das eben gewesen, fragte sie sich und fing an, das Hühnerfleisch in kleine Stücke zu schneiden. Hatte er tatsächlich von der Katze gesprochen? Aber wer würde schon von einer Katze sagen, sie hätte schöne lange Beine! Das wäre ja ziemlich merkwürdig, um nicht zu sagen, krank. Sie hatte ihn bisher zwar fast nur als Rüpel kennengelernt, aber irre schien er nicht zu sein, oder doch? Sie hob den Kopf und warf noch einen prüfenden Blick auf ihn. Nein, entschied sie, er schien ziemlich normal zu sein. Bliebe noch Möglichkeit Nummer zwei: Er hatte ihre Beine bewundert. Bei diesem Gedanken schlug ihr Herz einen Purzelbaum. Sie gefiel ihm? Konnte es sein, dass er sie mochte? Warum war er dann immer so grantig zu ihr?

„Du vergisst die dritte Möglichkeit," meldete sich ihre innere Stimme, „er ist offenbar allein hier, schon seit Wochen. Ein junger, starker Mann, allein in einer Hütte in den Bergen. Er braucht dich nicht zu mögen, um dich zu wollen." - Er ist nicht nur auf DAS aus, das glaube ich nicht. Und ausserdem, wer hat denn gestern gesagt, er sei nett? Das warst doch du! - „Auch ich kann mich mal irren, schliesslich bin ich nur dein Gewissen. Ich sage ja nur, du solltest vorsichtig sein, schliesslich bist du hier oben völlig allein. Und er ist ja wohl sehr aufbrausend." - Naja, aber es war ja auch meine Schuld. Er hat mich bisher nicht von meiner besten Seite kennengelernt. Und du bist viel zu negativ! Warum kannst du mich nicht mal unterstützen?- „He, es ist mein Job, immer gegenteiliger Meinung wie du zu sein. Dafür ist die innere Stimme schliesslich da. Werd jetzt also nicht beleidigend. Aber wenn du nicht willst, bitte! Brauchst mich aber nächstes Mal auch nicht zu rufen, wenn du unsicher bist!"

Sophia seufzte. Sie beschloss, es darauf ankommen zu lassen. Sie würde sich die Gelegenheit, einen so tollen Mann kennenzulernen, nicht aus Angst entgehen lassen. Sie legte das Messer hin, füllte das Fleisch auf einen kleinen Teller, atmete tief durch und spazierte betont lässig ins Wohnzimmer.

„So, Kätzchen, schau mal, was ich hier Leckeres habe," gurrte sie. Alex und die Katze sahen sie interessiert an. Sophia hielt den Teller dicht vor das Näschen der Katze. Diese schnupperte kurz und probierte ein kleines Stück. Ihre Ohren fingen an zu zucken, sie zappelte und befreite sich aus Alex' Armen. Vor dem Teller kauerte sie sich hin, rollte den Schwanz ein und begann genüsslich schmatzend zu fressen. Sophia setzte sich neben sie, und so sassen sie eine Weile schweigend da und sahen hingerissen dem Kätzchen beim Fressen zu. Nach kurzer Zeit war der Teller leer, das Kätzchen richtete sich auf, leckte sich das Maul und rülpste laut, wobei das Fell um seinen Hintern Wellen schlug.

Alex und Sophia brachen in Gelächter aus. „Haben Sie je eine Katze rülpsen gehört?" fragte
Alex schliesslich kichernd.
„Nein, das ist mir auch neu," erwiderte Sophia und wischte sich die Lachtränen aus den Augen.
„Die Kleine ist echt süss," begeisterte sich Alex. „Wie wollen Sie sie nennen?"
„Ich werde ihr wohl keinen Namen geben. Morgen mache ich im Lebensmittel-Laden einen Aushang. Irgend jemand wird sie vemissen."
„Aber bis dahin braucht sie einen Namen. Sie können sie ja nicht immer „Kätzchen" nennen."
„Sie haben recht. Aber welchen? Mir fällt nichts ein."
„Darf ich einen Vorschlag machen?" fragte Alex und grinste hinterhältig.
„Natürlich. Woran hatten Sie gedacht?"
„Nun, ich habe eine Tante, die Josey heisst. Sie liebt Gurkensalat über alles und kann danach rülpsen, dass die Wände wackeln. Das wäre doch passend," meinte er.
Sophia schmunzelte. „Gut, dann heisst sie ab sofort Josey. Bist du damit einverstanden, Josey?" „Mi," antwortete diese, rollte sich zusammen und schlief ein.

Danach wussten beide nichts mehr zu sagen. Sie sassen auf dem Sofa, Josey zwischen sich, und das Schweigen dehnte sich in die Länge.
„Tja," sagte Alex, „ich muss dann mal wieder."
„Ja, ich hab' auch noch viel zu tun," log Sophia. Was sollte sie nur sagen, damit er noch blieb? Ihr Gehirn war wie leergefegt. „Möchten Sie einen Kaffee?" fiel ihr dann ein.
„Sehr gern! Kaffee wäre toll. Aber nur, wenn es keine Umstände macht."
„Aber das macht doch keine Umstände, ich wollte sowieso noch eine Kanne aufsetzen, ich brauche täglich mindestens vier Tassen," plapperte Sophia nervös. Sie erhob sich, wischte sich die feuchten Hände an der Hose ab, grinste dümmlich und verliess das Wohnzimmer.

Was rede ich da nur für einen Unsinn, schalt sie sich. Er muss ja denken, dass du eine völlige Idiotin bist. Und das schlimmste war, dass sie gar keinen Kaffee mochte und somit auch keinen hatte. Hektisch suchte sie die Schränke ab, um irgendwo ein vergessenes Paket davon aufzutreiben, aber Fehlanzeige. Mist! Was sollte sie jetzt sagen?
„Äh, ich sehe gerade, dass mir der Kaffee leider ausgegangen ist. Mögen Sie vielleicht ein Glas Mineralwasser?" fragte sie zerknirscht.
„Wasser wäre klasse," versicherte ihr Alex. Schwein gehabt, dachte er. Er mochte keinen Kaffee, und abends schon gar nicht. Aber das wollte er ihr nicht sagen, jetzt, wo sie etwas auftaute. Er würde alles trinken, was sie ihm anbot, und wenn es Essig war, wenn er nur noch eine Weile bleiben durfte. Er hatte vorhin schon befürchtet, sie würde ihn bitten zu gehen, und ihm war nichts eingefallen, um das zu verhindern.

„So, da wäre Ihr Wasser," sagte Sophia und hielt ihm ein Glas hin. „Vielen Dank," erwiderte er und hob die Hand zum Glas. Sophia riss die Augen auf, ihr stockte der Atem, und sie liess das Glas fallen, wo es klirrend zersprang. „Oh, tut mir leid," sagte Alex, „es war meine Schuld..." Er redete weiter und bückte sich, um die Scherben aufzuheben, aber Sophia hörte seine Worte nicht. In ihren Ohren erklang ein schrilles Pfeifen, ihr war schwindlig und sie kriegte kaum noch Luft.
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeDo Nov 27, 2008 10:40 pm

Ich konnte euch doch nicht so hängen lassen. Also noch ein kurzer Teil hinterher. Und ich verspreche, danach wirds romantisch....

Kapitel 5

Langsam klärte sich Sophias Blick, und sie starrte auf Alex, der immer noch am Boden herumrobbte, um die Scherben zusammenzusuchen. Endlich merkte er, dass etwas nicht stimmte, und blickte zu ihr hoch. Eiskalt bohrten sich ihre Augen in seine. „Raus hier", flüsterte sie mit einem Blick, der ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte. „Was haben Sie denn," stammelte Alex, „ich hab' doch nichts getan. Sie werden doch nicht wegen eines Glases so wütend werden."- „Raus!" schrie Sophia nun, rannte zur Haustür und öffnete sie weit. „Aber..." versuchte es Alex nochmal. „Gehen Sie einfach!" wiederholte sie, und ihre Stimme klang nun brüchig. „Nun gut, ich gehe, aber das werden Sie mir noch erklären müssen. Sie haben ja echt einen Dachschaden, Lady." Er drehte sich abrupt um, nun auch wütend, und stapfte schmollend von dannen.

Sophia warf die Tür ins Schloss, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und atmete zittrig ein.
Langsam rann ihr eine Träne übers Gesicht. Sie konnte es nicht fassen. Dieser Mistkerl war verheiratet! Sie hatte seinen Ehering im Licht schimmern sehen, als er die Hand zum Glas hob. Ein schöner goldener Ring mit einem keltischen Muster darauf. Sah noch ganz neu aus. Wie konnte sie nur so dumm sein! Und wie konnte er so niederträchtig sein, ihr schöne Augen zu machen, wenn zu Hause eine Ehefrau (und mein Gott, vielleicht auch noch Kinder!) auf ihn wartete. Da lernte sie einmal jemand kennen, und dann sowas. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und kehrte traurig zum Sofa zurück, wo Josey sass und die Ohren ängstlich angelegt hatte. „Ist schon gut, mein Schatz, alles in Ordnung. Komm mit mir, gehen wir schlafen." Und sie nahm Josey auf den Arm und stieg die Treppe zum Schlafzimmer hoch. „Wir zwei werden uns von ihm doch nicht unterkriegen lassen, oder? Nein, wir kommen auch gut ohne ihn zurecht," machte sie sich selbst Mut. Sie setzte das Kätzchen auf die Bettdecke, zog sich aus und schloss Josey in den Arm. Eng aneinadergekuschelt schliefen sie ein.

Alex verstand die Welt nicht mehr. Unruhig lief er in seinem Schlafzimmer auf und ab. Was war los mit Sophia? Hatte er etwas Dummes zu ihr gesagt? Er war sich keiner Schuld bewusst. Er setzte sich aufs Bett und strich sich mit der Hand durch seine Haare. Diese Frau machte ihn wahnsinnig. Er hatte schon genug Probleme, das konnte er eine so hysterische Person nicht auch noch gebrauchen. Er würde sie fortan ignorieren, nahm er sich vor. Das würde das beste sein. Aber dann sah er wieder ihre wunderschönen grossen Augen vor sich, den hübschen, vollen Mund.... Sie zu ignorieren würde schwer werden.

Am nächsten Tag stand Alex auf, duschte sich, zog sich an und beschloss dann, gleich ins Städtchen zu gehen, um nachzusehen, ob sein Buch angekommen war. Als er aus der Tür trat, sah er zu Sophias Hütte hinüber und überlegte, ob er wohl einfach bei ihr klopfen sollte. Aber nein, das war eine schlechte Idee. Sollte sie doch zu ihm kommen. Missmutig machte er sich auf den Weg.

Im Bücherladen angekommen, begrüsste ihn Mr. Kordelan freudig. „Hallo, Mr. O' Loughlin, wie geht es Ihnen?" krächzte er. „Gut, danke," brummte Alex. „Oha, das klingt aber nicht gut," meinte Mr. Kordelan. „Läufts nicht gut mit Miss Myles?" fragte er.
„Woher wissen Sie, dass da etwas läuft?" wunderte sich Alex, „und überhaupt läuft da nichts. Sie hat mich rausgeschmissen. Ich weiss nicht mal, warum. " „Das kommt schon noch, nur nicht die Flinte ins Korn werfen. Ach, ihr jungen Leute seid immer so ungeduldig. Eine grosse Liebe braucht ihre Zeit. Glauben Sie mir, ich weiss es."
Was schwafelte der alte Mann denn da nur, fragte sich Alex verwundert. Und woher kannte er Sophias Namen? Er hatte ihn doch gar nicht erwähnt, oder doch? Egal, der Alte war wohl etwas senil und sentimental. „Oh, sentimental bin ich, aber das „senil" will ich mir verbeten haben," lächelte der Alte.
Alex erstarrte. Er war sicher, dass er diesmal nicht laut gedacht hatte. Konnte der Alte denn Gedanken lesen? Langsam wurde es ihm unheimlich und er wollte nur noch schnell weg. „Ich bin hier wegen des Buches," sagte er. „Oh ja, hier ist es schon. Macht zwanzig Euro." Alex gab ihm schnell das Geld, packte sein Buch und eilte aus dem Laden. Mr. Kordelan sah ihm nach. „Etwas Hilfestellung wird nicht schaden," dachte er, „schliesslich ist die Frau nur eine Woche hier, und bis dann sollte das was werden. Hmm, was könnte ich denn tun...oh ja, ich habs!" Und er kicherte vergnügt vor sich hin, als er sich das Ergebnis seiner Bemühungen ausmalte. Er drehte das Schild an der Tür auf „Geschlossen". So schnell ihn seine krummen Beine trugen, trippelte er ins Hinterzimmer des Ladens, um sich ans Werk zu machen.
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeSa Nov 29, 2008 11:45 am

Leute, ich bin überwältigt! Vielen Dank für all eure Feedbacks!*alle mal drückt* Und austriangirl, danke fürs Angebot. So, hier also das nächste Kapitel. Der romantische Teil ist vielleicht etwas kurz, aber hätte ich den länger gemacht, wäre ich in einen 18er abgerutscht...

Kapitel 6

Sophia erwachte mit einem ungewohnten Gefühl. Es war eine Art Druck im Schädel, nicht schmerzhaft, aber seltsam. Sie griff nach oben und stellte fest, dass es sich Josey auf ihrem Kopf gemütlich gemacht hatte, die Pfötchen in ihr Haar vergraben und das Kinn auf Sophias Stirn gelegt. „Hallo, du Schlafmütze," lächelte sie, „hopp, Zeit zum Aufstehen."

Dann fiel ihr der gestrige Abend ein und sie runzelte die Stirn. Sie war so wütend auf Alex und wollte ihn am liebsten nie mehr sehen, aber dennoch tat es weh. Sehr weh. Wie hatte sie sich nur so in ihm irren können? Sie hatte doch sonst eine gute Menschenkenntnis. Ihr Herz weigerte sich zu glauben, dass er ein schlechter Kerl war. Nein, sie konnte das nicht einfach so akzeptieren. Sie würde ihren Mut zusammennehmen und Alex zur Rede stellen. Sie würde ihm sagen, was sie von verheirateten Männern hielt, die bei der ersten Gelegenheit andere Frauen anbaggerten. Und er hatte sie angebaggert. Schöne Beine, ha! Sie würde ihn ja so zur Schnecke machen! Ja, das würde sie. Nun ja, vielleicht nicht grade jetzt, aber irgendwann heute. Oder morgen. Jetzt war jedenfalls erst mal Zeit fürs Frühstück.

Sie heizte in der Küche den Herd an und schob den Tisch dicht daneben, um möglichst viel von der Wärme abzukriegen, die er ausstrahlte. In der Hütte war es über Nacht eisig kalt geworden. Sie beschloss, heute nun endlich das Kaminfeuer in Angriff zu nehmen, der Herd allein reichte nicht. Das konnte ja auch nicht viel anders sein, so ein Feuerchen war doch ein Klacks. Und schliesslich waren rund um den Kamin Steinplatten verlegt, was konnte also schon gross passieren?

„Aber zuerst kümmern wie uns mal um den Aushang," sagte sie zu Josey, „schliesslich willst du sicher nach Hause." Sie beschrieb das Kätzchen, fügte ihre Adresse hinzu und gab ihre Handy-Nummer an. „So, das hänge ich im Laden auf, und morgen bist du bestimmt schon wieder daheim." Bei diesem Gedanken wurde sie traurig. Sie würde Josey vermissen. Sie war ein liebenswertes Geschöpf und so zutraulich, als hätte sie schon immer Sophia gehört. Aber es musste sein. Vielleicht weinte sich irgendwo ein Kind die Augen nach der Katze aus.

Als sie nach Hause kam, wartete die Kleine schon auf sie. Sophia warf ihre Jacke in die Ecke und bückte sich, um sie zu streicheln. „Siehst Du, ich bin schon wieder da. Ich hab' mich extra beeilt." In Wahrheit war nur so schnell gewesen, weil sie vermeiden wollte, Alex in die Arme zu laufen. Glücklicherweise war von ihm weit und breit nichts zu sehen gewesen. „So," sagte sie, „nun wollen wir es uns mal so richtig gemütlich machen. Was hältst Du von einem hübschen kleinen Kaminfeuer?" Josey schlackerte als Antwort mit den Ohren.

Sophia legte Papier in den Kamin, richtete eine grosse Pyramide aus Holz darüber auf und zündete das Ganze an. Sofort schossen hohe Flammen auf. „Na bitte, geht doch," beglückwünschte sich Sophia. Sie sah zu, wie die Flammen wieder kleiner wurden, als das Papier verbrannt war und das Holz Feuer fing. Langsam füllte sich der Kamin mit Rauch. Immer mehr Rauch entstand, bis er aus dem Kamin herausquoll und die Wand hinaufkroch.

Was das denn normal, fragte sich Sophia. Solchen Rauch hatte sie noch nie gesehen. Er schien die Farbe zu wechseln, war erst grau, dann grünlich und wechselte schliesslich zu Gelb. Misstrauisch starrte sie den Kamin an, aus dem immer dichter werdende mehrfarbige Schwaden quollen und durch das Zimmer waberten. Mittlerweile war der ganze Raum davon erfüllt, und Sophia hustete. Das war definitiv nicht normal, dachte sie und wurde langsam panisch. Sie musste das Feuer löschen, bevor sie hier erstickte!

Alex stapfte den Weg zu seiner Hütte hinauf. Er hatte den Tag im Ort verbracht, um Sophia nicht so nah zu sein. Sie immer direkt nebenan zu wissen, wäre eine Folter gewesen, der er sich nicht gewachsen gefühlt hatte. Aber bald würde es dunkel werden, und er wollte noch bei Tageslicht zu Hause ankommen. Er bog um die letzte Wegbiegung und warf einen Blick auf Sophias Hütte. Entsetzt schnappte er nach Luft und ihm blieb beinahe das Herz stehen.

Es brannte! Rauch quoll aus den Fensterritzen und fing an, die Hütte einzuhüllen. „Sophia!" schrie er und rannte auf die Hütte zu. Eine Stahlklammer schien sein Herz zu zerquetschen. Das durfte einfach nicht sein! „Bitte Gott, lass sie leben," flehte er. Er überwand die Treppe mit einem Satz und warf sich gegen die Tür, die krachend aufschwang. „Sophia!" schrie er wieder, „wo bist du?"

„Hier," krächzte eine Stimme aus dem Wohnzimmer. Alex hielt sich den Mantelärmel vor die Nase und betrat den Raum. „Ich kann dich nicht sehen. Melde dich!" - „Ich bin hier unten," erwiderte Sophia hustend. Alex sah, wie sich ihre Hand hinter dem Sofa hervorstreckte. Rasch lief er zu ihr, hob sie auf und trug sie auf seinen Armen nach draussen. Einige Meter entfernt setzte er sie auf den Boden und beugte sich über sie. „Geht es dir gut?" fragte er ängstlich. Sophia atmete gierig die frische Luft ein. „Ja, es geht schon wieder. Da war soviel Rauch..." fuhr sie fort. „Schh, nicht soviel reden," ermahnte sie Alex, „komm erst wieder zu Atem. Ich werde jetzt die Feuerwehr rufen."

„Das ist nicht nötig," meinte Sophia und räusperte sich, „es gibt kein Feuer. Der Kamin hat nicht richtig gebrannt, und als der Rauch immer dichter wurde, habe ich eine Pfanne Wasser darüber gegossen. Das Feuer ging zwar aus, aber leider rauchte es dann noch mehr. Ich habe Josey vom Sofa geholt und sie mir unter den Pullover gesteckt und wollte gerade zur Tür, als du auftauchtest. Danke für Deine Hilfe," fügte sie hinzu.

Alex strich ihr mit der Hand übers Haar. „Immer gern zu Diensten," versuchte er lahm zu scherzen. Der Schrecken sass ihm noch immer in den Knochen. „Kommst du kurz alleine klar? Ich möchte mir die Sache ansehen." Sophia nickte, und Alex verschwand in der Hütte. Kurz darauf kam er zurück. „Du hattest recht, das Feuer ist aus. Merkwürdig, der Kamin muss wohl verstopft sein."

Er runzelte nachdenklich die Stirn. Als er Sophia aus dem Wohnzimmer holte, hätte er schwören können, dass der Rauch, der das Zimmer erfüllte, rosa war. Aber wahrscheinlich hatten ihm seine Augen einen Streich gespielt. Seine Erleichterung über Sophias Unversehrtheit machte sich in Ärger Luft. „Meine Güte, Sophia, du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt! Wie kann man nur so dumm sein! Warum hast Du nicht einfach ein Fenster geöffnet?"

„Das ist mir in meiner Panik nicht eingefallen," sagte Sophia, und plötzlich rannen ihr Tränen übers Gesicht. Alex sah sie betroffen an. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht anfahren. Bitte entschuldige." Beruhigend strich er ihr mit der Hand über den Arm. „Ich habe alle Fenster geöffnet, um den Rauch hinauszulassen, aber du kannst im Moment nicht da rein. Das wird einige Stunden dauern, bis sich die Luft geklärt hat. Das Beste ist, du kommst mit zu mir." Und ohne auf ihre Zustimmung zu warten, nahm er sie erneut auf die Arme und trug sie in seine Hütte.

Alex setzte Sophia aufs Sofa und ging dann in die Küche, um ihr ein Glas Milch zu holen. Währenddessen zog Sophia das Kätzchen unter Ihrem Pullover hervor und setzte es auf den Boden. Neugierig schnuppernd fing es an, den Raum zu erkunden.
„Hier, trink das," sagte Alex, „das wird deinen Hals beruhigen."
„Danke," flüsterte Sophia und trank einen Schluck. Wie Balsam rann ihr die Milch die Kehle hinunter und der Schmerz liess nach. „Das fühlt sich gut an," meinte sie, „woher weisst du, dass Milch hilft?"

„Oh, ich habe viele Talente," grinste Alex, „Schnee schippen, Jungfrauen aus der Not retten..." Dann wurde er wieder ernst. „Ich hatte solche Angst um dich, Sophia," sagte er leise, und seine Stimme zitterte vor unterdrückten Emotionen, „ich dachte, ich hätte Dich verloren, kaum dass ich dich gefunden hatte." Seine Augen glänzten verdächtig. „Tu mir sowas bitte nie mehr an."

„Versprochen," flüsterte Sophia und senkte den Blick. Alex strich ihr mit dem Zeigefinger über die Wange bis hinunter zum Kinn, streichelte ihr über den Hals und legte ihr dann den Finger unters Kinn, um ihren Kopf anzuheben. „Sieh mich an," bat er leise. Zögernd hob Sophia die Augen. Als ihr Blick den seinen traf, setzte ihr Herz einen Schlag aus. Seine Augen hatten sich verdunkelt, statt Angst spiegelte sich nun Begehren in ihnen und noch etwas anderes, tieferes.
Langsam streichelte Alex mit dem Daumen über Sophias volle Unterlippe. Unwillkürlich öffnete Sophia die Lippen und biss ihn sachte in die Fingerkuppe. Alex' Augen weiteten sich, und er zog scharf den Atem ein. Er liess den Finger weiter wandern, über die Oberlippe bis zu ihrem Ohr. Zärtlich umfasste er ihren Kopf mit den Händen. Seine Augen, die nun fast schwarz schienen, stellten ihr eine Frage. „Ja," hauchte sie. Alex beugte sich vor und legte seine Lippen sanft auf ihre.

Draussen vor der Hütte standen zwei dunkle Gestalten und sahen sich die Szene durchs Fenster an. „Siehst Du, es hat fabelhaft funktioniert," sagte die eine. „Fabelhaft nennst Du das? Du hättest sie beinahe umgebracht!" schimpfte die zweite. „Was Dämlicheres ist Dir wohl nicht eingefallen? Das wird ein Nachspiel haben. Der Boss wird nicht begeistert sein. Du weisst, dass er Streiche nicht mag, und wenn sie dann noch so in die Hose gehen..."
„Aber es war doch seine Idee," verteidigte sich ersterer.

„Was?! Das glaub ich nicht! Nie würde er sowas anordnen." „Doch, er rief mich zu sich und sagte, ich solle dafür sorgen, dass sie kein Feuer im Kamin machen kann." „Hat er gesagt, wie du das tun sollst?" „Nein, aber ich dachte, es wäre eine gute Idee, meine Jacke oben in den Kamin zu stopfen, dann würde es nicht brennen."
„Du Idiot! Natürlich brennt es trotzdem, das Ergebnis hast Du ja gesehen. Hättest Du nicht einfach ihre Streichhölzer verstecken können? Und was sollte das mit dem farbigen Rauch? Ach, weisst Du was, ich will es gar nicht wissen. Herr, schmeiss Hirn vom Himmel, ich bin von Trotteln umgeben. Geh jetzt! Ich werde mit dem Boss reden und versuchen, ihn zu beruhigen. Es ist ja Gott sei Dank noch mal gutgegangen, vielleicht kann ich eine milde Strafe erwirken. Du weisst, was Dir sonst blüht." Geknickt liess die erste Gestalt den Kopf hängen. „Ja, das weiss ich." Die beiden wandten sich vom Fenster ab und verschwanden in der Dunkelheit.
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeFr Dez 05, 2008 2:28 pm

Hallo, da bin ich wieder. Sorry, hat n' bisschen gedauert, war anderweitig beschäftigt, aber jetzt gehts weiter (wenn ihr noch mögt). Dieses Kapitel ist ein wenig traurig, aber dafür wird das nächste lustig sein. FSK 18 wirds auch noch geben, da bin ich aber noch am Rumfummeln.

Kapitel 7

Alex und Sophia hatten von den Gestalten draussen nichts bemerkt. Sie waren ganz in den Augenblick versunken. Alex vertiefte den Kuss, er presste seine Lippen auf ihre und umschloss ihren Mund mit seinem. Langsam löste er sich von ihr und strich ihr mit der Hand über die Wange. Sie legte den Kopf schief, um ihn in seine Handfläche zu schmiegen und ergriff sie dann, um einen Kuss auf die Innenfläche zu drücken. Entsetzt hielt sie inne. Oh mein Gott, das hatte sie ja total vergessen! Wie konnte sie nur! Und vor allem: wie konnte er nur! Und bei diesem Gedanken liess sie seine Hand fallen, als hätte sie sich verbrannt, und Peng! knallte sie ihm eine. „Du Schuft!" rief sie, „ich bin nicht so eine!"

Alex rieb sich seine Wange und starrte sie völlig verdattert an. „Wawawa..." stotterte er perplex.
„Ich fange nichts mit verheirateten Männern an!" schleuderte ihm Sophia entgegen.
„Das ist ja sehr schön," meinte Alex und kniff die Augen zusammen, „aber was in Dreiteufelsnamen hat das mit mir zu tun?" Ärger stieg in ihm hoch. Was hatte dieses Weib nur immer? Kaum kamen sie sich nahe, flippte sie aus.

„Was das mit Dir zu tun hat?" keifte Sophia, „das hier!" Und sie packte seine Hand, hielt sie ihm vor die Nase und tippte mit dem Finger auf den Ring. „Was ist das wohl? Ein Ehering, oder etwa nicht? Willst Du es leugnen?" Alex betrachtete den Ring, auf den Sophia einhackte wie ein Specht auf ein morsches Stück Holz, dann verwandelte sich seine verärgerte Miene in ein Lächeln.

„Was bitte gibt's denn da zu grinsen?" fragte Sophia irritiert und stützte die Hände in die Hüften, jeder Zentimeter ihres Körpers erstarrt in Zorn, nur ihr Busen wogte auf und ab. Wie sie da stand wie ein zu klein geratener Rachegott und ihn von unten herauf anblitzte, konnte Alex nicht mehr an sich halten und lachte laut heraus.

„Du dachtest, ich bin verheiratet?" gluckste er. Dann wurde er ernst. „Sophia, du hast recht, es ist ein Ehering, aber es ist nicht meiner." Seine Augen verdüsterten sich und er drehte den Ring zärtlich um seinen Finger. Dann nahm er ihn ab und gab ihn Sophia. Die nahm ihn zögernd entgegen und blickte Alex dann fragend an. Er setzte sich aufs Sofa und strich sich seine Haare aus dem Gesicht.

„Dieser Ring," fing er zögernd an zu erzählen, „gehörte meiner Schwester. Sie hiess Ellen. Sie ist vor zwei Monaten gestorben. Sie war vier Jahre jünger als ich, und als wir klein waren, war sie eine echte Nervensäge." Er lächelte gequält, und Tränen standen in seinen Augen. „Sie war immer hinter mir her, wenn ich mit andern Jungs spielte, und wenn wir etwas anstellten oder sie abhängten, verpetzte sie uns regelmässig. Wenn wir Verstecken spielten und sie sich verborgen hatte, liessen wir sie einfach in ihrem Versteck warten und liefen davon. Bis sie es merkte, waren wir längst weg."

Alex seufzte schwer. Sophia setzte sich neben ihn und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel.

„Als wir älter wurden, änderte sich alles. Wir verbrüderten uns und heckten zusammen Streiche aus, für die wir uns dann gegenseitig deckten. Als ich anfing, mich ernsthaft mit Mädchen zu verabreden, war es ihr Urteil, auf welches ich hörte. Sie zog ihre Nase kraus, wenn sie das Mädchen nicht mochte, und sie hatte immer recht. Als sie ihren ersten Freund hatte, war ich es, der ihm sagte, er solle sie gefälligst anständig behandeln, sonst würde ich ihm alle Knochen brechen. Als sie vor zwei Jahren Bill Douglas kennenlernte, wusste ich, dass es etwas Ernstes war. Ich war der erste, dem sie von der bevorstehenden Hochzeit erzählte. Dieser Ring," er griff danach und drehte ihn ins Licht, „ ist etwas ganz Besonderes für mich.

Ellen und Bill hatten an diesem Tag Möbel für ihre neue Wohnung gekauft und ihre Ringe im Geschäft abgeholt. Sie hatten mich mitgenommen, um die Möbelstücke mit meinem Pick-Up transportieren zu können. Sie fuhren mit ihrem eigenen Wagen vor mir her, als ein Betrunkener in einer Kurve die Kontrolle über seinen Wagen verlor, auf ihre Seite scherte und frontal mit ihnen zusammenstiess."

Alex schluckte, sein Adamsapfel hüpfte auf und ab, verzweifelt kämpfte er um Fassung. „Ich konnte gerade noch bremsen und kam dicht hinter dem zerschmetterten Auto zum Stehen. Ich sprang aus dem Wagen, rannte auf die Beifahrerseite und rief nach Ellen. Sie lebte noch, war aber schwer verletzt. In ihrer Hand hielt sie ihren Ehering. Sie sah mich mit bereits brechendem Blick an und hob die Hand. „Nimm du ihn," flüsterte sie, „trag ihn für mich. Trag ihn durchs Leben, wie ich ihn tragen wollte. Für immer. Es wird sein, als ob ich ihn trüge. Versprich es mir." Das waren ihre letzten Worte. Gleich darauf ist sie gestorben." Alex' Stimme brach, eine Träne rann über seine Wange. Er räusperte sich. „Bill ist bei dem Unfall ebenfalls umgekommen, genauso wie der Betrunkene. Ich habe ihren Ring erst an meine Halskette gehängt und ihn dann weiter machen lassen. Seither trage ich ihn. Für Ellen," fügte er hinzu.

Sophia war wie erschlagen und wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie strich ihm beruhigend über den Oberschenkel. „Es tut mir so leid, Alex, so unendlich leid. Du musst sie sehr geliebt haben." Alex tätschelte ihre Hand und stand dann auf. Er atmete tief durch und rieb sich mit den Händen übers Gesicht. „Möchtest du jetzt gerne allein sein?" fragte Sophia. „Ich meine, ich kann jetzt sicher in meine Hütte zurück, wenn Du etwas Zeit für Dich brauchst."

„Nein, ist schon gut, mir gehts schon wieder besser. Und ausserdem kannst Du nicht zurück. Alle Fenster stehen offen, es ist eiskalt da drin. Du wirst heute nacht hierbleiben müssen."

Hierbleiben? Sophia war verunsichert. Allein mit Alex in der gleichen kleinen Hütte? Ob das eine gute Idee war? Aber andererseits blieb ihr nichts anderes übrig. „He, ich kann Dir Deine Gedanken vom Gesicht ablesen," sagte Alex, „keine Angst, ich lass Dich schon in Ruhe. Du kannst mein Bett haben, ich nehme das Sofa. Keine grosse Sache." „Kommt nicht in Frage, ich nehme das Sofa, ich bin kleiner als Du," widersprach Sophia. „Okay, wie Du willst. Im Schrank da drüben sind zusätzliche Decken. Du kannst es Dir ja schon mal gemütlich machen, während ich rasch rüber zu Dir gehe und die Fenster schliesse. Sonst friert Dir noch die ganze Hütte ein." Und damit packte er seine Jacke und ging.
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeSo Dez 07, 2008 4:35 pm

Vielen vielen Dank für euer Feedback! Ist wie Schokolade; kann ich nie genug von haben und macht gute Laune!

Kapitel 8

Sophia holte die Decken und breitete sie aus. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. „Ich bin auf ihn losgegangen wie eine Furie, habe ihn rausgeschmissen und sogar geschlagen. Und dabei habe ich total falsch gelegen," vertraute sie sich Josey an, die auf dem Tisch sass und ihr aufmerksam zuhörte. „Ich sollte wirklich nicht immer so voreilig sein!" schimpfte sie mit sich selbst.

„Da stimme ich Dir absolut zu," sagte hinter ihr Alex. Sophia erschrak und drehte sich um. Alex grinste sie an. „Und Du solltest Dich nicht so anschleichen! Du hast mich zu Tode erschreckt. Ausserdem war das ein privates Gespräch zwischen mir und Josey, und es ist unanständig, zu horchen," sagte Sophia gespielt böse. „Im Ernst, Alex, es tut mir leid. Du weisst schon, die Unterstellung, die Ohrfeige..." Zerknirscht sah sie ihn an.

„Oh, ist schon gut," schmunzelte Alex. „Das hat durchaus Vorteile. Ich hab dadurch was gut bei Dir. Wenn ich das nächste Mal was Dummes anstelle, was natürlich nie vorkommt, und Du sauer auf mich bist, kann ich Dir das aufs Brot schmieren." Er rieb sich vergnügt die Hände. „Oh ja, ich freue mich schon darauf...."

Sophia lachte und warf ihm ein Kissen nach. Alex duckte sich und verschwand in die Küche. „Josey, ich hab' Dir was zum Fressen mitgebracht," rief er dann. „Mi!" freute sich Josey, sprang vom Tisch und rannte mit hocherhobenem Schwanz zu Alex, um ihm schnurrend um die Beine zu streichen. Er stellte ihr ihr Futter hin und kramte dann im Kühlschrank herum. „Pizza?" fragte er.

Nach dem Essen sass Sophia am Tisch, den Kopf in die Hände gestützt, und döste, während Alex das Geschirr abräumte. Er schaute ihr ein Weilchen zu, sah, dass ihr Kopf immer tiefer auf den Tisch rutschte, und erbarmte sich ihrer schliesslich. „Okay, Sophia, Zeit fürs Bett," raunte er ihr zu. Sie reagierte nicht mal. Alex hob sie auf und trug sie zum Sofa, wo er sie zudeckte. Dann strich er ihr nochmal zärtlich übers Haar. „Hysterisch, aber liebenswert," murmelte er. Er löschte das Licht und ging nach oben.

Sophia erwachte von einem lauten Gebrumm. Sie öffnete verschlafen ein Auge, um den Grund für diesen Krach zu ergründen. Als sie Alex sah, riss sie beide Augen auf und war sofort hellwach. Diesen Anblick wollte sie sich nicht entgehen lassen!

Er stand in der Küche und mühte sich mit einer elektrischen Kaffeemühle ab. Sein Oberkörper war nackt, er war nur mit einer leichten Pyjamahose bekleidet, die tief auf seinen Hüften sass. Sophia bewunderte das Spiel seiner Rückenmuskeln, folgte ihnen mit den Augen nach unten bis zur Taille und wünschte sich, die lose sitzende Hose möge den Kampf gegen die Schwerkraft verlieren und nach unten rutschen. Aber natürlich tat sie das nicht, und Sophia seufzte.

Alex drehte sich um und strahlte sie an. „Guten Morgen! Entschuldige den Krach, die Mühle spinnt. Ich kriegs schon hin, ein paar Minuten noch, und du kriegst frischen Kaffee. Alles in Ordnung? Du wirkst etwas angespannt." Sophia glotzte ihn nur an. Ihr Herz schien aus ihrer Brust springen zu wollen, um sich auf Alex zu stürzen. Diese Schultern! Diese leicht behaarte, breite Brust! Der straffe Bauch!

Sophia schluckte und schaffte es schliesslich, den Blick zu heben und in Alex' Gesicht zu sehen. „Alles in Ordnung," piepste sie. Meine Güte, sie hörte sich ja an wie eine Gummiente! Sie räusperte sich energisch. „Ich bin nur noch nicht ganz wach," log sie und errötete. „Kein Problem, lass Dir ruhig Zeit," erwiderte Alex und drehte ihr wieder den Rücken zu.

Sophia atmete tief ein und wieder aus. Und nochmal. Und gleich nochmal. Es nützte nichts. Ihr Herz schien in ihrem Hals zu schlagen, ihr Mund war wie ausgedörrt, und in ihrem Magen tanzte eine Horde Ameisen Limbo. Sie schloss die Augen. Dann drehte sie sich schnell um, um nicht wieder in Versuchung zu geraten. Mein Gott, was sollte das denn? War sie eine Frau oder nur ein Haufen Hormone, die verrückt spielten? Sie hätte ja beinahe gesabbert, um Himmels willen! Rasch stand sie auf und verschwand im Bad, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen.

Alex schmunzelte. Noch nicht ganz wach, ja? Sie hatte ihn ja förmlich mit den Augen verschlungen! Oh, sie war definitiv interessiert. Genau wie er, gestand er sich ein. Er beschloss, es ihr etwas leichter zu machen, und rannte schnell nach oben, um sich etwas anzuziehen. Als er wieder herunterkam, war Sophia noch immer im Bad.

Sophia sass auf dem Klodeckel und fragte sich, wie sie ihm jetzt gegenübertreten konnte. Sie wollte nicht riskieren, ihm zu nahe zu kommen, wer weiss, ob sie sich nicht auf ihn stürzen würde. Aber andererseits konnte sie auch nicht stundenlang im Bad bleiben. Es blieb ihr wohl keine Wahl, und sie riss entschlossen die Tür auf. Als sie in die Küche kam, atmete sie erleichtert auf. Er hatte sich etwas angezogen. „Mist!" schrien ihre Hormone und zogen sich beleidigt zurück.

„Hier, dein Kaffee," sagte Alex freundlich und reichte ihr eine Tasse. „Öhm, Alex, ich mag eigentlich gar keinen Kaffee," sagte Sophia verschämt. „Nicht? Aber du sagtest doch..." „Naja, jeder mag Kaffee, also dachte ich.... Ich wollte nur gastfreundlich sein," verteidigte sie sich. Alex lachte und stellte seine eigene Tasse weg. „Dann sind wir wohl quitt," grinste er, „ich war auch nicht ganz ehrlich. Den Kaffee hier hab' ich nur wegen Dir gekauft, ich mag ihn nämlich auch nicht. So, und nachdem das geklärt ist: Wie wäre es mit einer netten Tasse Tee?"

Sie sassen entspannt am Tisch, schlürften ihren Tee und assen Kekse dazu. „Sorry, ich habe nichts Richtiges zum Frühstück hier, ich esse normalerweise morgens nichts," entschuldigte sich Alex. „Das macht doch nichts, die Kekse sind lecker," erwiderte Sophia lächelnd, „was hast Du heute vor?"

„Ich werde mir nachher mal Deinen Kamin ansehen. Eigenartige Sache, bei Deinem Vorgänger hat er noch funktioniert. Ich kann mir das gar nicht erklären. Naja, wir werden sehen. Kommst Du mit?" „Selbstverständlich," meinte Sophia, „ich möchte auch gern wissen, was der Grund für diese unangenehme Überraschung war. Ich kam mir ja vor wie Alice im Wunderland, all diese farbigen Schwaden..."

„Was sagst Du, farbig?" fragte Alex überrascht. „Ja, der Rauch hat die Farbe geändert. Ich weiss, das klingt dämlich..." „Nein, überhaupt nicht. Ich dachte, ich hätte mir das eingebildet. Hmm, ob da vielleicht jemand Chemikalien reingeschüttet hat? So Sachen, wie man sie im Chemieunterricht verwendet?" „Du meinst, es war ein Schülerstreich?" „Möglich. Aber am besten sehen wir gleich nach, einverstanden?" Sophia nickte, sie zogen ihre Jacken an und liefen zu ihrer Hütte.
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeDi Dez 09, 2008 6:54 pm

Eure Feedbacks haben mich inspiriert, und daher kommt hier schon der nächste Teil. Ist auch nicht ernsthafter als der letzte...

Kapitel 9

„Hast Du eine Leiter?" fragte Alex und sah skeptisch zum Dach hinauf. „Keine Ahnung. Vielleicht da im Schuppen," meinte Sophia und öffnete die Tür der kleinen, angebauten Scheune. „Na bitte," meinte sie zufrieden und wuchtete eine Holzleiter aus der Tür. „Lass mich die tragen, ist doch viel zu schwer für Dich," sagte Alex, nahm sie ihr mit grosser Geste ab und trug sie einhändig vor ihr her, in der Absicht, sie mit seiner Kraft zu beeindrucken. „Harr, harr," knurrte Sophia hinter seinem Rücken halblaut mit verstellter Stimme, hob die Hände und rollte mit den Augen. „Ich Tarzan, du Jane. Ich jagen, du stricken. Willst Du dir nicht auf die Brust trommeln?" fuhr sie dann mit normaler Stimme leise feixend fort.

„Hä?" fragte Alex und drehte sich zu ihr um. „Nichts, schon gut. Du trägst die Leiter wirklich wunderbar," erwiderte Sophia unschuldig und sah in mit grossen Kulleraugen an. Alex runzelte die Stirn. Hatte sie was von Tarzan gesagt? Er spürte, dass er hier gerade veralbert wurde, konnte sich aber nicht wehren, weil er nicht alles verstanden hatte und sie es nicht zugeben würde. „Na warte, das wird ein Nachspiel haben," dachte er, und ein teuflisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er freute sich schon darauf, sich an ihr zu rächen. Aber das musste leider noch warten.

Er stellte die Leiter an die Hütte und kletterte hinauf aufs Dach. Vorsichtig watete er durch den Schnee zum Kamin. „Ganz schön rutschig hier," meinte er. Er beugte sich vor, packte den Kamin mit den Händen und zog die Füsse nach. Breitbeinig stellte er sich hin und äugte in den Schlot hinein. „Hmm," murmelte er. „Kannst Du was sehen?" wollte Sophia wissen.

„Ich bin mir nicht sicher," antwortete Alex. Er griff mit der Hand in den Kamin und zog und zerrte. Plötzlich löste sich der Gegenstand, flutschte aus dem Kamin und liess eine Russwolke auf Alex' Kopf niedergehen. Er wedelte mit der Hand und hustete. Dann schüttelte er das Ding vorsichtig aus und hielt es in die Höhe. „Was ist es?" fragte Sophia neugierig von unten.

„Schwer zu sagen," rief Alex und hob es noch höher, damit Sophia es besser sehen konnte. „Es sieht aus wie ein Stück Stoff, vielleicht eine JaAAAH!" Alex rutschte aus, seine Beine verknoteten sich, er drehte eine Pirouette, und wild mit den Armen rudernd schlitterte er rückwärts vom Dach in den Schnee, wo er mit einem dumpfen Plumps liegenblieb.

Sophia kreischte, als sie Alex fallen sah, und rannte zu der Stelle, wo er unbeweglich im Schnee lag. „Alex, lebst Du noch? Sag doch was!" beschwor sie ihn und kniete sich zu ihm. Alex lag flach auf dem Rücken, die Arme ausgebreitet, und atmete schwer. Das Ding aus dem Kamin war auf seinen Kopf gefallen und bedeckte sein halbes Gesicht. Sophia zog es weg und starrte ihm ängstlich in die Augen. „Hast Du Dir was gebrochen? Kannst Du Dich bewegen?"

Alex hob das rechte Bein und liess es dann wieder fallen. „Ich glaube, ich habe einen Hexenschuss," klagte er. „Meinst Du, dass Du aufstehen kannst?" fragte Sophia sorgenvoll. Wie sollte sie ihn zur Hütte bringen, wenn er nicht aufstehen konnte. Tragen konnte sie ihn ja nicht, und ziehen wohl auch nicht. Aber wenn sie ihn hier liegen liess, würde er ihr im Schnee erfrieren. „Ich glaube schon," stöhnte Alex, „aber Du musst mir helfen."

Er hielt ihr seine Hand hin. Sophia stand auf, fasste seine Hand und zog mit aller Kraft. Nichts geschah. „Du musst schon etwas fester ziehen," meinte Alex und grinste plötzlich, „etwa so!" Und damit riss er heftig an Sophias Hand, sie verlor das Gleichgewicht und fiel auf ihn drauf. „Reingelegt!" frohlockte Alex, packte sie an der Taille und drehte sich mit ihr um, so dass sie unter ihm lag. Dann setzte er sich auf ihre Beine und begann, sie einzuseifen. Sophia drehte den Kopf hin und her, um dem Schnee auszuweichen, den ihr Alex aufs Gesicht warf. Sie quiekte, und Alex lachte laut.

„Das ist für den Tarzan!" rief er und warf ihr eine Handvoll Schnee in den Ausschnitt. Sophia kreischte und wand sich unter ihm und versuchte, den kalten, bereits schmelzenden Schnee unter ihrem Pullover herauszufischen, doch Alex drückte ihre Arme zur Seite. Dann beugte er sich über sie. „Willst Du noch mehr oder ergibst Du Dich?" wollte er wissen. „Ich ergebe mich!" rief Sophia lachend. „Das reicht mir nicht," knurrte Alex mit glitzernden Augen, „da ist schon noch eine Entschuldigung fällig."

„Ich entschuldige mich, dass ich mich lustig über Dich gemacht habe," erwiderte Sophia brav mit bebender Stimme, in der ein Kichern mitschwang. Der Schnee war bereits auf ihrer Haut geschmolzen und ein kleines Rinnsal Wasser rann von ihrem Hals hinunter und zwischen ihre Brüste. Es kitzelte. „Ich sehe schon, Du nimmst meinen verletzten Stolz nicht ernst," brummte Alex gespielt enttäuscht.

„Oh, du Armer," tröstete ihn Sophia, „wird das Dein Ego vielleicht wieder aufrichten?" Und sie hob den Kopf und drückte ihre Lippen auf seine. Alex liess ihre Arme los, und sie schlang sie ihm um den Hals. Sie zog ihn dichter an sich heran, liess ihre Hand durch sein Haar gleiten und vertiefte den Kuss, bis Alex aufstöhnte und sich von ihr löste. Er drückte ihr einen Schmatzer auf ihre eiskalte Nase. „Entschuldigung angenommen," grinste er, „aber wir sollten wirklich reingehen, sonst frieren wir hier noch an."

Sie schüttelten sich den Schnee von den Kleidern, Alex packte das Stück Stoff, das er aus dem Kamin gezogen hatte, und schnell rannten sie in Sophias Hütte.
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeFr Dez 12, 2008 8:24 pm

Danke vielmals für Euer Feedback!! Hat mich so gefreut! Ich war total unsicher und freue mich, dass es Euch gefallen hat. Nun gehts etwas ruhiger weiter.

Kapitel 10

„So, wollen doch mal sehen, was wir hier haben," meinte Alex und breitete den Stoff auf dem Tisch aus. Sophia rieb mit den Fingern darüber. „Es scheint eine Jacke zu sein. Eigenartiges Material, fühlt sich plüschig an," sagte sie stirnrunzelnd, „und die Farben, meine Güte. Rot und Grün ginge ja noch, aber Blau dazu?"

„Vielleicht irgendein Überbleibsel vom Karneval?" fragte Alex. Sophia wiegte den Kopf hin und her. „Hmm ja, das könnte sein. Also war es wohl wirklich ein Schülerstreich. Die haben das irgendwo gefunden und wussten nichts Besseres, als es in meinen Kamin zu stecken."

„Ja, das vermute ich auch. Aber etwas ist trotzdem merkwürdig. Bei deinem Vorgänger funktionierte der Kamin noch, und am Tag, als er abreiste, hat es geschneit. Auf dem Dach waren aber keinerlei Fussspuren im Schnee zu sehen," erwiderte Alex nachdenklich. Sophia zog die Nase kraus. „Nun, dann...." setzte sie an, doch ihr fiel keine sinnvolle Erklärung ein. „Schwamm drüber," sagte sie schliesslich, „Hauptsache, es ist raus und der Kamin funktioniert wieder. Vielleicht hat ja der Wind die Spuren verweht. Sie werden ja nicht geflogen sein, oder?"

„Wohl nicht," antwortete Alex immer noch grübelnd. Dann schüttelte er den Kopf. „Nun, dann werden wir ihn doch gleich mal ausprobieren." Und damit stapfte er zum Kamin und fing an, das halbverbrannte Holz herauszuziehen, um es durch frisches zu ersetzen. Eine Wolke stob auf, und winzige goldene Partikel schwebten durch die Luft und setzten sich dann am Boden und auf Alex ab. Er starrte erstaunt in den Kamin. Ein kleines Säckchen lag darin, es war angekokelt und über und über mit goldenem Staub bedeckt. „Ich glaub', ich spinne, was ist denn das?" fragte er und holte das Säckchen heraus. Sophia schaute ihm über die Schulter.

Alex drehte den Beutel um und liess den Inhalt in seine Hand rieseln. Sophia tippte mit dem Finger in das Pulver und zerrieb es dann zwischen ihren Fingern. Es war fein wie Mehl. „Das dürfte die Erklärung für den farbigen Rauch sein," sinnierte sie, „wahrscheinlich Magnesium oder Kalium oder irgendsowas. Haben die Lausejungs wohl im Chemiezimmer geklaut." Sie zuckte mit den Schultern. „Wollen wir ihn jetzt anzünden?" fragte sie dann, schaute Alex auffordernd an und lachte plötzlich laut auf.

Der goldene Staub klebte überall an Alex' Kleidern und in seinem Haar, sodass er aussah wie ein Weihnachtsengel. Wohl eher ein Bengel, dachte sie belustigt, als sie seinen Blick sah. Verständnislos fragte er: „Was ist denn so komisch an mir? Hab' ich Hörner gekriegt?" Und er strich sich übers Haar. „Oh, Alex," kicherte Sophia, „Du solltest Dich sehen. Das goldene Zeug ist überall auf Dir, Du siehst aus wie vergoldet! Vor allem Dein Gesicht..." Und sie lachte wieder.

„Ach ja?" fragte Alex lauernd, kam langsam auf sie zu und packte sie dann schnell. Er zog sie dicht an sich heran und presste seinen Körper gegen ihren. Dann fing er an, die Hüften zu schwingen und rutschte so an ihr hinab und wieder hinauf. Unvermittelt küsste er sie, doch ebenso schnell, wie er sie gepackt hatte, liess er sie wieder los. „Soo," sagte er zufrieden und betrachtete sie grinsend von oben bis unten, „ich denke, jetzt haben wir wieder Gleichstand."

Mein Gott, ist sie schön, dachte er. Sie stand vor ihm wie eine Elfe, mit Goldstaub bepudert, ein grosser Klecks davon sass mitten auf ihrer Nase, und sah ihn mit grossen Augen amüsiert an. Diese Augen... und dieser Mund, der immerzu zum Küssen einlud...das blonde Haar wie Seide... Er wollte sie haben, in seinem Bett und auch, stellte er fast erschrocken fest, in seinem Leben. Wollte sie festhalten und nie mehr gehenlassen. Das war nicht nur körperliche Anziehung. Er war dabei, sich in Sophia zu verlieben. Ach was, gestand er sich dann ein. Er war nicht dabei, er war schon unrettbar verloren. Aber ob sie ebenso empfand...

Sophia sah an sich herab und merkte, dass er den Staub nun auch auf sie verteilt hatte. Definitiv kein Engel, dachte sie und schüttelte schmunzelnd den Kopf . Sie war froh darüber. Ein Engel wäre schön, aber wohl auch etwas langweilig. Und langweilig war dieser goldene Teufel vor ihr wahrlich nicht. „Gut, Waffenstillstand," meinte sie dann. „Wie wäre es denn nun mit dem Feuer?" In der Hütte war es eiskalt, wohl ebenso kalt wie draussen, und sie freute sich auf die Wärme, die das Feuer verbreiten würde. Alex' Lächeln verblasste und er schaute skeptisch das Säckchen mit dem Pulver an.

„Ich weiss nicht, Sophia," sagte er, „mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, da jetzt ein Feuer anzuzünden, wenn ich nicht weiss, was das für ein Zeug ist. Es könnte im ganzen Kamin verteilt sein, und an den Innenwänden. Wenn das nun explodiert... Mir wäre es lieber, wir würden erstmal den Vermieter anrufen, damit der den Kaminfeger bestellt. Soll der sich das mal ansehen und den Schlot reinigen. Was meinst Du dazu?"

Explodieren? dachte Sophia bange. Nein, das Risiko würde sie nicht eingehen. Dann fiel ihr ein, dass sie gar nicht wusste, wer der Eigentümer der Hütte war. Ihr Vorgänger war Hals über Kopf abgereist, und den Mietzins für die Woche hatte sie ihm gegeben, da er schon die ganze geplante Zeit an den Vermieter überwiesen hatte. Aber in der Küchenschublade lag ein Zettel mit wichtigen Adressen, erinnerte sie sich dann. Sie lief zum Tisch und öffnete die Schublade. Richtig, da lag ein Blatt Papier mit den Telefonnummern des Arztes, der Feuerwehr und des Vermieters.

„Wusstest Du, dass die Hütte Mr. Kordelan gehört?" fragte sie Alex. „Echt? Nein, wusste ich nicht. Ich hab' ihn hier auch noch nie gesehen. Naja, in seinem Alter kommt er hier wohl auch nicht mehr gut hoch. Gut, ich rufe ihn gleich an." Er nahm sein Handy, gab die Nummer ein und wartete. „Mist," sagte er dann, „das hatte ich vergessen. Er hat seinen Laden gestern geschlossen und ist zu irgendwelchen Verwandten gefahren. Das war nur das Band." „Was machen wir denn jetzt?" wollte Sophia wissen.

Alex grinste sie verschmitzt an. „Nun, Du kannst ja auch bei mir wohnen. Das Sofa ist bequem, wie Du festgestellt hast, und ausserdem macht es zu zweit ja auch mehr Spass. Scrabble spielen, meinte ich," fügte er noch an. Sophia lachte laut heraus. Oh ja, sie freute sich schon auf dieses „Scrabble".
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeMo Dez 15, 2008 8:30 pm

Okay, langsam gehts dem Ende entgegen. Noch zwei Kapitel (naja, drei). Jetzt wirds vor allem romantisch-weihnachtlich. Ich hoffe, es langweilt euch nicht.

Kapitel 11

Wenn sie nur an vorhin dachte... Ein Kribbeln kroch durch ihren Magen, ihr Gesicht wurde heiss und ihre Hormone tanzten schon wieder Cha-Cha-Cha. Aber sie würde dennoch versuchen, es langsam angehen zu lassen, auch wenn ihr Körper das ganz anders sah. Sie spürte ein vertrautes Ziehen im Unterleib, und ihr Herz fing an zu galoppieren.

Sie sah Alex in die Augen, und ein weiteres Gefühl meldete sich, ganz zart nur und schüchtern. Es hatte lange brachgelegen und traute sich nicht, zu laut auf sich aufmerksam zu machen. Das letzte Mal war es mit Füssen getreten worden, und nun war es vorsichtig. Das letzte Mal... Das war schon drei Jahre her.

Drei Jahre, seit Mike sie betrogen hatte, kurz vor ihrer Hochzeit, in ihrem eigenen Bett, mit einer Schlampe aus seinem Büro. Gott, hatte das weh getan! Ihr Herz hatte sich angefühlt, als sei es in tausend Stücke zerfetzt worden, und es hatte lange Zeit gebraucht, um wenigstens ansatzweise zu heilen.

Sie hatte Mike damals aus der Wohnung geworfen und seine Sachen hinterher. Seither hatte sie sich auf nichts Festes mehr eingelassen. Gut, sie hatte ein-, zweimal jemanden kennengelernt, aber ausser einem oberflächlichen Geplänkel und einem One-Night-Stand war nichts gewesen. Sie wollte diesen Schmerz nicht noch einmal erleben, und die Typen schienen ihr das Risiko nicht wert.

Aber vielleicht war es jetzt an der Zeit, den Sprung zu wagen. Der Ausdruck, der aus Alex' Gesicht sprach, machte ihr Hoffnung, dass er nicht nur an ihrem Körper interessiert war. Seine Augen waren weit aufgerissen, ein zaghaftes, unsicheres Lächeln spielte um seine schönen Lippen.

„Und?" fragte Alex in ihre Gedanken hinein, „hast Du Dich entschieden?" Er sah sie erwartungsvoll und zugleich ängstlich an. Würde sie ihn zurückweisen? Er fühlte sich nervös wie ein pubertierender Teenager vor seinem ersten Date. Und sie stand einfach da und starrte ins Leere. Das machte ihn völlig fertig. Ein trauriger Zug lag um ihren Mund. Dann hob sie den Blick und ein zartes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.

„Ja, ich werde zu Dir ziehen," sagte sie und Alex stiess erleichtert den Atem aus, den er angehalten hatte. „Aber Du wirst Dich gefälligst benehmen," fügte sie streng an. „Selbstverständlich, ich bin schliesslich ein Gentleman!" versicherte er ihr im Brustton der Überzeugung. Sophia lachte. „Oh ja, das hab' ich gemerkt," grinste sie.

Alex schmunzelte verlegen, und eine feine Röte kroch von seinem Hals über sein Gesicht bis zu seinen Ohren, die nun anfingen, rot zu glühen. Sophia legte ihre Hände an sein Gesicht, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen kurzen Schmatzer auf den Mund. Alex sah sie überrascht an, und ein entzücktes Lächeln huschte über sein Gesicht.

Sophia packte ein paar Sachen zusammen, während Alex nochmal prüfte, ob alle Fenster geschlossen waren. Zusammen gingen sie dann zu Alex' Hütte hinüber. „Schau, hier in diesem Schrank kannst Du Deine Klamotten verstauen," sagte Alex und zeigte auf einen alten, mit Ornamenten bemalten Schrank an der Wohnzimmerwand.

Sophia nahm ihren Rucksack, zog Joseys Futter und ihre Waschsachen heraus und warf den Sack dann in den Schrank. Tür zu, fertig. Alex zog erstaunt eine Augenbraue hoch. Ziemlich unkomplizert, dachte er überrascht. „Okay, da das schon erledigt ist, was machen wir heute?" wollte er wissen. Er steckte seine Hände in die Hosentaschen. Dort hatte er sie wenigstens unter Kontrolle. Wer weiss, was sie sonst anstellen würden.

„Erst mal etwas essen," anwortete Sophia und ihr Magen knurrte zustimmend. „Gute Idee!" rief Alex, rannte in die Küche und riss die Tür des Vorratsschrankes auf. Ihre Nähe machte ihn nervös und er war froh, sich beschäftigen zu können. Am liebsten hätte er sie sich über die Schulter geworfen und in sein Schlafzimmer getragen, aber er spürte, dass er ihr jetzt etwas Zeit lassen musste. Hier ging es nicht mehr nur um lockeren Sex. Dies hier war grösser, und er wollte auf keinen Fall etwas Falsches tun.

„Mal sehen, was hätte ich denn da...Da wären trockene Kekse, Mehl vom Vorjahr, Spaghetti (aber keine Sauce dazu), einige Bouillon-Würfel und Zucker. Das wars." Verzagt sah er Sophia an. „Kannst Du damit was zaubern?" Sie lachte. „Nun, ich kann zwar nicht schlecht kochen, aber damit könnte wohl niemand etwas Schmackhaftes brutzeln." „Tut mir leid, aber ich habe bisher meist eine Tütensuppe oder Pizza gegessen. Oft war ich auch im Restaurant unten im Ort."

„Tja, dann werden wir wohl einkaufen müssen," meinte Sophia grinsend. „Meinst Du denn, die Läden sind offen?" wunderte sich Alex. „Klar, warum nicht? Heute ist Heiligabend, es wird sicher bis nachmittags geöffnet sein." Sie zogen ihre Jacken wieder an und marschierten ins Dorf.

Sie kauften bergeweise Lebensmittel, und als sie schwer bepackt über den verschneiten Platz gingen, meinte Alex, wo sie schon mal hier seien, könnten sie doch auch im Restaurant zu Mittag essen. Sie kehrten in eine urige Kneipe ein, die Bänke und Tische waren aus grob behauenem Holz und die ehemals wohl weissen Wände waren mit der Zeit zu einem dunklen Ockerton vergilbt. Die Scheiben des kleinen Raums waren fast völlig vereist, so dass sie nicht hinaussehen konnten und sich vorkamen, als seien sie allein auf der Welt.

„Es sieht zwar nicht so aus, aber der Wirt hier kocht wirklich lecker," versicherte Alex. Und vor allem herzhaft, dachte Sophia eine halbe Stunde später, als sie sich pappsatt zurücklehnte und die Hand auf den Magen legte. Kein Häppchen hätte mehr Platz gehabt. Sie sassen zufrieden da, redeten und tranken Tee, und die Zeit verflog. „Langsam sollten wir wohl mal wieder," fand Sophia dann und sie erhoben sich und traten auf den Platz hinaus.

„Das gibts ja nicht," rief Alex erstaunt. Dichtes Schneetreiben empfing sie, man konnte kaum die Hand vor Augen sehen, und es dämmerte bereits. Überall in den Fenstern sah man Weihnachsbeleuchtungen und die Birnchen des grossen Weihnachtsbaumes auf dem Platz brannten. Eine Gruppe Sänger stand daneben und schmetterte Lieder, ziemlich schräg, aber dennoch schön.

Unbeeindruckt vom Schneegestöber hielten sie ihre Notenblätter und verbreiteten Weihnachtsstimmung. Sophia lehnte sich an Alex. Dieser legte sanft einen Arm um ihre Schulter. Gemeinsam genossen sie eine Weile die wunderbare Stimmung. „Weisst Du, was uns noch fehlt?" fragte Sophia, plötzlich aufgeregt. „Ein eigener kleiner Weihnachtsbaum. Wär das nicht schön?"

„Tolle Idee!" begeisterte sich auch Alex. „Nur, woher nehmen und nicht stehlen?" fiel ihm dann ein. „Ich fürchte, die Läden haben mittlerweile geschlossen. Selbst wenn wir ein Bäumchen kriegten, könnten wir es nicht schmücken." Er sah Sophia an, die traurig zu Boden sah.

„Es tut mir leid," sagte er leise. „He, ist doch nicht Deine Schuld. Und ausserdem war es ja auch nicht soo wichtig. Es wäre schön gewesen, aber wir können ja auch ohne Baum feiern," erwiderte Sophia und sah ihn beschwichtigend an. Plötzlich sah Alex an ihr vorbei und grinste. Seine Augen leuchteten auf wie zwei Weihnachtskerzen.
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeMi Dez 17, 2008 8:18 pm

Vielen Dank für Euer Feedback! Davon kann ich nicht genug bekommen, macht wirklich süchtig. Also danke an alle, die noch nicht eingeschlafen sind bei meiner Geschichte. Die erste Szene dieses Kapis, sorry, aber das gehört nun mal dazu und schliesslich ist mein Pferd weiss... :lol!: Die Bartstoppel-Gefühle sind inspiriert aus steinzeitlicher eigener Erfahrung, Eure Geschichten haben mich wohl sentimental gemacht...

Kapitel 12

„Ich glaube, ich habe da eine Idee," strahlte er und drehte sie an den Schultern um. „Was meinst du, wollen wir?" Sophia sah, was er meinte, und ein verzücktes Lächeln erblühte auf ihrem Gesicht. Da stand die Kutsche, die sie am Bahnhof gesehen hatte! Ein weisses Pferd war eingespannt, es trug einen Kranz aus Glöckchen um den Hals und in seine Mähne waren rote und grüne Bänder geflochten.

Der Schlitten selbst war mit einem dichten weissen Pelz ausgelegt, und wollene Decken lagen bereit und luden zum Kuscheln ein. Schnell liefen sie hin und stiegen ein. „Wo solls denn hingehen?" fragte der Kutscher freundlich. Er war in einen dicken Mantel gehüllt, trug eine Mütze bis tief in die Stirn und hatte sich einen roten Schal um den Hals und die untere Hälfte seines Gesichts gewickelt. Einzig seine freundlichen Augen waren zu sehen, die Alex vage bekannt vorkamen.

„Nach Hause," antwortete Alex lächelnd, und sah dabei Sophia an. „Und wo wäre das?" schmunzelte der Kutscher. „Oh, entschuldigen Sie bitte. Es ist die Hütte oben am Berg. Geht das überhaupt? Ist das nicht zu steil?" wollte er dann unsicher wissen. „Aber sicher geht das, kein Problem für meine kleine Angel hier," versicherte der Mann, „nicht wahr, Angel?" Das Pferd hob den Kopf, schnaubte und wieherte dann. Es blickte zurück und besah sich seine Fahrgäste, und Alex hätte schwören können, dass es lächelte.

„Nun denn, packt euch warm ein, es geht los!" Der Kutscher schnalzte mit der Zunge, und Angel zog an. Alex und Sophia kuschelten sich dicht zusammen, breiteten die Decken über sich und genossen die Fahrt. Die Glöckchen klingelten, Schnee rieselte auf ihre Haare und blieb glitzernd wie kleine Diamanten liegen. „Jingle Bells, jingle Bells..." summte der Kutscher leise vor sich hin.

Alex legte seinen Arm um Sophia und zog sie dicht an sich heran. Mit den Fingern spielte er in ihrem wehenden Haar. Seine Berührungen jagten wonnige Schauer über Sophias Rücken, und sie strich ihm über die Wange und küsste ihn zärtlich. Seine Bartstoppeln kratzten leicht auf ihrer zarten Haut und liessen die Nerven ihres Gesichts vor Erregung erzittern.

Jedes einzelne Härchen schien eine Hitzewelle auszusenden. Sophia fühlte sich, als stünde sie unter Strom. Alex' weiche, warme Lippen umschlossen die ihren und diese zarte Berührung fühlte sich so unglaublich gut an, so samtig und geschmeidig, dass sie am liebsten in ihn hineingekrochen wäre. Nichts zählte in diesem Augenblick ausser diesem wunderbar geborgenen Gefühl.

Viel zu schnell jedoch war die Fahrt vorbei und die Kutsche hielt vor der Hütte. Der Kutscher wartete eine Weile, und als hinter ihm nichts zu hören war, drehte er sich um. Ein verstehendes Schmunzeln zog über sein Gesicht. Alex und Sophia hatten die Welt um sich her vergessen und küssten sich leidenschaftlich. „Angel, ich glaube, da haben sich zwei gefunden," vertraute er dem Pferd an, „was meinst Du, wollen wir ihnen noch einen Moment Zeit lassen?"

Angel scharrte mit dem Huf und nickte zustimmend. Der Kutscher stieg ab und packte einen Eimer mit Hafer, den er immer unter dem Kutschbock vorrätig hatte. Er hielt ihn Angel unter die Nase, und prustend und schnaubend vertilgte Angel das Futter. Er verstaute den Eimer und stieg wieder auf. Seufzend betrachtete er seine beiden Fahrgäste.

„Ähäm," räusperte er sich. Die zwei Verliebten schossen ertappt auseinander und liefen rot an. Verlegen grinste Sophia und schaute zu Boden. Alex bezahlte den Fahrer und rasch stiegen sie aus. „Frohe Weihnachten," rief der Kutscher noch und verschwand im dichten Schneegestöber, nur die Glöckchen waren noch zu hören.

Sie traten in die Hütte, stellten die Einkäufe auf den Tisch, zogen Jacken und Schuhe aus und verstauten dann die Lebensmittel im Schrank. Josey hüpfte fröhlich zu Alex und forderte laut miauend Streicheleinheiten. Er nahm sie lächelnd auf den Arm, und sie legte ihr Köpfchen unter sein Kinn und schnurrte laut, als er sie sanft streichelte. „Ääh, Sophia," flüsterte Alex plötzlich mit einem eigenartigen Ton in der Stimme, „drehst Du Dich bitte mal um und sagst mir, dass du auch siehst, was ich sehe?"

Alarmiert wandte sie sich um, und vor Staunen blieb ihr der Mund offen stehen. In der Ecke des Wohnzimmers, ganz hinten an der Wand, zwischen Kamin und Sofa, stand ein wunderschöner Weihnachtsbaum. Er war festlich geschmückt, glänzende Kugeln spiegelten das Licht, das die Kerzen verbreiteten. Ganz oben auf der Spitze sass ein wunderschöner goldener kleiner Engel, der ein winziges Windspiel hielt, dessen Stäbchen in der von den Kerzen aufsteigenden warmen Luft leise aneinanderschlugen und ein feines Bimmeln ertönen liessen.

„Das ist doch nicht möglich!" hauchte Sophia. Langsam trat sie auf den Baum zu und tippte dann mit dem Finger dagegen, um sich zu überzeugen, dass es keine Halluzination war. Die Nadeln pieksten sie in den Finger. Er war also wohl echt. Aber woher kam er? Alex trat zu ihr, und beide standen ungläubig vor dem Baum und konnten es nicht fassen. Plötzlich streckte Alex die Hand aus. „Da hängt ein Zettel dran," sagte er aufgeregt. Er zupfte ihn vom Ast, öffnete ihn und fing an, ihn vorzulesen.
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BeitragThema: Re: Die Weihnachts-Hütte   Die Weihnachts-Hütte Icon_minitimeFr Dez 19, 2008 7:17 pm

Danke an alle treuen Leser für Euer liebes Feedback! Tja, dies ist das letzte Kapitel dieser Weihnachtsgeschichte, wo es so kommt, wie es kommen musste (und wo danach endlich noch das kommt, worauf einige gewartet haben... :lol!: Wenn ichs schaff', noch heute, sonst morgen). Danke fürs Lesen und für all Eure Leckerlis!

Kapitel 13


„Liebe Sophia, lieber Alex,
ich wünsche Euch von Herzen gesegnete und fröhliche Weihnachten.
Verzeiht, dass mein Weihnachtself fast Sophias Hütte angezündet hätte, aber er ist erst 104 Jahre alt und noch unerfahren darin, Liebespaare zusammenzuführen. Dass das Säckchen mit Flugstaub in seiner Jacke war, hatte er vergessen. Ich habe ihn ausgeschimpft und ihm gesagt, wenn so etwas nochmal vorkommen würde, würde ich ihn nächstes Weihnachten nicht am Nordpol abholen, und er dürfte nie mehr helfen, die Weihnachtsgeschenke zu verteilen.
Er lässt ausrichten, dass es ihm sehr leid tut. Der Weihnachtsbaum soll eine kleine Wiedergutmachung sein. Ach ja, meine kleine Josey wird bei Euch bleiben. Wir dachten, am Nordpol sei es für sie etwas langweilig und während des Jahres habe ich zuviel im Laden zu tun.
Lasst das Licht der Liebe in Euren Herzen nie erlöschen.
Ein frohes Fest.
Der Weihnachtsmann."


„Der Weihnachtsmann?" kicherte Sophia hysterisch, „Flugstaub?" Sie schüttelte den Kopf. War sie jetzt verrückt geworden? Oder träumte sie? Ja, das musste es wohl sein, dachte sie. Ausgeschlossen, dass das gerade wirklich passierte. Gleich würde sie aufwachen. Mist, schoss es ihr durch den Kopf, dann wäre ja auch Alex nur ein Traum gewesen. Sie sah ihn skeptisch an, dann kniff sie ihn in den Arm. „Au!" rief Alex, „was soll denn das?" „Ich wollte nur wissen, ob ich träume," erwiderte Sophia. „Aha," meinte Alex und runzelte die Stirn, „aber kneift man sich da normalerweise nicht selbst? Aber jedenfalls weiss ich jetzt, dass ICH nicht träume, und daher sind wir wohl beide wach."

Und er rieb sich lächelnd den Arm. Dann las er den Brief nochmal, und schaute dann völlig konsterniert den Baum an. Konnte das denn sein? Aber nein, den Weihnachtsmann gab es nicht, hatte es nie gegeben. Und doch... Plötzlich sprang Josey auf die Fensterbank. „Miauu," rief sie und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. „Du kannst es endlich!" freute sich Sophia und gemeinsam gingen sie zu ihr, um sie zu streicheln. Gerade noch rechtzeitig sahen sie zum Fenster hinaus.

Draussen auf der verschneiten Wiese stand der Schlitten, mit dem sie nach Hause gefahren waren. Der Kutscher und ein kleiner Weihnachtself standen daneben. Der Kutscher zog sich die Mütze vom Kopf und wickelte sich aus dem Schal. „Mr. Kordelan," hauchte Alex, „ich wusste doch, dass mir seine Augen bekannt vorkamen. Aber ich dachte, er sei zu Verwandten gefahren. Was tut er denn hier? Und wieso hat er sich nicht zu erkennen gegeben?" Mr. Kordelan hob die Hand und winkte lachend.

Dann klatschte er dreimal in die Hände, und vor den ungläubig aufgerissenen Augen von Sophia und Alex begann er sich zu verwandeln. Ein flirrendes goldenes Licht umhüllte ihn, er wurde dicker, seine Kleidung änderte die Farbe, und ein weisser Bart wuchs ihm. Er drehte sich um und berührte das Pferd. Das magische Leuchten breitete sich aus und erstrahlte hell, durchsetzt von glitzernden Punkten, und als es erlosch, stand statt des Pferdes ein Rentier da. Dieses drehte den Kopf zu Sophia und Alex und zwinkerte.

Der Weihnachtsmann und sein Elf stiegen in den Schlitten, das Rentier zog, und der Schlitten erhob sich hoch in die Luft. Ein glitzernder Schweif folgte ihm, der langsam zu Boden sank. Dann war er verschwunden.

Eine Weile standen Alex und Sophia nur da am Fenster, zu erschlagen, um sich zu bewegen, und starrten auf die nun leere Wiese. Schliesslich räusperte sich Alex. Er öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder wie ein Fisch auf dem Trockenen. Mehrere Versuche später schaffte er es, ein piepsiges „Mr. K..Kordelan...Weih...Weihnachtsmann?" zu stammeln.

Ein Strahlen lag in seinen Augen, als er Sophia fragend anblickte. Diese spürte, wie eine nie gekannte Wärme ihr Herz umschloss, sich ausbreitete und schliesslich ihre Seele umhüllte wie eine wärmende Decke. Dies war das Weihnachten der Wunder, und das grösste davon stand vor ihr und sah sie mit grossen Augen verliebt an.

„War er das tatsächlich?" wollte Alex schliesslich wissen. „Tatsächlich," antwortete ihm Sophia lachend, schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Übersprudelnde Gefühle erfüllten sie, sie war so glücklich, dass sie meinte, vor Glück schmelzen zu müssen. Sie liebte diesen Mann, liebte ihn so sehr, dass es körperlich weh tat und sich ihr Hals zuschnürte.

„Frohe Weihnachten," flüsterte sie, und Tränen der Freude strömten über ihre Wangen, „ich liebe Dich, Alex."

Alex' Herz wollte vor Freude platzen. Er packte sie, hob sie an und drehte sich mir ihr im Kreis. Dann stellte er sie sanft ab, wischte ihr die Tränen vom Gesicht und blickte sie mit verdächtig glänzenden Augen an.

„Ich liebe Dich auch," erwiderte er zärtlich, nahm sie fest in den Arm und küsste sie innig.


ENDE (naja, fast)
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